Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
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„Ich wünsche mir, dass wir erreichbar sind“
16.08.09

„Ich wünsche mir, dass wir erreichbar sind“

Dem neuen Limburger Weihbischof Thomas Löhr ist eine dienende Kirche wichtig – Bischofsweihe am 30. August im Limburger Dom – Sein Wahlspruch: „Die Wahrheit in Liebe tun“

Lebendiger Erzähler: Der neue Weihbischof gibt gern Auskunft – über die Bilder in seinem Büro… Foto: Bärbel Faustmann

Die Ökumene bedeutet ihm viel, und es ist ihm wichtig, den Gesprächsfaden im Bistum nicht abreißen zu lassen. Thomas Löhr, der neue Limburger Weihbischof, verrät im Gespräch mit dem „Sonntag“ außerdem, dass er gerne volksnah bleiben möchte, was er gerade liest und welchen persönlichen Ausblick er auf die nächsten zwei Jahrzehnte hat.

Frage: „Das hat mich im ersten Moment sprachlos gemacht.“ So schildern Sie Ihre spontane Reaktion auf die Ernennung zum Limburger Weihbischof. Welche Gedanken gingen Ihnen als erstes durch den Kopf, als diese Nachricht erst einmal „verdaut“ war?

Weihbischof Thomas Löhr: Als erstes große Dankbarkeit. Denn in dieser Ernennung steckt die Anerkennung, dass mir dieses Amt vom Papst zugetraut wird, und dass es mir der Bischof zutraut. Dann fragte ich mich: Gibt es nicht Andere, die es besser gekonnt hätten? Das waren die wesentlichen Gedanken, alle konkreteren Überlegungen hatten mich zunächst noch gar nicht beschäftigt.

Wie haben die Menschen aus Ihrer unmittelbaren Umgebung auf diese Nachricht reagiert – zum Beispiel Ihre Mutter, die ja kürzlich 90 Jahre alt wurde, und Ihre engsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?

Meine Mutter war am 15. Juni, dem Tag, als die Nachricht veröffentlicht wurde, in Lourdes. Sie nahm an der Bistumswallfahrt unserer Lourdes-Pilgerstelle teil. Ich habe dafür gesorgt, dass sie direkt informiert wurde – bei dem Trubel an diesem Tag konnte ich mich zunächst nicht selbst melden! Ich habe ein, zwei Stunden nach der Veröffentlichung der Ernennung mit meiner Mutter telefoniert. Meine Mutter meinte nachher: „Ich war ganz ruhig, ganz gefasst.“ Doch hat es sie schon sehr bewegt.

Meine engsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mir bei der Bekanntgabe im Kreuzgang des Bischöfl ichen Ordinariats gratuliert und die Ernennung zum Weihbischof freudig aufgenommen – mit ihr kommt zugleich auch eine Wertschätzung des Dezernates Pastorale Dienste und der Arbeit, die sie leisten, zum Ausdruck. Wie Sie wissen, hat mich der Bischof gebeten, auch weiterhin das Dezernat zu leiten. Jedenfalls kann ich sagen: Ich fühle mich durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr unterstützt.

Sie haben unter anderem viele Glückwünsche aus Limburger Partnerdiözesen bekommen, und als Dezernent für Pastorale Dienste liegen Ihnen natürlich die weltkirchlichen Beziehungen von jeher am Herzen. Wird es in absehbarer Zeit auch Begegnungen mit Bischöfen aus den Partnerdiözesen geben? Zum Beispiel während der Kreuzwoche oder des Kreuzfestes?

Wir hatten alle Partnerdiözesen zum Jubiläum „50 Jahre Limburger Kreuzfest“ am 20. September eingeladen. Durch die Gratulationen aus verschiedenen Kontinenten und die Teilnahme von Vertretern der Partnerdiözesen an der Bischofsweihe wird eine lebendige Verbundenheit zum Ausdruck gebracht.

Als Weihbischof kommen nun jede Menge neue wichtige Termine auf Sie zu, unter anderem die Tagungen der Deutschen Bischofskonferenz. Wird es auch einen Antrittsbesuch beim Papst in Rom geben?

