30.08.09
Hilfe und Beratung unter einem Dach
Kürzere Wege für Wohnungslose
Foto: privat
Ein Anruf bei Ulrich Schäferbarthold (58). Der Abteilungsleiter Fachdienste für besondere Lebenslagen im Caritasverband Frankfurt freut sich, dass die Elisabeth-Straßenambulanz, die Casa 21 und das Wohnwagenprojekt unter einem Dach vereint sind.
Frage: Ein neues Wohnungslosenzentrum – wie viele Wohnungslose gibt es in Frankfurt?
Schäferbarthold: Mit den Menschen, die zum Beispiel in Heimen untergebracht sind, werden es etwa 1900 sein. Auf der Straße leben zwischen 150 und 300 Menschen.
Warum gibt es die Zusammenlegung der Caritaseinrichtungen?
Die Rahmenbedingungen haben sich durch die Sozialreformen geändert. Die Hartz-IV-Reformen und die Gesundheitsreform wirkt sich drastisch auf die Lebenssituationen der Betroffenen, insbesondere auf Langzeitarbeitslose und Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten, aus. Daher ist die enge Vernetzung ein ganz wichtiges Anliegen, um die Arbeit zu optimieren; gleichzeitig erhöhen wir die Standards. In der medizinischen Ambulanz ist zum Beispiel jetzt Beratung integriert.
Aber Elisabeth-Straßenambulanz, der Beratungsdienst Casa 21 und das Wohnwagenprojekt verfolgen unterschiedliche Ansätze, Wohnungslosen zu helfen. Dieses neue Zentrum macht die Wege kürzer …
Genau. Dadurch können wir gezielter und effektiver mit den Menschen arbeiten. Die Beratungsdienste und die Elisabeth-Straßenambulanz machen aufsuchende Sozialarbeit und können sich jetzt noch viel besser vernetzen als bisher schon.
Wie viele Klienten beziehungsweise Patienten haben Sie mit Ihren Angeboten 2008 erreicht?
Im letzten Jahr hatten wir in Casa 21 exakt 810 Beratungsfälle. Das ist eine Steigerung um 25 Prozent im Vergleich zu 2007. Mit rund 1000 Behandlungskontakten bei 958 Patienten zählte die Elisabeth- Straßenambulanz 2008 knapp 20 Prozent mehr Fälle als noch in 2007.
Anrufer: Bernhard Perrefort Anschrift: Caritas-Wohnungslosenzentrum, Klingerstraße 8, Frankfurt
