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Offene Wohnung für Religion
24.04.11

Offene Wohnung für Religion

Ehepaar Frosch hatte während der Fastenzeit einen Hausgesprächskreis zu Gast

 

Ausgabe 17 vom 24. April 2011

Waren gern Gastgeber für einen Hausgesprächskreis: Magdalena und Heinrich Frosch. Foto: Barbara Brüning

Von Barbara Brüning

Frankfurt. Andere zu sich nach Hause einladen, um über den Glauben zu reden. Bedarf es dazu einiger Überwindung? Das Ehepaar Heinrich und Magdalena Frosch berichtet über seine Erfahrungen.

Nach 20 Jahren gibt es auf Initiative des Pfarrgemeinderats in St. Josef in Frankfurt-Bornheim erstmals wieder Hausgesprächskreise. Gemeindereferentin Daniela Lukacic hat die Gesprächskreise zusammen mit dem Pfarrgemeinderat und Pfarrer Michael Metzler organisiert. „Wir hatten einen ziemlich langen Vorlauf“, erinnert sie sich. Nach einem ersten Infotreffen im Januar lagen Anfang Februar die Listen aus: Dreimal sollten sich die Gruppen während der Fastenzeit zu einem Thema des vergangenen Sonntags treffen. Die Texte der Evangelien zusammen mit einer kleinen exegetischen Hilfe als Anregung fürs Gespräch gab es dazu.

Sieben Gesprächskreise sind so zustande gekommen. Etwa 40 Gemeindemitglieder haben teilgenommen. Auf das Nachtreffen Anfang Mai seien sie alle gespannt, erzählt Lukacic und kann sich solche Gesprächskreise sogar zwei- bis dreimal jährlich zu unterschiedlichen Themen oder regelmäßig mit einem Jahresmotto vorstellen.

Lernen für den Alltag

Als Heinrich und Magdalena Frosch von der Aktion hörten, sagten sie spontan: „Ja, das machen wir!“ Matthäus 17: Jesu Verklärung. „Das hat mir eigentlich nicht so zugesagt“, erinnert sich Magdalena Frosch. Die 66-Jährige bevorzugt Themen, aus denen „ich etwas für mein tägliches Leben“ lernen kann „Das ist mein Anliegen“, sagt sie. Und da hätte die Heilung des Blinden irgendwie näher gelegen, meint sie. Im Nachhinein ist sie erstaunt, wie viel sie trotzdem in dem Text entdeckt haben. „Es war unglaublich ergiebig. Jeder hatte eine ganz eigene Perspektive.“ Und ist froh über genau diesen Text.

Dass sie ihre Wohnung öffnen, um über religiöse Themen zu sprechen, ist für das Ehepaar nichts Neues. „Wir kennen diese Gesprächskreise seit über 40 Jahren als eine ganz tolle Einrichtung“, erzählt Heinrich Frosch und holt weiter aus: „Wir waren beide seit Mitte der 1960-er Jahre während des Studiums in der katholischen Hochschulgemeinde aktiv.“ Damals seien Hausgesprächskreise ganz wichtig gewesen, um Glauben zu teilen. Später waren die beiden, er ist Diplomkaufmann und sie Lehrerin, in einer Basisgemeinde engagiert.

„Wir gehören eigentlich zur Gemeinde Heilig-Kreuz und sind jetzt mit St. Josef zusammengelegt worden“, sagt der 70-Jährige. „Es war auch eine gute Gelegenheit, andere Gemeindemitglieder näher kennen zu lernen.“ Zu Acht saßen sie schließlich in ihrem gemütlichen Wohnzimmer. „Wir kannten uns eigentlich nicht“, erinnert sich die ehemalige Grundschullehrerin. „Deshalb hat am Anfang jeder ein bisschen was von sich erzählt“, fährt sie fort. Von der Gemeinde wurde vorgeschlagen, auf ausgiebige Bewirtung zu verzichten. Daran hat sich das Ehepaar auch gehalten. Es sei eine Atmosphäre von Offenheit und Vertrauen gewesen, sagen beide einmütig. Und solche Gespräche seien selten geworden heutzutage. „Es war eine tolle Erfahrung von Menschlichkeit“, ergänzt Heinrich Frosch.

Selbstverständlich sei die Frage aufgekommen: Wann treffen wir uns wieder? Und die Beiden haben schon beschlossen, dass sie „ihren Kreis“ wieder einladen wollen. Sie würden das Projekt gerne fortsetzen. „Aber dann muss eine Begleitung von außen dazu“, meint Heinrich Frosch. „Sonst ist das in einem Jahr ein Klüngel geworden, wo sich kein Neuer dazu traut.“ Zudem schlägt er wechselnde Gastgeber sowie Moderatoren vor und legt Wert auf eine theologische Kompetenz.

Bei größeren Gemeinden eine Alternative

Aber dass Hausgesprächskreise eine Zukunft haben, davon ist das Ehepaar überzeugt. Bei Gemeindefusionen sind diese Treffen eine gute Alternative. Das trifft sich mit den Vorstellungen des Pfarrgemeinderates und der Gemeindereferentin: „Wie kann Nähe vor Ort gelingen, wenn die Gemeinde immer größer wird?“ sei eine der Fragen gewesen, die sie sich gestellt hatten. Außerdem sollte es neben den vielen anderen Aktivitäten in der Gemeinde auch die Möglichkeit geben, über den Glauben ins Gespräch zu kommen – das komme sonst schnell mal zu kurz, erklärt Lukacic.

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