Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
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Der Mut wächst

Ausgabe 40 vom 3. Oktober

Meilensteintreffen zum Prozess „Bereitschaft zur Bewegung“

Limburg (ids). „Nah vor Ort und doch vernetzt“ soll die Pfarrei der Zukunft erlebt werden. So umschreibt Bischof Franz Peter Tebartz-van Elst das Ziel des Prozesses „Bereitschaft zur Bewegung“. Zu einem „Meilensteintreffen“ hat er Vertreter aus den sechs Piloträumen eingeladen.>/p>

Es sei eine anstrengende Phase für all diejenigen, die sich als „Kundschafter“ auf den Weg gemacht hätten, sagte der Bischof. Sie haben seit eineinhalb Jahren mögliche Formen der Zusammenarbeit in größeren pastoralen Räumen, neue missionarische Initiativen und Impulse für das spirituelle Leben erkundet. Zwar seien die Früchte vielerorts noch nicht reif, und die Zeit des Wartens koste Kraft und Ausdauer, aber man befinde sich auf gutem Weg, so Tebartz-van Elst. Deswegen sei es wichtig, gelungene Erfahrungen auszutauschen, aber auch über Sackgassen und Enttäuschungen ins Gespräch zu kommen.

Jede Gruppe berichtete über ihre Erfahrungen. Für Pfarrer Achim Sahl aus Rennerod war deutlich zu spüren: „Denken und Handeln im Pastoralen Raum wird zunehmend selbstverständlich.“ Allmählich wachse der Mut, Schwerpunkte zu setzen und sich von anderem zu trennen. Der Blick für das Notwendige müsse noch mehr geschärft werden.

Neue Impulse in den Gemeinden

Pfarrer Stefan Peter aus Dillenburg gab zu bedenken, dass viele Menschen das Gebet wieder für sich als selbstverständlich entdecken müssten, dann werde es auch wieder das Kraftzentrum des Gemeindelebens. Seit der Fahrt ins Heilige Land gäbe es neue Impulse, die langsam in die Gemeinde ausstrahlten.

Pfarrer Dr. Christof May aus dem Pastoralen Raum Wetzlar- Süd berichtete von Ehrenamtlichen, die die bessere Erreichbarkeit von Pfarrbüros organisieren. Er erlebe diese zupackende Art als große Bereicherung und als lehrreich. Deutlich sei noch eine große Erwartungshaltung zu spüren. Mehr und mehr müsse die Kirche zu einer „Pastoral des Hingehens“ finden. Gewohnheiten aufzubrechen falle schwer; neue Ansätze hätten es häufig nicht leicht, zu überzeugen. May bezog sich auf das Eingangswort des Bischofs „Wir ernten durchaus Früchte. Aber andere, als wir erwartet haben.“

In die Praxis bereits umgesetzt hat der Pastorale Raum Wiesbaden-City die intensive Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen. Heidi Gielsdorf, Vertreterin der hauptamtlichen Mitarbeiter, berichtete, dass sich das Team alle zwei Wochen zu Gebet und Austausch treffe – früher sei das nur viermal jährlich vorgekommen. Dreh- und Angelpunkt bei der Gestaltung des Pastoralen Raumes sei die Entwicklung des Teams. So sei die Fusion zu einer Pfarrei der nächste Schritt, der sich aus der jetzigen Zusammenarbeit ergebe und auch Entlastung bedeute.

Mehr Sympathisanten finden

Ähnlich war die Beobachtung von Rektor Dr. Stefan Scholz aus Frankfurt. Stück für Stück müsse der „Kreis der Sympathisanten“ erweitert werden. Der Prozess verlange auch eine erhebliche Aufwertung der Pfarrbüros. Ganz deutlich werde, dass „ohne Gebet die Präsenz Gottes im Leben verloren“ gehe.

Eine konkrete Frucht der Pilotphase „Bereitschaft zur Bewegung“ präsentierte Pfarrer Klaus Nebel aus Bad Camberg. Der Caritasladen im Pastoralen Raum wäre in den engen Grenzen einer Pfarrei kaum umsetzbar gewesen, im „größeren Raum“ habe das aber funktioniert. Er beobachtete eine „Sehnsucht, die strukturellen Fragen hinter sich zu bringe