Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
 Startseite -  Verlag -  Stellenangebote -  Inhalt -  Impressum -  Kontakt 
Feier im Freien
15.08.10

Feier im Freien

Am 15. August ist der wichtigste Wallfahrtstag in Hadamar

 

Ausgabe 33 vom 15. August

Pfarrer Dieter Lippert begutachtet gemeinsam mit Architektin Gisela Weis die Farbvorschläge für die Außenwände. „Musterachsen“ heißt das in der Fachsprache. Fotos (2): Alexander Hoffmann

Soll wieder auf einen einheitlichen Stand gebracht werden: die Hadamarer Herzenbergkapelle

Von Alexander Hoffmann

Dass die Bauarbeiten bis zum Festtag nicht abgeschlossen sind, sei gar kein Problem, versichert Pfarrer Dieter Lippert. Denn der feierliche Gottesdienst finde ohnehin im Freien statt, im Schatten der Bäume auf dem Platz vor der Kapelle. Dazu werde extra eine Altarinsel mit Zeltdach aufgebaut.

Wieder auf einen einheitlichen Stand bringen

Rund um das 1675 gebaute und immer wieder erweiterte Gotteshaus sind momentan Gerüste aufgestellt. „Die Untersuchungen laufen“, erklärt Architektin Gisela Weis. Bevor die meisten Arbeiten begonnen werden können, muss herausgefunden werden, wie die Kapelle saniert wird. Daran hat unter anderem der Denkmalschutz ein großes Interesse.

Viele Arbeiten stehen an, aber weil das Gebäude wieder auf einen einheitlichen Stand gebracht werden soll, müssen die Fachleute erst wissen, wie es zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgesehen hat.

„Eine gleichmäßige Befundlage wurde zum Beispiel auf dem Stand von 1921 rekonstruiert“, sagt Weis. So soll die Kapelle dann auch wieder erarbeitet werden. Zum einen müssen die kunstvollen Fenster gereinigt und aufgearbeitet werden, denn die Zeit hat Spuren hinterlassen an den Bleifassungen. Rund um die Fenster herum sollen einheitliche Rahmen aufgebracht werden. Der Farbton wird mit Hilfe von so genannten Musterachsen ermittelt, verschiedenen Farbschattierungen, die probeweise an einigen Stellen in der Kapelle aufgemalt sind. Und die Fürstenherzen, denen der Berg schließlich seinen Namen verdankt, sollen auch wieder stärker in den Vordergrund rücken. Bis jetzt sind die Epitaphe mit den vier Herzen noch teils von Kirchenbänken verdeckt. „Das soll sich aber ändern“, meint Pfarrer Lippert.

Fundamentale Arbeiten stehen an, um die Statik von Dach und Turm zu verbessern. Das Dachgebälk hat die Seitenwände sichtbar auseinander gedrückt. „Man wird dazu eine Art Wetterschutzhülle über die Kapelle stülpen, weil das Dach abgedeckt werden muss“, sagt Expertin Weis. Allein die Dachsanierung wird sich auf rund 250000 Euro belaufen, schätzt sie. Komplett geschlossen sein wird die Kapelle trotz der umfangreichen Arbeiten aber nur phasenweise, verspricht Dieter Lippert.

Am Festtag Mariä Himmelfahrt wird das Gotteshaus ohnehin nicht zu betreten sein, so weit fortgeschritten sind die Arbeiten noch nicht. Die Wallfahrt zum Herzenberg hat eine lange Tradition: Ihren Ursprung nahm sie in einem Gelöbnis aus dem Zweiten Weltkrieg. „Als Dank der Hadamarer für die Bewahrung vor schweren Bombenschäden“, erklärt der Pfarrer. Historisch ist belegt, dass die Verschonung der Fürstenstadt auch mit den damals im Konvikt als Kriegsgefangene untergebrachten englischen Offizieren zu tun hat.

Gelobte Prozession seit 1946

Ununterbrochen seit 1946 gibt es die gelobte Prozession nun. Wenn am 15. August wieder der höchste Wallfahrtstag gekommen ist, bewegt sie sich von der Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk ab 9.45 Uhr hin zum Herzenberg. „Dieses Mal fällt Mariä Himmelfahrt sogar auf einen Sonntag“, freut sich Pfarrer Lippert.

Im Festgottesdienst um 10 Uhr predigt Professor Ernst Leuninger, in der Marienvesper um 17 Uhr hält Weihbischof Thomas Löhr eine Ansprache. Traditionell singen die vereinigten Kirchenchöre aus Hadamar, Niederhadamar, Niederzeuzheim und Elz gemeinsam. „Gerade für viele Elzer ist der Herzenberg der wichtigste Wallfahrtsort“, sagt Pfarrer Lippert.

Neben den Gottesdiensten gibt es an Mariä Himmelfahrt außerdem ein Fest mit Spielen für Kinder und Blasmusik. Am letzten Sonntag im September geht die Wallfahrtszeit am Hadamarer Herzenberg mit einer Lichterprozession zu Ende.

Ihr Draht zu uns

Redaktion Limburg

Frankfurter Straße 9
65549 Limburg
Tel. 06431 / 9113-34
Fax 06431 / 9113-37
Mail: h-kaiser@kirchenzeitung.de

Redaktion Frankfurt

Domplatz 3 (Haus am Dom)
60311 Frankfurt
Tel. 069 / 8008718-260
Fax 069 / 8008718-261
Mail: b-perrefort@kirchenzeitung.de

Abonnenten

Tel. 06431 / 9113-24
Fax. 06431 / 9113-37
Mail: vertrieb@kirchenzeitung.de

Anzeigen

Tel. 06431 / 9113-22
Fax. 06431 / 9113-37
Mail: anzeigen@kirchenzeitung.de