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Aus dem Traum wurde Wirklichkeit
22.02.09

Aus dem Traum wurde Wirklichkeit

Jetzt wurde das Jüdische Gemeindehaus mit Synagoge in Limburg eingeweiht

Glücklich über die Eröffnung der neuen Synagoge: Christa Pullmann, Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (Zweite von links). Rechts neben ihr Dompfarrer Wolfgang Pax und Lothar Lee Liebmann aus Texas. Foto: Dieter Fluck

Limburg (flu). „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.“ Dieses Zitat des Zionisten Theodor Herzl stellte der Vorsitzende des Landesverbandes jüdischer Gemeinden in Hessen, Moritz Neumann, den Besuchern vor.

70 Jahre, nachdem die Synagoge an der Schiede 27 dem Brandanschlag der Nationalsozialisten zum Opfer fi el, hat die vor elf Jahren neu gegründete jüdische Gemeinde in Limburg in der Birkenallee 4 wieder ein Gemeindehaus mit Synagoge. „Wer ein Haus baut, will bleiben“, so Neumann. Dieser Satz sei für Juden nach dem Holocaust keine Selbstverständlichkeit.“

Bis vor 20 Jahren habe es in Limburg kein jüdisches Leben mehr gegeben. Ein alter Judenfriedhof und eine Gedenktafel an die ehemalige Synagoge sind die einzigen sichtbaren Zeugnisse. Die Gemeinde mit 200 Mitgliedern habe sich in Limburg immer woanders treffen müssen und zunächst Wiesbaden angegliedert werden sollen. Mit Blick auf die Einweihung meinte Neumann: „Aus dem Traum ist am Ende das wirkliche Leben geworden.“

Dompfarrer Wolfgang Pax überbrachte die Glückwünsche von Bischof Franz-Peter Tebartzvan Elst. In seinem Schreiben erinnerte er an die unmenschlichen Schrecken des Holocaust. Um so ermutigender sei es, dass besonders in Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils neues Vertrauen gewachsen sei und Juden und Christen wieder als gute Nachbarn zusammen leben können. „In diesem Sinn begehen wir nicht nur die Einweihung des neuen Gemeindezentrums, sondern dürfen uns auch dankbar zeigen für das bisher entstandene Gebäude des Vertrauens“, so der Bischof in seinem Schreiben.

„So viel jüdisches Leben hat es nach der unsäglichen Nazi-Herrschaft in Limburg nicht gegeben“, sagte der hessische Ministerpräsident Roland Koch. Der Reichtum einer Gesellschaft sei nicht nur in materieller Hinsicht zu messen, dazu gehöre die Vielfalt geistiger Strömungen. „Limburg ist ein außergewöhnliches Signal. Es muss jetzt die Chance genutzt werden, das Alltägliche zu gestalten“, betonte Koch.

Höhepunkte der Einweihungsfeier war das Einbringen der Tora, der fünf Bücher Mose, in den Schrein und das Anheften der Mesusa an der Eingangstür. Dabei handelt es sich um eine längliche Metallhülse, die das auf Pergament geschriebene Glaubensbekenntnis der Juden, das „Sch Ma Israel“, enthält.

Lothar Lee Liebmann, mit 86 Jahren der einzige früher in Limburg beheimatete anwesende Jude, war eigens aus Texas/USA angereist. Er strahlte und seine Augen funkelten: „Es ist schön, diese Lieder nach 70 Jahren wieder in Limburg zu hören.“ Elena Kopirovskaja, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Limburgs, blieb am Ende ein

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