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Rüsten für Reli
25.07.10

Rüsten für Reli

Das Bistum kümmert sich verstärkt um Lehrer-Nachwuchs – Mentorinnen für Studenten

 

Ausgabe 30/31 vom 25. Juli

Zwei Mentorinnen – drei künftige Religionslehrerinnen (von links): Sabine Christe und Gabriele von Erdmann mit den Studentinnen Lena Bohl, Miriam Lehmann und Veronika Klement. Foto: Barbara Schmidt

Von Barbara Schmidt

Frankfurt. Religionslehrer spielen eine wichtige Rolle, wenn es um die Weitergabe des Glaubens geht. Das Bistum Limburg kümmert sich deshalb jetzt verstärkt um den Nachwuchs.

„Die Kirche erwartet am Ende viel von ihren Religionslehrern. Da ist es gut, dass sie auch vorher schon etwas gibt“, sagt Gabriele von Erdmann. Die Pastoralreferentin ist geistliche Mentorin für rund 550 junge Menschen, die an der Frankfurter Goethe-Universität katholische Theologie für das Lehramt studieren.

Ihr Büro hat sie in der Katholischen Hochschulgemeinde mitten auf dem Campus. Gemeinsam mit Studienmentorin Sabine Christe vom Amt für Religionspädagogik in Frankfurt begleitet sie die künftigen Religionslehrer. Die entsprechende Stelle wurde vom Bistum Limburg neu geschaffen, damit die jungen Menschen an der Uni ein Rüstzeug erhalten, das über die rein fachliche Qualifikation hinausgeht.

Wie überzeugend Religionsunterricht ankommt, das ist schließlich immer auch eine Frage der Persönlichkeit und der Spiritualität des Lehrers selbst. „Nachher müssen die Religionslehrer viel geben, deshalb sollten sie früh gelernt haben, ihre Glaubensquellen zu erschließen“, sagt Gabriele von Erdmann. Aus diesem Grund bietet sie ein regelmäßiges Morgengebet oder Exerzitien an.

„Ich finde es wichtig, dass man den persönlichen Glauben stärkt, um überhaupt etwas weitergeben zu können.“ Veronika Klement

Für Studentin Veronika Klement eine gute Sache, die sie gern nutzt. „Ich finde es wichtig, dass man den persönlichen Glauben stärkt, um überhaupt etwas weitergeben zu können“, sagt die 24-Jährige. Wie ihrer Kommilitoninnen Lena Bohl und Miriam Lehmann hat sie die Begleitung ihres Studiums und das Gefühl, dass hier Menschen an ihr als Person interessiert sind, als überaus wohltuend erfahren, zumal es auch mal ganz praktische Hilfe gibt, wenn’s im Studium inhaltlich hakt oder ein Prüfungscoaching gewünscht wird.

„Es ist eine große Unterstützung, man fühlt sich einfach aufgehoben“, sagt Miriam. „Man merkt, dass man auch Mensch ist…“ „…und dass man einen Namen hat – und nicht nur eine Matrikelnummer“, fällt Lena ein. Da lachen alle drei, hat doch jede in ihren anderen Fächern genau diese Erfahrung gemacht, dass die Daseins-Berechtigung sich über die Verwaltungs-Kennziffer definiert.

„Da ist einer für mich da, das ist oft auch eine andere Erfahrung von Kirche“, weiß Gabriele von Erdmann. Längst nicht alle, die Religionslehrer werden möchten, haben eine enge Bindung an eine Gemeinde. Auf rund 50 Prozent schätzt Sabine Christe den Anteil der Studienanfänger, die eher wenig mit Kirche am Hut haben, aber vom eigenen Religionsunterricht in der Schule motiviert wurden, dieses Fach selbst einmal unterrichten zu wollen.

„Wir wollen den Studierenden deutlich machen, dass die Kirche ihnen große Wertschätzung entgegen bringt.“ Sabine Christe

Zu den Aufgaben des Mentorats gehört es daher auch, die kirchliche Bindung der angehenden Religionslehrer zu fördern und zu stärken. „Wir wollen den Studierenden deutlich machen, dass die Kirche ihnen große Wertschätzung entgegen bringt“, sagt Christe, zugleich sei aber auch wichtig, dass „sie wissen, wofür sie stehen“.

Denen, die bislang nicht oder schon länger nicht mehr ehrenamtlich tätig sind, soll ein so genanntes „kirchenpraktisches Engagement“ helfen. Dabei könnten die künftigen Lehrer auch ganz konkrete Erfahrungen für ihren Wunschberuf sammeln, ist Sabine Christe überzeugt. Wer etwa mit Firmlingen arbeite, merke dabei schnell, wie und ob er überhaupt mit Jugendlichen zu Recht komme.

Angesichts der hohen Anforderungen des neuen Modulsystems an den Universitäten sind nicht alle Studenten von vornherein erbaut über die zusätzliche Aufgabe. „Die meisten kommen aber zurück und sagen: Es hat Freude gemacht“, berichtet Sabine Christe.

Im neu eingeführten „Studienbegleitbrief“ wird das kirchliche Engagement, das mit einem Praktikumsbericht und einem Reflexionsgespräch abgeschlossen wird, dokumentiert. Auch die Teilnahme an der verpflichtenden Einführungsveranstaltung ins Studium und an Informations-, Orientierungs- und Abschlussgespräch mit den Mentorinnen werden hier festgehalten. Der Studienbegleitbrief ist seit dem Wintersemester 2008/09 Voraussetzung, um die kirchliche Lehrerlaubnis, die „Missio canonica“, zu erlangen.

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