27.02.11
Ein positives Bild im Netz
Liga der Freien Wohlfahrtspflege Hessen starten Kampagne für den Altenpflegeberuf
Ausgabe 9 vom 27. Februar 2011
Franziska Hüter, 20, Wiesbaden: „Hilfs- und pflegebedürftige Menschen wird es immer geben. Der Altenpflegeberuf ist daher ein Beruf mit Zukunft. Es ist ein gutes Gefühl, für Menschen da zu sein und sie zu unterstützen.“ Fotos: Alina Loeb
Katharina Seel, 22, Hünfelden: „Der Beruf macht mir sehr viel Spaß. Allein das Lächeln eines Patienten motiviert mich jeden Tag neu.“
Jascha Schwilk, 21,Wiesbaden: „Die Zusammenarbeit mit alten Menschen motiviert mich jeden Tag aufs Neue. Außerdem muss ich mir in der Zukunft keine Gedanken wegen Arbeitslosigkeit machen.“
Mareike Brendel, 23, Erbach: „Ich finde es wichtig, dass man alten Menschen die Wertschätzung gibt, die sie verdienen. Schön ist ein familiäres Verhältnis, dass zwischen den Kollegen und den Patienten entsteht.“
Frankfurt (pm). „Altenpflege. SocialNetworking 3.0“ heißt die neue Kampagne der Liga der Freien Wohlfahrtspflege Hessen (Liga). In ihrer ersten „YouJob“ genannten Phase soll mit Aktionen und der interaktiven Website www.youjob-altenpflege.de um Nachwuchs in den Altenpflegeberufen geworben werden.
„Die Zuwendung und das Engagement, mit denen wir alten Menschen in der Pflege begegnen und ihnen den Alltag meistern helfen, bekommen wir 1000-fach zurück.“ Das sagte Pfarrer Dr. Wolfgang Gern, Vorsitzender der Liga Hessen, zu der auch der Caritasverband gehört, bei der Vorstellung der Kampagne in Frankfurt. „Nach einer Umfrage der Universität Bremen würden 94,4 Prozent der befragten Pflegeauszubildenden den Beruf wieder wählen“, erinnerte Gern.
„Bis 2015 brauchen wir 1574 mehr Altenpfleger als heute.“
Pfarrer Dr. Wolfgang Gern
Häufig fehlten aber in den Abgangsklassen der allgemeinbildenden Schulen die Informationen, damit die Pflegeberufe überhaupt in die Auswahl einfließen. Mit der Kampagne wolle man ein positives Bild des Altenpflegeberufs fördern. „Wir wollen über die Chancen und Möglichkeiten der Altenpflegeausbildung informieren und junge Menschen dafür gewinnen“, betonte der Liga-Vorsitzende.
Mit der Kampagne reagieren die Verbände auf die demografischen Entwicklungen und die Ergebnisse des hessischen Pflegemonitors. „Wenn wir es heute nicht schaffen, junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern, bekommen wir ein Versorgungsproblem. In vielen Regionen Hessens ist es schon jetzt schwierig, Fachkräfte zu finden. Bis 2015 brauchen wir 1574 mehr Altenpfleger als heute“, konkretisierte Gern. Mit der interaktiven Website www.youjob-altenpflege.de, zahlreichen Medien und Angeboten in Schulen, Altenpflege-Einrichtungen und Berufsinformationszentren soll Schülern eine neue Perspektive über den Beruf geboten werden. „Sie erfahren alles über die Vielfalt, Karrierechancen und die wertvolle gesellschaftliche Bedeutung des Berufs“, berichtete Pfarrer Gern. Die „Gesichter der Kampagne“ sind junge Menschen, die sich in der Altenpflege-Ausbildung befinden. „Auf der Website stellen sie den Beruf aus ihrer Sicht vor – und die ist eine andere, als gedacht.“
„Im zweiten Teil der Kampagne, der im Mai startet, wollen wir uns in der Liga Hessen dafür einsetzen, dass die politischen Rahmenbedingungen verbessert werden und Forderungen für attraktivere Arbeitsbedingungen in der Altenpflege an die Politik richten“, so Liga-Vorsitzender Gern.
Tipps
Wo gibt es Infos?
Informationen zur Ausbildung in der Altenpflege gibt es bei
- www.youjob-altenpflege.de
- www.dicvlimburg.caritas.de/30782.html
- Caritas-Altenpflegeschule, Franz-Gensler-Straße 7, 65589 Hadamar, Telefon 06433/ 876518, E-Mail: altenpflegeschule@caritas-akademie-stvincenz.de
- Caritas-Altenpflegeschule, 65199 Wiesbaden, Karl-Arnold-Straße 13 A, Telefon 0611/1843 180, E-Mail: aps.wiesbaden@gmx.de
Nachgefragt
„Das Lächeln eines Patienten motiviert täglich neu“
Wiesbaden/Hadamar (bp/al). Der Limburger Diözesancaritasverband, genauer die Caritas-Akademie St. Vincenz, unterhält zwei Altenpflegeschulen:
In der Altenpflegeschule Wiesbaden werden immer zum 1. April und zum 1. Oktober eines Jahres 20 bis 30 Plätze für die dreijährige Ausbildung in der Altenpflege bereitgestellt. Darüber hinaus können sich jeweils zum 1. September eines Jahres 20 bis 30 Interessenten ein Jahr zum Altenpflegehelfer oder zur Altenpflegehelferin ausbilden lassen. Insgesamt laufen aktuell sechs Altenpflegekurse und ein Altenpflegerhelferkurs mit 140 Auszubildenden in Wiesbaden. Neben vier fest angestellten Lehrern unterrichten rund 45 Dozenten auf Honorarbasis unter anderem in Fächern wie Medizin und Rechtskunde.
In der Caritas-Altenpflegeschule Hadamar gibt es jährlich zum 1. September 20 bis 30 Plätze für die Ausbildung zum Altenpfleger oder zur Altenpflegerin. Sie dauert drei Jahre.
Alina Loeb hat in der Caritas-Einrichtung in der hessischen Landeshauptstadt, die es seit 50 Jahren gibt, junge Menschen nach ihrer Motivation für diesen Beruf gefragt. Im Folgenden die Antworten:
