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Im „Abenteuerland“ ist was los
05.04.09

Im „Abenteuerland“ ist was los

Die Kinder nehmen den Gottesdienst in der Höhner Pfarrkirche selbst in die Hand

Die Pfarrkirche in Höh wird zum Abenteuerland, wenn die Kinder das Sagen haben. Und das findet in 14 Gottesdiensten statt. Das Abenteuerland-Team steht ihnen hilfreich zur Seite. Foto: Ulrike Preis

Von Ulrike Preis

Höhn. Lustig und spannend geht es bei den Familiengottesdiensten der Pfarreien Mariä Heimsuchung, Höhn, und St. Josef, Schönberg zu. Dann verwandelt sich der Altarraum in ein Forschungslabor, und der Nachwuchs freut sich auf einen Ausflug ins „Abenteuerland“.

Schon bevor die Glocken läuten, versammeln sich die jungen Gottesdienstbesucher in der Spielstraße, die im Gemeindehaus aufgebaut ist. Nach dem geselligen „Aufwärmen“ geht es entspannt und gut gelaunt in die Kirche, wo sie von Pfarrer Winfried Roth erwartet werden. Ein Countdown beginnt. Lautstarkes Mitzählen erheitert die Gemüter und sorgt für Stimmung. Diese wird von modernen Liedern, wie dem traditionellen Anfangslied „Kommt mit ins Abenteuerland“, noch geschürt. Als Anspiel animieren die Jugendlichen mit dem „Abenteuer- Labor – das ist unglaublich“ sowie einem Theaterstück zum Nachdenken.

So macht Gottesdienst richtig Spaß

An diesem Sonntag geht es um „Die arme Witwe“ aus dem Markus-Evangelium. „Gott achtet nicht auf die Größe, er achtet nur auf unser Herz“, erklärt Gemeindereferent Bernhard Hamacher den Kindern. Begeistert teilen sich die Drei- bis Elfjährigen in altersspezifische Gruppen auf und besprechen die soeben gehörte Geschichte. „Die Kinder bekommen die Gelegenheit, diese mit verschiedenen Sinnen zu erfahren. Neben Sehen und Hören kommt die Bewegung hinzu“, erläutert Petra Bandlow (Pfarrgemeinderatsvorsitzende) die Lernpsychologie.

Beim Malen und Spielen sind die Kids mit Begeisterung bei der Sache. Die Kindergartenkinder überlegen, welches Spielzeug sie für die „Tafel“ in Bad Marienberg spenden, die Gutegabenaktion der Schulkinder beinhaltet kleinen (Haushalts)Arbeiten. Das hiermit verdiente Geld soll der Spendenaktion Schulbau in Kerala (Indien) zugute kommen. Pünktlich zum Segen sind alle in der Kirche versammelt. Das gemeinsam gesungene Lied der Gemeinde spiegelt Freude und ein gutes Gefühl wider. Und so wird die Vision „Mit meinem Gott spring ich über Mauern“ (Psalm 18,30) in die Tat umgesetzt. Am „runden Tisch“ treffen sich nach dem Gottesdienst die Helfer, um den Sonntagvormittag zu reflektieren. „Der Erfolg des Projektmanagements liegt in der freiwilligen Basis. Nach jeder Staffel kann die Entscheidung zum Weitermachen, Pausieren oder zum Wechsel in eine andere Projektgruppe getroffen werden“, erläutert Hamacher.

Aktivitäten wie Grillfeiern stärken die Gemeinschaft – ebenso wie die leuchtend roten T-Shirts, die das Abenteuerland-Team kennzeichnen. An mehr als einem Dutzend Sonntagen im Jahr wird in der Pfarrkirche „Mariä Heimsuchung“ das Wort Gottes mit (fast) allen Sinnen erlebt. Spielerisch lernen die Kids, dass die biblischen Geschichten auch etwas mit ihrem Leben zu tun haben und beim richtigen Umsetzen Alltag und Gemeinschaft bereichern. „Vor etwa viereinhalb Jahren hatten wir eine Krise in Sachen Kindergottesdienst“, erinnert sich Bernhard Hamacher. „Nur wenige Kinder zeigten noch Interesse, und wir hielten Ausschau nach neuen Wegen“, erzählt er weiter.

Da kam ihm die Idee, Schwester Teresa Zukic (bekannt als die Skateboard fahrende Nonne) in Pegnitz bei Nürnberg zu besuchen. Die Beiden lernten sich während ihres Studiums an der Katholischen Fachhochschule in Mainz kennen. „Berichte in Talkshows machten Schwester Teresa bekannt und uns neugierig“, so Hamacher. Gemeinsam mit etwa 20 Gemeindemitgliedern fuhr er nach Pegnitz und schaute sich einen Gottesdienst unter ihrer Leitung an. „Wir waren begeistert“, so Petra Bandlow und die Katechetin Jutta Rüffert. Zusammen mit dem Gemeindereferenten leiten sie das mittlerweile 46-köpfige Team.

Dank der Technik kommt alles rüber

„Das Konzept kommt ursprünglich aus Amerika. Wir brauchten ein Jahr Vorbereitungszeit, bis wir es in die Tat umsetzen konnten“, sagt Hamacher. Es entstanden vier Projektgruppen, zu denen neben Spielstraße, Theater und Kleingruppe auch die Technik gehört. Diese leistet mit Beamer, Kamera und Leinwand einen wertvollen Beitrag, der es allen Gottesdienstbesucher ermöglicht, die Mitwirkenden im Altarraum zu sehen sowie Gebete und Lieder abzulesen. Bereichert wird das Ganze durch Bild- und Filmbeiträge.

Zwischen 50 und 70 Kinder nehmen an den „Abenteuerland-Gottesdiensten“ teil. Kürzlich begann die erste Staffel für dieses Jahr. Nach der Sommerpause geht es im September weiter. „Übers Kirchenjahr verteilt handelt es sich um insgesamt 14 Gottesdienste, die Jung und Alt stets aufs neue begeistern“, weiß Hamacher.

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