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Es ist alles im Koffer
24.07.11

Es ist alles im Koffer

Kaplan Marcin Sobilo legt weite Wege in der Diaspora zurück

 

Ausgabe 30 vom 24. Juli 2011

Im Koffer von Kaplan Marcin Sobilo (Dritter von rechts) sind Kelch und Stola. Er freut sich über jeden Gottesdienstbesucher. Foto: Christoph Kirchhoff

Von Christoph Kirchhoff

Die Schäfchen sind schon weit verstreut. Wenn Kaplan Marcin Sobilo über Land fährt, um mit seinen Gemeindemitgliedern im Ulmtal-Dorf Holzhausen Eucharistie zu feiern, hat er die Utensilien für den Gottesdienst, vom Kelch bis zur Stola, stets im Köfferchen dabei.

An jedem zweiten Donnerstag im Monat stellt die evangelische Gemeinde in Holzhausen in ökumenischer Gastfreundschaft und Verbundenheit ihre Pfarrkirche für die katholischen Christen zur Verfügung. „Wir fühlen uns in der evangelischen Kirche wie zu Hause“, sagt Sobilo.

Von der Seite des Altars zelebriert er den Gottesdienst, um „näher bei der kleinen Gemeinschaft zu sein“, aber dennoch die Würde des Gotteshauses zu bewahren. Dieses Mal sind es acht Gemeindemitglieder, die zur Messe gekommen sind, Lesungen übernehmen, kräftig mitsingen und beten. Für ihn zähle nicht die Anzahl an Gottesdienstbesuchern, erklärt Sobilo. „Wenn jemand hier in der Diaspora an einem normalen Werktag zur Messe kommt, ist er wirklich mit dem Herzen dabei.“

„Wir arrangieren uns mit den Verhältnissen in der Diaspora“, sagt Pastoralreferentin Maike Bittmann. Das Leben in der Pfarrei werde über die persönliche Verteilung des Pfarrbriefs in Holzhausen und den anderen Dörfern kommuniziert. Sonntags fährt der Kirchenbus, den das Bonifatiuswerk gestiftet hat, über die Dörfer und nimmt die Gläubigen mit zum Gottesdienst in die Leuner Pfarrkirche.

Zweimal im Jahr werde ein Kaffeetrinken für alle Gemeindemitglieder in Holzhausen angeboten. Auch die Sternsinger können empfangen werden. Darüber hinaus gebe es Kontakte zu den katholischen Seelsorgern gerade auch für die älteren Gemeindemitglieder, etwa bei Geburtstagsbesuchen, der Verteilung der Krankenkommunion und der Spendung der Krankensalbung. „Die katholischen Christen in Holzhausen gehören natürlich ganz selbstverständlich zur Pfarrei dazu. Wir haben immer offene Ohren und Augen. Und für ihre Anliegen wird immer gesorgt“, so Bittmann.

Hintergrund

Die Diaspora

Der Pastorale Raum Wetzlar-Süd erstreckt sich über 42 Ortschaften. Er umfasst fünf Pfarreien mit acht Kirchorten und hat rund 10000 Gemeindemitglieder. Das Dorf Holzhausen mit seinen etwa 100 Katholiken liegt 15 Kilometer von der nächsten katholischen Pfarrkirche entfernt. (ck)

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