Es wird zu einer Begegnung kommen, einen Antrittsbesuch im strengen Sinn absolviert jedoch nur der Diözesanbischof. Im Moment gibt es noch keinen konkreten Termin, spätestens aber im Rahmen des Kurses für neuernannte Bischöfe in Rom.

Sie sind nach Walther Kampe und Gerhard Pieschl der dritte Weihbischof im Bistum Limburg. Nach 27 Jahren – im Juni 1982 wurde Franz Kamphaus zum Bischof geweiht – ist dies nun wieder die erste Bischofsweihe im Limburger Dom, die erste in diesem Jahrhundert. Sie ist also ein ganz besonderes Ereignis für das Bistum Limburg. Für welchen Wahlspruch haben Sie sich entschieden?

Mein bischöflicher Wahlspruch lautet: „Die Wahrheit in Liebe tun“, lateinisch: „Veritatem facientes in caritate“. Er ist dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser (Vers 4,15) entnommen.

Was bedeutet Ihnen dieser Wahlspruch?

Die Formulierung ist mir seit Studienzeiten vertraut als Haltung auf dem Weg der Ökumene. „Wir wollen die Wahrheit in Liebe tun und in allem auf ihn hin wachsen, der das Haupt ist: Christus“, so lautet der vollständige Satz.

Je länger ich mich damit beschäftige, umso mehr Dimensionen gehen mir auf: „Die Wahrheit, die Jesus ist“, heißt es einige Verse später. Die Wahrheit tun, heißt deshalb Christus tun, Christus nachfolgen, Christus leben, sein Leben verwirklichen und das Ganze „in caritate“, in Liebe. Der Exeget Heinrich Schlier deutet es so: „Die Wahrheit des Evangeliums kommt in der Liebe zur Auswirkung und zur Erscheinung.“

Für mich kommen hier unterschiedliche Elemente meiner Biographie und meiner Spiritualität zusammen: die Wahrheit – mein Studienschwerpunkt war die Dogmatik; die Wahrheit tun ist aber, spirituell gesehen, zugleich die Christusnachfolge. Christus tun – das nehme ich als Symbol dafür, dass ich als Seelsorger jahrelang im Rheingau praktische Arbeit geleistet habe, und auch im Dezernat Pastorale Dienste geht es um das pastorale Tun. „In caritate“ erinnert mich an den ersten Johannesbrief, wo es heißt: „Gott ist die Liebe.“ Ich verstehe das ganz personal. Schließlich kommt darin auch meine Verbindung zur Caritas zum Ausdruck.

Noch eins: Im Griechischen ist „Wahrheit tun“ ein einziges Wort, das fi nde ich bemerkenswert. Dieses griechische Verbum können wir kaum übersetzen, so dass jede Übersetzung andere Facetten sucht: „die Wahrheit verkünden“, „die Wahrheit sagen“, „sich an die Wahrheit halten“, „an der Wahrheit festhalten“, „die Wahrheit leben“.

Das Wappen mit Ihrem Wahlspruch, der Krummstab, das Brustkreuz, die Mitra und der Ring sind Ihre bischöflichen Insignien. Könnten Sie kurz beschreiben, wie diese Insignien für Sie persönlich gestaltet sind und was sie Ihnen im Einzelnen bedeuten?

Der Ring ist das Symbol der Treue zur Kirche, der Braut Christi. Er wird mir bei der Weiheliturgie von Bischof Franz-Peter Tebartzvan Elst angesteckt. Er trägt ein Medaillon mit einem Relief, das das Haupt Christi darstellt, des Auferstandenen. Ähnlich ist das Brustkreuz gestaltet: Es ist ganz schlicht und zeigt in der Mitte ein Medaillon mit einem Lamm, ebenfalls ein Symbol des Auferstandenen.

