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Antrittsbesuch bei Maria
29.08.10

Antrittsbesuch bei Maria

Als erste „Amtshandlung“ betet Stadtdekan Johannes zu Eltz zur Gottesmutter in St. Leonhard

 

Ausgabe 35 vom 29. August

Viele Gläubige beteten mit Stadtdekan Dr. Johannes zu Eltz in der Leonhardskirche zu Maria, Bischof darunter auch seine Mutter Fotos (2): Bernhard Perrefort

Von Bernhard Perrefort

Wohlweislich hatten die Organisatoren gut geplant. So konnten auch vor dem Dom noch mehr als 200 Gläubige die Amtseinführung des neuen Stadtdekan Johannes zu Eltz auf einer Leinwand sehen. Im Frankfurter Dom verfolgten rund 1200 Menschen die Zeremonie.

Mit Blick auf den Bistumsprozess „Bereitschaft zur Bewegung“ stellte der kommissarische Stadtdekan, Michael Metzler, fest, dass das Motto am Patronatsfest von Stadt und Kaiserdom eine besondere Ausprägung erfahre. Traditionell kämen zum Festgottesdienst Gläubige aus den westlichen Dekanaten mit dem Schiff, die aus den östlichen mit der U-Bahn. Aus den anderen Stadtteilen wiederum „wallen“ Gruppen per Fahrrad oder zu Fuß zum Festgottesdienst, wie Metzler bemerkte. Und auch aus Limburg hätten sich viele Gäste auf den Weg nach Frankfurt gemacht, darunter die Weihbischöfe Löhr und Pieschl und Mitglieder des Domkapitels, allen voran Franz-Peter Tebartzvan Elst. Der Bischof dankte in seiner Begrüßung Metzler dafür, dass er das Amt des Stadtdekans nach der Verabschiedung Raban Tilmanns vor gut einem Jahr kommissarisch mit „soviel Einsatzbereitschaft, Feingefühl und Umsicht“ ausgeübt habe.

„Mut zu einer profilierten Mission“

Vom neuen Stadtdekan Johannes zu Eltz mit seiner Debattierfreudigkeit zeigte sich Tebartz- van Elst überzeugt, dass „sein ihm eigener Mut zu einer profilierten Mission“ auch in Frankfurt „Menschen für Gott motivieren und mobilisieren“ könne. „Standfestigkeit im Widerstreit der Meinungen kommt aus der radikalen Verfügbarkeit für Gott und die Menschen“, betonte der Bischof, der sich für den Zölibat aussprach. Den Bartholomäus- Dom bezeichnete er als „unübersehbaren Orientierungspunkt“ und „Fingerzeig in den Himmel“. Und der Apostel Bartholomäus zeige zudem auf, „auf welchem Boden Zukunft entsteht, welche Statik diese Stadt stützt und wie Haltungen zu Säulen werden, die Zukunft tragen“. In diesem Sinne habe auch der Stadtdekan eine Art „Säulendienst“, die „Standfestigkeit“ erfordere, zu übernehmen, „die Kirche Christi so mitzutragen, dass der heilige Auftrag nicht vom Zeitgeist eingeebnet wird“.

Drei Haltungen prägen dabei nach Ansicht des Bischof die Kirche in Frankfurt. Daran richteten sich auch die Dienste eines Stadtdekans aus: „Feststehen im Glauben, verbunden in der Liebe und beheimatet im Zeugnis.“

„Wo mitten in der Stadt von Gott gesprochen und nicht nur über ihn geredet wird, hat das Evangelium Hand und Fuß.“ Es brauche die „Präsenz der Kirche, damit die Existenz Gottes aufleuchtet und die Reverenz vor dem Menschen im Blickt bleibt“. Kirche in Frankfurt sei darüber hinaus sichtbar in der Caritas, sagte Tebartz-van Elst. „Zweckfreie, nicht berechnende Liebe, wird größer, wo sie auch den zu Wort kommen lässt, der das Herz zur Liebe bewegt.“ Caritas in der Kirche und Kirche in der Caritas bräuchten die Luft der Liebe. Eine solche Verbundenheit führe zu einer Motivation für Mission.

„Kenntnis der eigenen Tradition“

„Multikulturell und multireligiös, vielsprachig und vielschichtig“ – so beschrieb Bischof Tebartz-van Elst schließlich die Vielfalt der Main-Metropole. Ein notwendiger Dialog zwischen Religionen und Konfessionen, der auch erfolgreich ist, setze aber „die Kenntnis der eigenen Tradition und die Sprachfähigkeit in der eigenen Konfession“ voraus, beschwor er.

Während des Pontifikalamtes wurde zu Eltz neben anderen Insignien der Schlüssel zum Bartholomäus- Dom übereicht. Damit, so Tebartz-van Elst, „bekommt er den Zugang zu einer Kirche, die in dieser Stadt einen Leuchtturm des Glaubens hat“.

Nach der feierlichen Zeremonie löste der neue Stadtdekan von 145000 Katholiken, der auch Dompfarrer und bischöflicher Kommissar und zudem Pfarrer von St. Bernhard und Allerheiligen ist, ein Versprechen ein. Er stattete seinen „ersten Antrittsbesuch“ der Mutter Gottes in der Kirche St. Leonhard ab. Ein langer Pilgerzug begleitete ihn zur ältesten Frankfurter Kirche, um dort Maria um Schutz und Beistand zu bitten.

Hintergrund

Seit 1000 Jahren

Seit mehr als 1000 Jahren gehört eine Schädelreliquie zum Schatz des Bartholmäusdomes. Dem Apostel Bartholmäus soll auf einer Missionsreise nach Indien bei lebendigem Leibe die Haut abgezogen worden sein. In Frankfurt entwickelte sich aus der Reliquienverehrung eine jährliche Wallfahrt, die wohl zum Ursprung der Frankfurter Hertbstmesse wurde. (bp)

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