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Ein Arbeitsfeld mit Zukunft
28.02.10

Ein Arbeitsfeld mit Zukunft

Barbara Hoek ist neue Leiterin der Caritas-Sozialstation Flörsheim/Hochheim

 

Ausgabe 9 vom 28. Februar

Pflegedienstleiterin Barbara Hoek sieht viele Möglichkeiten, in der ambulanten Pflege beruflich weiter zu kommen. Foto: Eva Wilke

Von Eva Wilke

Barbara Hoek heißt die neue Pflegedienstleiterin der Caritas Sozialstation Flörsheim/ Hochheim. Für sie ist klar: In der ambulanten Pflege können Mitarbeiter wachsen – wenn sie wollen.

Barbara Hoek strahlt Gelassenheit aus. Im ersten Moment ist es kaum zu glauben, wenn sie sagt, dass es im vergangenen Jahr bei ihr und ihren Kolleginnen Unsicherheiten und Ängste gab.

2009 war das Jahr des Umbruchs in der Flörsheimer Grabenstraße 21. Das Haus, in dem die Caritas Sozialstation Flörsheim/ Hochheim ihren Sitz hat, wurde komplett renoviert. Ein neues EDV-System wurde eingeführt und das System der Pflegedokumentation komplett überarbeitet. Der langjährige Leiter der Station, Konrad Backes, erkrankte im Februar 2009. Und es stellte sich bald heraus, dass er nicht mehr an seinen Arbeitsplatz zurückkehren würde. Im Mai wurden zehn Mitarbeiter der aufgelösten Sozialstation Rüsselsheim/Kelsterbach übernommen. Pflegedienstleiterin Barbara Hoek war eine von ihnen. Sie wurde im Juni zunächst kommissarisch, dann offiziell die neue Leiterin der Flörsheimer Sozialstation.

Mit der 44-jährigen Barbara Hoek änderte sich die Leitungsstruktur der Station, die mit ihren rund 30 Mitarbeitern 2009 etwas mehr als 600 Patienten versorgte – ein kleines Unternehmen. Zwei statt wie bisher eine Stellvertreterin hat Hoek, Anneliese Grabenau und Notburga Messer. „Die Aufgaben der Leitung sind so vielfältig, dass sie zu Zweit nicht zu bewältigen sind“, sagt Hoek. Zumal die stellvertretende Pflegedienstleitung in der Regel nur die Hälfte ihrer Arbeitszeit mit Leitungsaufgaben verbringen soll. Die andere Hälfte der Zeit betreuen sie ihre Patienten. Eine sinnvolle Regelung, findet Hoek. Denn so hat die Leitung immer auch einen Kontakt zur Basis, den Patienten und Mitarbeitern.

„Mir wurde schon in der Ausbildung klar, dass ich nicht in einem Heim arbeiten möchte, sondern ambulant.“
Barbara Hoek

Eine Pflegedienstleitung ist von der Erstellung von Leitlinien für die Pflege über Pflegevisiten, Beratung von Angehörigen und Ratsuchenden bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit für vieles zuständig. Um den Anforderungen gerecht zu werden, ist Teamarbeit notwendig, davon ist Hoek überzeugt. Damit ihr neues Team von Anfang an gut funktioniert, hat Hoek für sich und ihre Kolleginnen externe Unterstützung organisiert. Ein Coach öffnete zunächst den drei Frauen, mittlerweile auch allen anderen Mitarbeitern, den Raum, zusammen wachsen zu können. „Unter seiner Anleitung konnten wir über unsere Unsicherheiten und Ängste sprechen“, sagt Leiterin Hoek. Themen, die sonst unausgesprochen die Arbeitsatmosphäre bestimmen und im schlimmsten Fall belasten.

Barbara Hoek ist ausgebildete Altenpflegerin. „Mir wurde schon in der Ausbildung klar, dass ich nicht in einem Heim arbeiten möchte, sondern ambulant.“ Der persönliche Bezug zu den Patienten, das selbstständige Arbeiten und die Übernahme von Verantwortung für andere Menschen motivieren die 44-Jährige und reizen sie, sich immer neue Herausforderungen in diesem Bereich zu suchen.

Der erste Schritt war eine Weiterbildung zur Praxisanleiterin, später folgte die Ausbildung zur Pflegedienstleiterin. „Zum Glück hatte ich immer Vorgesetzte, die mein Interesse an Weiterbildung geschätzt und mich gefördert haben“, sagt Hoek. Die Förderung ihrer Mitarbeiter ist Hoek ein wichtiges Anliegen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu spezialisieren. Experten sind in vielen Bereichen gesucht.

„Leider wollen sich viele Mitarbeiter nicht weiterentwickeln“, sagt Barbara Hoek. Die Gründe sind vielfältig. Zumeist, so Hoek, liege es daran, dass die Mitarbeiter in der Regel weiblich sind. Frauen mit Familie oder sogar Alleinerziehende. „Die trauen sich die zusätzliche zeitliche und organisatorische Belastung durch eine Weiterbildung nicht zu.“ Dass der Arbeitgeber die Kosten der Weiterbildung übernimmt und die Mitarbeiter für die Kurse freistellt, ist unter diesen Umständen kein Anreiz.

Barbara Hoek bedauert diese Haltung, kann sie gleichwohl verstehen. „Wenn ich Kinder hätte, würde ich genauso handeln. Denn sonst hätte ich immer das Gefühl, meiner Familie nicht gerecht zu werden.“

Tipp

Fortbildung

Wer Interesse an einer Fort- oder Weiterbildung im Bereich Pflege hat, kann sich bei Bernhard Schnabel erkundigen. Er ist dafür im Diözesancaritasverband Limburg zuständig. (bp)

Telefon 06431/997430, E-Mail: bernhard.schnabel@dicvlimburg.de

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