Der Stab wurde nicht neu angefertigt, sondern bereits von Bischof Wilhelm Kempf in Auftrag gegeben und von Weihbischof Walther Kampe getragen, der mich übrigens 1962 gefi rmt hat. Diesen Stab zu übernehmen, hat mir Bischof Tebartz-van Elst vorgeschlagen, und ich habe diese Anregung dankbar entgegen genommen. Ich betrachte es als eine Ehre, denselben Stab wie Weihbischof Kampe zu tragen. Er zeigt die Taube als Symbol des Heiligen Geistes und den Strom des Lebens. Außer Stab und Ring wird in der Weiheliturgie auch die Mitra überreicht als Verpflichtung zur Bemühung um persönliche Heiligkeit.

Das Wappen zeigt in einem Feld das Bistumswappen mit dem Trierer Kreuz und dem Drachen mit dem Schwert für den Bistumspatron, den heiligen Georg. Außerdem eine Sonne als Symbol für Christus, die Sonne der Gerechtigkeit. Mit der Strahlensonne als Attribut wird aber auch mein Namenspatron, der heilige Thomas von Aquin, dargestellt. In einem weiteren Feld fi ndet sich die Pietà aus dem Wallfahrtsort Bornhofen, die schon auf meinem Primizbild war und die für mich die Erinnerung an die durch viele Generationen bestehende Verbundenheit meiner Familie zu Bornhofen birgt. In das Wappen hineingenommen habe ich außerdem einen Fluss, der mehrere Bedeutungsebenen enthält. Die biographische: Ich bin in Frankfurt am Main geboren, habe in Rom am Tiber studiert, war in Limburg an der Lahn Regens des Priesterseminars, in Rüdesheim am Rhein Pfarrer und Bezirksdekan. Zugleich steht der Fluss in der Bibel für den Strom des Lebens und bedeutet sakramental das Wasser der Taufe.

Als Weihbischof erhalten Sie ja nicht nur diese Insignien, sondern werden auch bischöfliche Gewänder tragen. Wo werden diese speziellen Kleidungsstücke hergestellt?

Viele beziehen sie aus Rom. Ich habe meine Gewänder aus Zeitgründen in Köln anfertigen lassen.

Sie werden auch weiterhin das Dezernat Pastorale Dienste leiten und Geschäftsführer des Bistumsprozesses „Bereitschaft zur Bewegung“ sein. Welche Schwerpunkte können Sie als Weihbischof darüber hinaus setzen?

Erste Aufgabe eines Bischofs ist die Verkündigung des Evangeliums. In der Apostelgeschichte sind die Apostel Zeugen der Auferstehung. So werden sie zu Boten der Liebe Gottes für die dem Tod verfallene Welt.

Darüber hinaus sind einem Weihbischof gewisse Schwerpunkte vorgegeben. Korrekt wäre die lateinische Bezeichnung „Hilfsbischof“, episcopus auxiliaris. Seine Aufgabe ist die Unterstützung des Bischofs. Entscheidend ist, bischöfl iche Präsenz, die der Bischof allein nicht leisten kann, zu ermöglichen: durch Visitationen und Spenden des Firmsakramentes; durch Repräsentation, und zwar nicht nur innerkirchlich, sondern auch beispielsweise gegenüber der Politik oder in der Ökumene, die mir viel bedeutet. Die katholische Kirche ist bischöflich verfasst, das ist ihre Grundstruktur.

Gerade Visitationen halte ich dabei für wichtig, weil mir das Gespräch sehr am Herzen liegt. Der Gesprächsfaden im Bistum darf nicht abreißen, das ist für die Pastoral wesentlich. Ich freue mich, dass mir eine neue Gelegenheit gegeben ist, regelmäßig im Bistum präsent sein zu können. Deshalb haben wir im Bischöflichen Ordinariat für das Dezernat Pastorale Dienste die notwendigen organisatorischen Veränderungen vorgenommen.

Ihr Vorgänger, Weihbischof Gerhard Pieschl, ist derzeit noch deutscher Vertriebenenbischof. Wissen Sie schon, welche Aufgabe die Deutsche Bischofskonferenz für Sie vorgesehen hat?

Nein. Jeder Bischof oder Weihbischof muss für die Bischofskonferenz in Kommissionen oder Unterkommissionen Aufgaben wahrnehmen. Das ist in meinem Fall noch nicht festgelegt.

