Einigen Teilnehmern wird Fatima in besonderer Erinnerung bleiben. Für Aloys Bugner zum Beispiel ist „mein sehnlichster Wunsch“ in Erfüllung gegangen, noch einmal die Marienstatue bei der traditionellen Prozession am 13. eines jeden Monats zu tragen. Der Weg führt dabei von der Erscheinungskapelle zur 2007 eingeweihten und mit knapp 9000 Plätzen viertgrößten Kirche der Welt. Schon einmal, vor acht Jahren, habe er „diese Ehre“ gehabt, freut sich der Klein-Winternheimer, der zusammen mit seiner Frau an der Fatima-Reise teilnimmt. Vor vier Jahren, bedauert er, hat es nicht geklappt. Auf etwa 200 Kilogramm schätzt Bugner das Gewicht des Gestells mit der Statue, das auf den Schultern von vier gleichgroßen Männern lastet.
Den Rosenkranz in Deutsch vorbeten
Gerührt ist auch Adelgunde Lodzik nach einem der abendlichen Rosenkranzgebete in der Erscheinungskapelle. Die junge Frankfurterin war neben Schwester Goretta Groth, Bergisch-Gladbach, auserkoren worden, an diesem, wie sie ihn nennt, „Gnadenort“ vor ein paar Hundert Menschen aus vielen Ländern einen Teil des Rosenkranzes in Deutsch vorzubeten. Kurz vor Beginn sei sie schon „ein bisschen aufgeregt“ gewesen, berichtet Adelgunde Lodzik später. Durch ihr Mitwirken in einem Anbetungskreis im Frankfurter Dom ist ihr das aber gar nicht so fremd gewesen.
Mit der Seele angekommen
Deutsch wird neben Portugiesisch, Spanisch, Italienisch, Slowakisch oder Tschechisch auch bei den Gottesdiensten mit tausenden Pilgern in der neuen Dreifaltigkeitskirche gesprochen: Der geistliche Begleiter der Reise, Pater Walter Maader, zählt zu den Priestern aus vielen Ländern, die das Evangelium und die Fürbitten in ihrer Landessprache vortragen. Zudem ist es Reiseleiter Andreas Schmitz gelungen dafür zu sorgen, dass der ehemalige Seelsorger am Flughafen Frankfurt zu Beginn und am Ende der Reise in der Erscheinungskapelle eine Messe zelebrieren kann. Dadurch, sind sich viele aus der Gruppe sicher, sei es leichter gefallen, „mit der Seele“ in Fatima, also dem Ort, „an dem der Himmel die Erde berührt“, tatsächlich anzukommen. So beschreibt Maader in seiner ersten Predigt in Fatima die Empfindungen vieler.
Einige Tage später vor dem Abflug meint er mit Blick auf das Glaubensleben zuversichtlich, dass „wir durch den Besuch einen Schritt gemacht haben auf dem Weg zum Heil“. Gleichzeitig mahnt er mit Bezug auf das in der Nähe aufgestellte Stück von der Berliner Mauer zur Geduld. Für den Pallottiner beweist der Fall der Berliner Mauer, dass Gebete, besonders der Rosenkranz, Wirkung zeigen, so wie es die Gottesmutter den drei Seherkindern Lucia, Jacinta und Francisco 1917 unter anderem mit der Bekehrung Russlands prophezeite.
Die Gruppe ist sich mit Gerhard und Marianne Michalik aus Frankfurt einig, „im Geiste gestärkt und den Glauben neu erlebt“, heimzukehren.
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