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Mit dem Kreuz durch Bad Soden
07.03.10

Mit dem Kreuz durch Bad Soden

An sieben Samstagen ziehen Christen auch mit Bildern durch die Main-Taunus-Stadt

 

Ausgabe 10 vom 7. März

Teilnehmer am Kreuztragen vor der Klinik St. Valentinus in Bad Soden: Künstlerin Christiana Crüger trägt Margaret Dreizlers Bild „Jesu Versuchung“, Pfarrer Paul Schäfer hält das Fußende des Kreuzes. Links neben ihm Achim Reis, evangelischer Pfarrer und Initiator der „Sodener Passion“. Fotos (2): Marcus Hladek

Zum Auftakt der Sodener Passion trugen Schüler der Sulzbacher Mendelssohn-Bartholdy-Schule das Kreuz.

Von Marcus Hladek

Zum siebten Mal trägt die ökumenische „Sodener Passion“ zur Fastenzeit den Leidensweg Jesu Christi an öffentliche Orte in Bad Soden. Teil davon sind das Kreuztragen sowie Bilder von sechs Künstlern der „Sodener Kunstwerkstatt“ und Schülern der Sulzbacher Mendelssohn-Bartholdy-Schule.

Schon die frühen Jerusalempilger schritten die Via Dolorosa ab. Sie versenkten sich in Jesu Schmerzensweg zum Kreuz und hielten die Erinnerung lebendig, indem sie Jerusalems örtliche Verhältnisse später in Prozessionen von einer Station zur nächsten auf ihre Heimatorte übertrugen. Dieser Kreuzweg verknüpfte sich später mit den sieben Stundengebeten, den 14 bebilderten Stationen in Kirchen oder Klosterhöfen und den Kreuzwegandachten in Fastenzeit und Karwoche.

All das spielte mit, als eine fröhlich-laute Schülerbande aus der Kirche St. Katharina in Bad Soden trat und das große hölzerne Passionskreuz zur Klinik für Psychiatrie St. Valentinus am Eichwald trug. Dort angekommen, stellten sie ein eigenes, von Schülern der Religionslehrerin Edeltraut Heins gemaltes Bild auf und legten damit am Aschermittwoch die Grundlage für die Bilder von sechs Sodener Künstlern, die seither im Wochentakt, eins ums andere, an den wechselnden Zielorten präsentiert werden. Als siebenteiliges Hungertuch werden sie zuletzt im Sodener Passionsbild 2010 vereint und in der Karwoche in den Main-Taunus-Kliniken ausgestellt. Wenn das Passionskreuz am 6. März die Stadtgalerie im alten Kurpark erreicht, eröffnet Bürgermeister Norbert Altenkamp dort zudem die Ausstellung „Hungertücher“ (bis 4. April).

Idee wurde 2004 umgesetzt

Die Idee zur 2004 begründeten Sodener Passion stammt vom evangelischen Pfarrer Achim Reis. Wie er durchblicken lässt, hapert es mit dem Zuspruch. „Wenn Schüler und Kindergärten beteiligt sind, funktioniert es supergut. Für sie ist es etwas Außergewöhnliches.“ Ohne Schüler bleibt die Gemeinschaft der Kreuzträger überschaubar. So auch am vergangenen Samstag auf dem Weg von St. Valentinus zum Alten- und Pfl egeheim St. Elisabeth, wo Reis seine Andacht in Anwesenheit seines katholischen Amtskollegen Paul Schäfer mit einer Betrachtung zu Helmut Göbels „Die Verklärung Christi“ verknüpfte. „Dass es keine Massenveranstaltung wird“, so Reis über das Kreuztragen, „wussten wir.“ Auch Pfarrer Schäfer räumte ein: „Das Kreuztragen erfasst nicht die Gemeinde, das muss man sehen.“ Wieder Reis: „Das Konzept muss überdacht werden.“

Eritreerin und Kanadier

Dabei geht es der 54-jährigen Künstlerin Christiana Crüger, die auf dem Weg zur zweiten Station Margaret Dreizlers Bild „Jesu Versuchung“ trug, durchaus darum, Menschen einzubeziehen, die sonst „nicht mit Religion konfrontiert“ seien. Bei ihrem eigenen Bild „Die Frau am Jakobsbrunnen“ sei sie ganz frei darangegangen, eine Bildlichkeit zur Bibelstelle von Jesus und der lebenslustigen Samariterin zu fi nden, die ihn als den Messias erkennt (Johannes 4, 5-12). Ihre künstlerische Sprache sei realistisch: „Als Samariterin habe ich eine in Deutschland lebende Eritreerin zum Modell genommen, mein Jesus ist ein kanadischer Künstler mit abgeklärtem Äußeren, der sehr einfach lebt. Beiden bin ich wirklich begegnet.“ Zu sehen ist ihr Bild vom 13. März an zunächst auf dem Immenhof.

Zur Sache

Predigten als Grundlage

Das Kreuztragen beginnt an den Samstagen bis 27. März um 10.30 Uhr. Startpunkte sind das Alten- und Pfl egeheim St. Elisabeth (6. März), die Stadtgalerie Im Alten Kurpark (13.), der Immenhof (20. März) und der Friedhof Altenhain (27.), letztes Ziel: die Main-Taunus-Kliniken. An jeder Station wird der „Sodener Passion“ ein weiteres Teilbild hinzugefügt.

Bei den Künstlern handelt es sich um Margaret Dreizler, Helmut Göbel, Eva-Maria Wettlaufer, Christiana Crüger, Adelheid von Bonin und Ewa Stefanski sowie sechs Schüler der Stufe 10 der Mendelssohn-Bartholdy- Schule. Die Bildthemen nach ökumenisch ausgewählten Evangeliumstexten – „Jesu Versuchung“, „Die Verklärung Christi“, „Nachfolge Jesu“, „Die Frau am Jakobsbrunnen“, „Das Weizenkorn“ und „Einzug in Jerusalem“ – liegen den Predigten der katholischen und evangelischen Sonntagsgottesdienste zugrunde. Informationen unter Telefon 06196/23497, Website: www. sodener-passion.de, E-Mail: passion@sodener-passion.de. Kostenloser Flyer in den Kirchen.

Die Ausstellung „Hungertücher“ in der Stadtgalerie im Alten Kurpark wird am 6. März, 11 Uhr, eröffnet und dauert bis 4. April. Öffnungszeiten: Mittwoch, Samstag, Sonntag 15 bis 18 Uhr.

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