Gehört zu Ihren neuen diözesanen Aufgaben auch automatisch das Amt des Domdekans, also des Vorsitzenden des Domkapitels?

Diese Aufgabe ist nicht notwendig mit dem Amt des Weihbischofs verbunden. Der Domdekan wird vom Domkapitel gewählt und vom Bischof ernannt.

Sie sind vielen Menschen im Bistum aufgrund Ihrer vielen verschiedenen Aufgaben bekannt. Sie waren unter anderem Regens des Limburger Priesterseminars, Pfarrer und Bezirksdekan im Rheingau, Dezernent für Pastorale Dienste und gehören seit April 2008 dem Limburger Domkapitel an. Sie gelten als bescheiden, diplomatisch, vermittelnd, als jemand, der auf seine Mitmenschen zugeht. Fühlen Sie sich damit treffend beschrieben?

Ich würde das nicht für mich selber aussagen wollen. Aber wenn es so gesehen wird, freut es mich sehr.

Welche Eigenschaften müssten unbedingt genannt werden, um den Menschen und Seelsorger Thomas Löhr umfassend zu charakterisieren?

Alles, was ich in der Seelsorge tue, sei es in der Pastoral vor Ort oder hier im Bischöflichen Ordinariat, mache ich sehr gerne, und ich mache es mit großer Liebe – auch, wenn ich vielleicht einmal über gar zu viele Termine stöhne.

Ich habe eine Liebe zur Liturgie. Und dabei geht es nicht nur um die sogenannte Kerngemeinde. Heute kommen viele Suchende in unsere Gottesdienste. Mich bewegt deshalb die Frage, wie gerade auch sie angesprochen werden können.

Immer schon gehöre ich gern zum Bistum Limburg, nicht zuletzt verstärkt durch meine Studienzeit in Rom: Ich habe es in seinen vielfältigen Regionen und Facetten kennengelernt, mit all seinen Traditionen, Schätzen, Klöstern, Wallfahrten – zugleich in seiner Lebendigkeit und Offenheit für die Zeichen der modernen Zeit.

Wenn ein Mensch zu Ihnen kommt, der das Gespräch mit Ihnen als Weihbischof sucht: Wie schwierig wird es sein, sich dafür Zeit zu nehmen?

Auch als Weihbischof möchte ich gern dafür zur Verfügung stehen. Denn ich habe immer wieder erlebt, dass Menschen das Gespräch suchen.

Haben Sie überhaupt noch Zeit für Hobbys? Und wenn ja, welche sind das?

Viel Zeit habe ich tatsächlich nicht. Ich lese viel und wandere gern.

Welche Musik hören Sie gerne?

Vor allem Klassik.

Was lesen Sie gerade?

Ich lese zur Zeit von Christa Wolf: „Der geteilte Himmel“. Schauplatz ist Berlin am Vorabend des Mauerbaus. Zwei Liebende suchen sich angesichts der befürchteten Trennung einen gemeinsamen Stern aus. Dabei heißt es: „,Den Himmel wenigstens können sie nicht zerteilen’, sagt er spöttisch. Und sie sagt leise: ,Der Himmel teilt sich zuallererst.’“ Der Himmel, das ganze Gewölbe von Sehnsucht und Hoffnung, Liebe und Trauer. Ich meine, das müssen wir beherzigen, wo immer Menschen unter Trennung leiden, beispielsweise auch in unserem ökumenischen Bemühen.

Haben Sie einen bestimmten Lieblingsschriftsteller, eine bestimmte Lieblingsschriftstellerin?

Mein Interesse für Literatur ist sehr weit gefächert.

Verraten Sie uns Ihr Lieblingsgericht, Ihr Lieblingsgetränk?

Das wüsste ich gar nicht. Vielleicht bin ich durch Erziehung oder durch die vielen Jahre als Seminarist und Regens im Priesterseminar geprägt. Ich freue mich, wenn ich auf Reisen bin und Unbekanntes probieren kann. Ich trinke gerne ein gutes Glas Wein, wofür ich durch meine Zeit im Rheingau gut bestückt bin.

