„Bei den Gottesdiensten sind auch viele Jugendliche dabei, die nicht aus der Pfarrei kommen. Für die wirkt es dann vielleicht erstmal alles ungewohnt, aber sobald das Eis gebrochen ist, klappt es ganz gut“, sagt Christine Tausch. Die Jugendlichen aus den Pfarreien, die am Gottesdienst mitwirken, können und sollen selbstständig ihre Ideen zur Gestaltung des Gottesdienstes einbringen. „Wir haben in der Vorbereitung die Lieder ausgesucht und zusammen überlegt, welche Texte und Gebete gelesen werden sollen“, erzählen zwei Messdienerinnen aus St. Josef in Rüsselsheim. „Es ist mal was anderes, als die Gottesdienste, die jeden Sonntag gehalten werden.“
Das hat sich die KJZ zum „Fahrtziel“ gesetzt. Bei den anfänglichen Überlegungen, was man in Jugendgottesdiensten Neues ausprobieren könnte, entstand die ungewöhnliche Idee der S-Bahn-Gottesdienste. Schließlich fahren viele Jugendliche täglich mit der S-Bahn: In die Schule, ins Kino, zum Einkaufen.
„Wir wollten etwas aufgreifen, was in der Lebenswelt der Teenager vorkommt. Nicht jeder wird von seinen Eltern mit dem Auto überall hingefahren. Auch aus diesem Grund haben wir uns schließlich Kirchen und Pfarreien ausgesucht, die nah an einer S-Bahn-Station liegen und für junge Menschen gut zu erreichen sind.“
Noch bis Juni haben Jugendliche Zeit, in Bischofsheim oder in Gustavsburg „auf den Zug aufzuspringen“. Die Nachfrage bei Christine Tausch ist groß: „Viele Jugendliche fragen, warum wir nicht auch in ihre Stadt kommen. Da das Projekt ganz neu war, wollten wir erst einmal sehen, wie es läuft. Darum haben wir vorläufig nur diese sechs Stationen geplant.“
Weitergehen soll es aber auf jeden Fall. Vielleicht ertönt 2012 die Trillerpfeife der Jugendreferentin auch in Kirchen und Gemeindehäusern entlang einer anderen S-Bahn-Linie im Bistum.