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So war das Leben früherU
26.06.11

So war das Leben früherU

Ältere Menschen erzählten Religionsschülern aus ihrem Leben

 

Ausgabe 26 vom 26. Juni 2011

Die Schüler sammelten in den Gesprächen mit den älteren Menschen Erkenntnisse über ihr eigenes Leben. Sie bekamen mehr Respekt vor der älteren Generation und stellten fest, dass sie nicht mehr draußen spielen, sondern vor dem PC abhängen. Foto: Christoph Kirchhoff

Von Christoph Kirchhoff

Wie war es früher? Die Schüler der Carl-Kellner-Gesamtschule in Braunfels fragten innerhalb des Religionsunterrichts ihre Großeltern, Nachbarn sowie alte Menschen in Altenheimen nach ihren Erinnerungen an ihre Jugendzeit.

Anlass war die Aktion „Lange Tafel in Braunfels“, bei der während eines großen Spaghettiessens auf dem Marktplatz sich Jung und Alt begegnen konnten. „Wie haben Sie früher gewohnt?“, „Was hatten Sie für Spielsachen?“ oder „Wie war es in der Schule?“ Das wollten die Schüler von der älteren Generation, die sich zu Besuchen während des Religionsunterrichts einfand, wissen.

Für die meisten Kinder seien diese Begegnungen mit älteren Menschen eine ganz neue Erfahrung gewesen. „Viele Großeltern leben heutzutage nicht mehr in der Nähe ihrer Enkel oder sind bereits gestorben“, sagt Religionslehrer Helmut Schneider. Für die Aufstellung der Stühle, ein Glas Wasser für die Interviewten und Blumen als Dankeschön für die Frauen hatten die Schüler selbst gesorgt. Auch ein Fragensteller und ein Protokollant, der die neuen Erkenntnisse aus den Interviews festhielt, wurden im Vorfeld benannt.

Früher gab es kein eigenes Zimmer

„Dass man sich früher in der Regel Kleider kaufte, die nützlich waren, oder dass Geschwisterkinder zusammen ein Zimmer bewohnten, das konnten die jungen Menschen kaum noch verstehen“, so Helmut Schneider. Interessiert zeigten sich die Sechstklässler auch bei den Schulsitten früherer Zeiten. Da war der Hieb mit dem Rohrstock nicht unüblich. Auch die Disziplin im Religionsunterricht musste streng eingehalten werden. Besonders neugierig waren die Schüler beim Thema Krieg.

Als „dokumentarische Stadtinszenierung in drei Akten“ unter dem Motto „Jugend im Wandel der Zeit“ flossen die Recherchen der Schüler in die Aktion „Lange Tafel“ ein. Den Anstoß dafür hatte die aus Braunfels stammende Berliner Künstlerin Isabella Mamatis gegeben.

Die Geschichten, die die Schüler aufgeschrieben hatten, etwa „Die Geschichte von Oma und Opa Brandt“ oder „Erinnerungen“, wurden zum Nachlesen an einer 200 Meter langen Wäscheleine aufgehängt. Als gebundenes Buch bekam es Bürgermeister Wolfgang Keller überreicht.

Alt und Jung lernten sich besser kennen

Für Helmut Schneider sind der Dialog unter den Generationen, das Interesse und Zuhören untereinander wichtige Inhalte des Unterrichts gewesen. „Die Schüler lernten von den alten Menschen und konnten sie so auch besser wertschätzen. Wenn das gelungen ist, ist das viel“, so lautet das Fazit des Religionslehrers nach der Aktion.

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