Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
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Herzlich eingeladen

Herzlich eingeladen

Generalvikar Dietmar Giebelmann Foto: Schermuly

Bistumsfest: „Im Licht Christi Ermutigung und Stärkung empfangen“

Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Brüder und Schwestern,

zu unserem Bistumsfest am Sonntag, dem 22. Mai 2011 lade ich Sie ganz herzlich ein. 130 Stände aus allen Dekana¬ten unseres Bistums geben ein Bild von der Vielfalt unserer Diözese, viele kulturelle Beiträ¬ge zeigen den hohen Standard musischer Angebote.

Wir beginnen den Tag mit dem gemeinsamen Gottes¬dienst um 10 Uhr auf den Domplätzen, am Ende des Gottesdienstes werden wir mit einem gemeinsamen Ständchen unserem Bischof zum 75. Ge¬burtstag gratulieren.

Wir erleben zur Zeit, dass uns als Kirche der Wind ins Gesicht weht, darum ist es gut, wenn wir an einem solchen Tag zusammenkommen und zu¬sammenstehen. Einmal um uns zu stärken und zu ermutigen, aber auch um ein sichtbares Zeichen zu setzen, dass mit uns zu rechnen ist. Das Wort aus dem ersten Petrusbrief, dem Lesungstext des Festgottes¬dienstes, ist das Leitwort un¬seres Bistumsfestes: „Gerufen in sein wunderbares Licht“. Wir spüren, wie wichtig das Licht nach langer Dunkelheit ist, die Sonne nach eisiger Kälte. Wir kommen an diesem Tag zusammen, um im Licht Christi Ermutigung und Stärkung zu empfangen.

Es wäre schön, wenn Sie alle kommen würden.

Freundliche Grüße
Dietmar Giebelmann, Generalvikar

Mit Lampenfieber auf die Bühne

„Wunderbares Licht“ im Mainzer Dom: Foto aus dem Bildband „Der Dom zu Mainz. Bilder einer Kathedrale“, erschienen 2009 im Verlag Universitätsdruckerei H. Schmidt. Foto: Martin Blume / Bernd Radtke

„Gerufen in sein wunderbares Licht“ – Gedanken zum Motto des Bistumsfests am 22. Mai

Von Johannes Becher

Auserwählt, königlich, heilig. Mehr Anerkennung geht nicht. Und dann der wunderbare Satz: „Ihr habt Erbarmen gefunden.“ In einer so unbarmherzigen Zeit. Wovor sollt’ ich mich noch fürch¬ten? Eine Entdeckungsreise in Gottes „wunderbares Licht“.

Der erste Petrusbrief, aus dem das Leitwort zum Bistumsfest stammt, wird zu den „katholischen“ Briefen im Neuen Testament gezählt. Damit wird etwas über die Adressaten ge¬sagt: Paulus schreibt seine Briefe an eine konkrete Gemeinde, der Petrus¬brief will die Christen in Kleinasien insgesamt erreichen. Er ist sozusagen an die Allgemeinheit der Christen gerichtet. Katholisch eben. Nicht nur im ersten Jahrhundert nach Christus, sondern bis heute. Den Christen, die in den Provinzen Kleinasiens damals in der Minderheit leben, angefeindet vom großen Rest der Gesellschaft, spricht der gebildete Autor gleich vielfältig eine besondere Würde zu:

„Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten des¬sen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat. Einst wart ihr nicht sein Volk, jetzt aber seid ihr Gottes Volk; einst gab es für euch kein Erbarmen, jetzt aber habt ihr Erbarmen gefunden.“
1 Petrus 2,9f

Der Vers vom Ruf ins wunderbare Licht sitzt genau in der Mitte zwi¬schen Würde und Erbarmen. Gestern noch Finsternis, heute im Licht. Eine Kontrastgesellschaft.

Menschen suchen eine Quelle, die ihre Finsternis hell macht

„Im Anfang“ schuf Gott Himmel und Erde, trennte die Finsternis vom Licht. Machte alles hell. Sonne, Wär¬me, Lebenselixier. In den dunklen Tagen und Wochen des Jahres steigt die Zahl derer, die trübsinnig wer¬den. Die sich nach lichten Punkten im Alltag sehnen. Nach einer Quelle, die ihre Finsternis hell macht.

Wer von seinen Eltern zur Taufe gebracht wird, der bekommt Gottes „wunderbares Licht“ gleichsam als Überlebens-Chip eingegossen. Mit dem Wasser der Taufe wird er Mit¬glied im Club der Lichtgestalten. Und zum Lichtbringer. Denn mit dem Ruf in Gottes Weltauswahl tritt auch eine Pflicht zum Echo-Geben in Kraft. Wie der Volksmund in den Wald hinein¬ruft, so schallt es heraus. Wie Gott jeden und jede mit Würde begleitet und ins Licht bringt, so sollen jene auch allen begegnen, die sie treffen.

Wer Gottes Licht der Welt er¬blickt, wird zur Lichtgestalt. Erschro¬cken? Lampenfieber? Das ist normal. Künstler sagen sogar, das erhöhe die Konzentration, die Leidenschaft, die Leistung. Auf der Bühne des Lebens spielt der Christ die Rolle des Licht¬bringers. Auf dem Spielplan der Erde steht in ungezählten Neuinszenie¬rungen ein Drama von Gut und Böse, eine Ballade von Werden und Ver¬gehen, eine Komödie von Liebe und Leidenschaft. Und die Darsteller? Menschen mit Stärken und Schwä¬chen, guten und schlechten Tagen, Hauptrollen und Statistenaufgaben. Christen können das. Wenn ihr Lam¬penfieber nicht Angst ist. Den Mund nicht verschließt für die Worte und Gesten, die trösten und stützen, die anklagen und fordern, die versöhnen und aufrichten…Wer in Gottes wun¬derbarem Licht steht, ist auserwählt. Königlich. Heilig. Der ist nicht allein und der kann sich was leisten. Gottes Erbarmen belohnt. Und verzeiht. Auch Fehler.