Soweit ich weiß, war auch einer Ihrer Verwandten Priester. Liegt die Berufung zum geistlichen Amt in der Familie Löhr?

Das mag sein. Eine Schwester meines Großvaters war Franziskanerin. Ein Bruder meines Großvaters, Engelbert Löhr, war Domdekan und hatte seinerseits schon einen „Onkel Pastor“ im Bistum Trier.

Wenn Sie einen Blick in die Zukunft werfen könnten: Würden Sie bereits heute gerne wissen wollen, wie das Bistum Limburg sich in 15, 20 Jahren entwickelt haben wird?

Ich glaube nicht. Ich denke, unsere Verantwortung ist, dass wir heute zu erkunden haben, wie wir in der Treue zum Ursprung und auch in der Wahrnehmung der Zeichen der Zeit das Bistum gestalten. Darauf wird es ankommen.

Wie sieht Ihr persönlicher Ausblick aus? Welche Wünsche, Erwartungen, Hoffnungen verbinden Sie mit den nächsten zwei Jahrzehnten – für Sie persönlich und für das Bistum Limburg?

Zunächst, dass ich die Aufgabe als Weihbischof gut erfülle und dass ich dieses Amt mit dem Dezernat Pastorale Dienste vereinbaren kann. Ich hoffe, dass es mir gelingt, den Dienst an der Einheit im Bistum zu tun und dabei volksnah zu bleiben, wie es mir viele als Pfarrer bescheinigt haben.

Ich wünsche mir, dass wir in den Fragen des Glaubens, gerade auch in der Unterschiedlichkeit der geistlichen Erfahrungswege, miteinander auf dem Weg bleiben. Dass Priester, Diakone und Pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genau so wie auch die Ehrenamtlichen diesen Reichtum der Kirche miteinander erschließen. Und dass wir mehr und mehr gemeinsame Formen des Betens finden, über den Glauben sprechen und ihn sakramental feiern.

Die Erfahrungen der Wallfahrt ins Heilige Land im Frühjahr sind sehr ermutigend gewesen. Ich vertraue fest darauf, dass Gott uns auch Berufungen schenken wird, wie wir sie so sehr brauchen. An uns liegt es, im Gebet nicht nachzulassen.

Viele Menschen fragen mich: „Wie ist das mit den größeren Räumen, wie sieht die Pfarrei der Zukunft aus?“ Ich sehe darin eine zentrale Aufgabe für das Dezernat Pastorale Dienste: nämlich zu schauen, welche Gestalt die Pfarrei der Zukunft annimmt. Sie wird anders sein als die Pfarreien, in denen wir groß geworden sind. Dazu benötigen wir die – teilweise noch nicht sehr entwickelte – Gabe der Unterscheidung: Was braucht den größeren Raum – etwa Firmvorbereitung, Erwachsenenbildung oder Wallfahrten – und was braucht größere räumliche Nähe? Kürzlich habe ich ein schönes Motto gelesen: „Kurze Wege für kurze Beine“. Das heißt beispielsweise: gerade Kinder sollen Kirche unmittelbar am Ort erleben können.

Mir liegt daran, dass unsere Pastoral und unser kirchliches Leben diakonisch ist. So hat Jesus selbst gehandelt; jedes Wort, das er verkündet, jede Tat ist immer Dienst an den Menschen.

Dabei wünsche ich mir auch, dass wir als eine dienende Kirche erlebt werden, dass wir erreichbar und ansprechbar sind. Wir könnten sicher noch neue Ideen entwickeln, wie beispielsweise mit der Unterstützung durch Ehrenamtliche eine größere Erreichbarkeit sichergestellt wird.

Wir leben in einer spannenden Zeit des Umbruchs und Aufbruchs. Im Bistum Limburg haben wir in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ein gutes Fundament gelegt. Viele Menschen tragen bei, dass sich die Kirche zeitgerecht erneuert. Auf diesem Weg will ich – unter der Führung des heiligen Geistes – auch als Weihbischof verantwortlich mitwirken und dafür meine Kräfte einsetzen.

Interview: Heike Kaiser

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