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Das Kreuz hält alles zusammen
26.09.10

Das Kreuz hält alles zusammen

Bischof Franz-Peter Tebartz van-Elst machte den Menschen in Nastätten Mut und Hoffnung

 

Ausgabe 39 vom 26. September

Das freute Bischof Tebartz-van Elst: Jugendliche hatten nach einer langen Nachtarbeit ein Kreuz mitgebracht. Auf bunten Auszügen sind Freude, Leid, Hoffnung und Glück angebracht. Foto: Gundula Stegemann

Von Bärbel Faustmann

„Im Kreuz ist Hoffnung allezeit.“ So lautete das Leitwort beim Kreuzfest in Nastätten im Bezirk Rhein-Lahn. „Wer Gott im Kreuz berührt, gewinnt ein Gespür dafür, das Leben richtig anzupacken“, betonte Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in seiner Predigt im Pontifikalamt.

Gut 600 Menschen waren an diesem sonnigen Tag gekommen. Der Bischof stellte die Bedeutung des Kreuzes und die Kreuzreliquie in den Mittelpunkt seiner Predigt. „Das Kreuz gehört zu Kirche von Limburg. Am Anfang meiner Zeit als Bischof habe ich mich gefragt, warum im Bistum Limburg das Kreuz so präsent ist. Nicht nur in der kostbaren Kreuzreliquie, sondern auch in den Konflikten, die in der Geschichte der Kirche von Limburg von Anfang an zu bestehen waren.“

Veränderungen seien immer schmerzhaft. Vertrautes zu vermissen und Fremdes an sich heranzulassen, dies führe zu Verunsicherungen, manchmal auch zu Verärgerungen. Doch das Kreuz gebe allezeit Hoffnung, es mache aus dem Minus ein Plus. In den Wunden des Gekreuzigten offenbare sich das dreifache Wagnis, das das Kreuz zur Klammer mache.

Als erstes nannte der Bischof das „Mitfühlen“. „Menschen, die dies tun, sind Lichtgestalten.“ Familie und Freundschaften, Gemeinde und Gesellschaft, Kirche und Ökumene lebten von dieser Gabe. Der zweite Punkt handelte vom „Mittragen“. Dies sei die Bestimmung von Kirche, einander zu stützen, um gemeinsam weiterzukommen. Mittragen aus Treue bewirke ein drittes Wagnis, das zu neuem Aufbruch führe, „Mitgehen“. Dies sei die Dynamik der Kirche nach Ostern. Das Kreuz wolle zu einer inneren Wandlung führen. „Was weh tut, wird nicht vergessen oder übergangen. Aber es wandelt sich in das Vertrauen, dass Gott jedem Kreuz, das Menschen zu tragen haben, durch die Aufersteheung einen Sinn gibt“, so der Bischof.

Er sprach von den Sterbekreuzen, die Todgeweihte in den Händen hielten. „Diese Kreuze sind keine Handschmeichler.“ Sie sind, so Tebartz-van Elst, die Berührung mit einer Hoffnung, die nicht gemütlich, sondern gefährlich ist. Es gehe um Leben und Tod. Die Identifikation mit dem Leiden und dem Tod Jesu spiegele sich in den Gesichtern von Kranken und Sterbenden. Dies mache das Kreuz zu einem Gerüst des Glaubens. „Es hält uns aufrecht, in allem, was niederdrückt“, machte der Bischof Mut.

Die Kreuzfeier am Nachmittag wurde von Weihbischof Thomas Löhr eröffnet. Er begrüßte die Gläubigen und freute sich über den Besuch der Pröpstin Karin Held für den Kirchenbezirk Starkenburg und über Bischof Alick Banda aus dem Partnerbistum Ndodola in Sambia. Die Pröpstin hob das gute Miteinander der evangelischen und katholischen Christen in dieser Region und im Bistum hervor. Das ökumenische Miteinander sei allerorts spürbar. Für sie sind Christen eine Gesellschaft der Umdeuter. Das Kreuz sei das Symbol der Versöhnung und Hoffnung. „Die ökumenische Kreuzfeier hier ist ein Signal in die richtige Richtung“, so die Pröpstin. Weihbischof Löhr bedankte sich für das bunte und lebendig gestalte Holzkreuz an der Deckenstrebe. Gestaltet ist es aus einfachen Ästen,verbunden mit Laub und roten Beeren.

Tebartz-van Elst erzählte von einem Kunstwerk in der Kirche „Maria Aufnahme“ in Erbenheim, die ihn nachdenklich gestimmt habe. Dort ist eine künstlerische Darstellung eines Jochs, ebenfalls aus grobem Holz, gefertigt. Es erinnere an einen Kreuzesbalken. Verblüffend wirke das kleine Schild, auf dem zu lesen steht: bitte berühren. Wo Menschen etwas Kostbares sehen, haben sie den Wunsch, es anzufassen. Beim 50. Kreuzfest im vergangenen Jahr hätten gerade die orthodoxen Christen die Berührung mit der Kreuzreliquie gesucht. „Jetzt haben wir sie vor Augen, und sie will uns berühren.Wer das Kreuz nicht hat, vermisst den Halt, wo das Leben Hilfe braucht“, sagte der Bischof. Viel Applaus gab es am Ende des Tages.

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