Zugegeben, manchmal lässt sich im Dunkeln besser munkeln. Manch¬mal ist es anstrengend, immer in der Sonne zu stehen. Da hilft der Schatten. Manchmal hat man einfach genug vom Trubel im Rampenlicht und sehnt sich danach, dass der Vorhang fällt und die Lichter einmal ausgehen. Nur mal ganz kurz…

„Gerufen in sein wunderbares Licht“ – das heißt auch: Für dich macht Gott den Spot an. Sei um¬strahlt. Bei Gott kann jeder Deutsch¬lands nächster Superstar sein. Top¬modell. Talent für die Ewigkeit.

Lichtbringer sehen auch „die im Dunkeln“

Und wer in seinem Licht steht, der kann im Dunkeln sehen. Die im Dunkeln sehen. Jene, die Bert Brecht in seiner „Dreigroschenoper“ verdichtet:

„Denn die einen sind im Dunkeln
Und die andern sind im Licht.
Und man siehet die im Lichte
Die im Dunkeln sieht man nicht.“

Angestrahlt von Gottes Licht, aus¬gerüstet mit der Suchfunktion seiner erhellenden Lampe, gelingt es, auch die zu finden, die im Schatten leben. Und ihnen Licht zu bringen.

Einer solchen Lichtgestalt fällt es dann leicht, dem Aufruf zu folgen, der in dem Kapitel des Petrusbriefs steht, das auf den Motto-Vers des Bistumsfest folgt (3,15): „Seid stets bereit, Zeugnis zu geben von der Hoffnung, die euch trägt.“

Wer in seinem Licht steht, der kann nicht länger schweigen. Der macht den Mund auf. Der erzählt anderen davon, wie es ist, in seinem wunder¬baren Licht zu leben: auserwählt, königlich, heilig.

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Das Programm

22. Mai: Bistum feiert seinen Bischof und sich selbst

Zu feiern hat das Bistum eine ganze Menge beim großen Bistumsfest am Sonntag, 22. Mai, rund um den Mainzer Dom: den 75. Geburtstag von Kardi¬nal Karl Lehmann, die Ver¬längerung seiner Amtszeit als Bischof von Mainz – und das bunte Leben im Bistum selbst. Der Gottesdienst auf den Domplätzen, mit dem um 10 Uhr das Fest beginnt, ist zugleich Gedenk- und Dankgottesdienst anlässlich der Seligsprechung von Papst Johannes Paul II.

Nach dem Gottesdienst wird weitergefeiert – wobei selbstverständlich an vielen Ständen für das „leibliche Wohl“ der Besucher gesorgt ist: Von Erbsensuppe bis Pizza, von Weck, Wurst, Wein bis zu Crêpes reicht das Angebot, Kaffee und Kuchen gehören natürlich ebenso dazu. Doch Essen und Trinken allein genügt nicht – wer alles mitbe¬kommen will, was das Pro¬gramm zu bieten hat, wird es kaum schaffen, bis mit der Vesper um 17.30 Uhr im Dom der Tag ausklingt. Dekanate und Pfarreien, Einrichtungen, Verbände und Schulen präsentieren an rund 130 Ständen ihre Arbeit; auf den zwei Büh¬nen (auf dem Marktplatz und auf dem Liebfrauen¬platz) ist fast pausenlos für Unterhaltung gesorgt: Talente aus dem ganzen Bistum präsentieren Musik und Tanz, Akrobatik und Zauberei. Die Moderation übernehmen zwei echte „Meenzer“ Fastnachtsgrö¬ßen, die vielen aus der Fernsehfastnacht bekannt sind: Hildegard Bachmann und Andreas Schmitt.

Um 13 Uhr beginnt mit einem Orgelimpuls von Domorganist Daniel Beckmann ein geistlich-musikalisches Programm im Dom, gestaltet von Mainzer Kirchenmusikern sowie von Schul- und Kirchenchören aus dem Bistum. Mancher wird sicher auch gern die Gelegenheit nutzen, um ei¬ne der vielen Ausstellungen zu besuchen, die zurzeit im Dom und drumherum zu sehen sind: Bei der Sonderausstellung „Der verschwundene Dom“ im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum ist der Eintritt für Besucher des Bistumsfestes ermäßigt; bei allen anderen Ausstel¬lungen gilt: Eintritt frei. Bedeutende französische Kirchenbauten der Mo¬derne hat der Künstler Michael Zimmermann auf meisterhaften Fotografien festgehalten, die unter dem Titel „L’Art Sacré – Liturgische Räume in der Moderne“ im Haus am Dom präsentiert werden. Die beeindruckende Fotoaus¬stellung „Wegbegleiter – im Sterben“ im Dom lohnt einen Besuch ebenso wie die Ausstellung „Farbige Botschaften“ der Mainzer Malerin Brigitte Zander in der Martinusbibliothek. Dort verspricht ein antiqua¬rischer Büchermarkt zudem gute Bücher in Hülle und Fülle zum kleinen Preis.

Abwechslung ist bei einem Bummel entlang der Stände garantiert – auch an Spiel- und Beschäftigungs-angeboten für Kinder fehlt es nicht. Alles kann hier gar nicht aufgeführt werden – viel Spaß beim Entdecken!