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„Das Herz der Schüler treffen“
27.09.09

„Das Herz der Schüler treffen“

Limburg: Staatsekretär Heinz-Wilhelm Brockmann betont die Bedeutung des Religionsunterrichts

56 Lehrerinnen und Lehrer haben von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst die „Missio Canonica“, die kirchliche Sendung, erhalten. Foto: Werner

Staatssekretär Heinz-Wilhelm Brockmann beim Tag der Religionspädagogik in Limburg Foto: Werner

Von Gertrud Fritz

„Der Religionsunterricht ist an allen Schulen ordentliches Lehrfach, ist Sache des Staates und als Teil seines Bildungsangebotes öffentlich festgelegt.“ Daran gibt es nach Ansicht des Staatssekretärs im Hessischen Kultusministerium, Heinz-Wilhelm Brockmann, keine Zweifel. Brockmann referierte beim Tag der Religionspädagogik.

Der Religionsunterricht sei gleichzusetzen mit Fächern wie Deutsch, Mathematik oder Sprachen, berichtete der frühere Lehrer Brockmann. Der Auftrag der Schule, der Schlüssel zur Welt für junge Leute zu sein, zeige sich ganz besonders im Religionsunterricht. Dieser sei gleichberechtigter Teil des Stundenplanes und die verantwortlichen Lehrer seien am Schulleben mit allen Rechten und Pfl ichten beteiligt. Wie bei den anderen Fächern kann sich der Religionsunterricht nicht dem Wettbewerb und der Nachprüfbarkeit entziehen. Dabei wies er auf die Aufgaben der Schulaufsicht hin. Aber die einzelnen Religionsgemeinschaften „bestimmen die Inhalte in Übereinstimmung mit der Schulbehörde“.

„Nicht im Hinterzimmer agieren lassen“

Für Brockmann ist es klar, dass es nicht im Interesse des Staates sei, den Religionsunterricht im „Hinterzimmer agieren zu lassen“ mit der Gefahr der Sektenmentalität. „Fragen nach Gott, Sinn, Normen und Bezügen dazu sind auf jeden Fall in den Religionsunterricht einzubringen“, legte der Staatssekretär dar. Es gehe um Auseinandersetzungen mit Inhalten christlichen Glaubens, auch in kritischer Auseinandersetzung der Entfaltung des eigenen Bekenntnisses. Für ihn unverzichtbar ist auch, dass für die Schüler die Gemeinschaft der Glaubenden wahrnehmbar ist und sie Kirche als eine einladende Kirche kennen lernen: „Kirche ist nicht ohne Gemeinschaft denkbar“, verdeutlichte Brockmann. Er wünsche sich, dass im Religionsunterricht der Schule vermittelt werde, eine Offenheit für Dinge hinter dieser Welt zu suchen und Hoffnung und Lebensmut zu geben. „Die Schule der Zukunft darf nicht zu kurz greifen, dazu gehört auch der Respekt vor dem Glauben Anderer und der Blick auf Benachteiligte und Menschen in Not“, forderte der Referent.

Positive Zukunft: zwei Prozent Abmeldungen

Brockmann sieht die Zukunft des Religionsunterrichtes trotz aller Schwierigkeiten positiv. Das zeige sich beispielsweise in der Akzeptanz. In Hessen meldeten sich nur zwei Prozent der Schüler vom Reli-Unterricht ab, 70 Prozent der Vertrauenslehrer seien gleichzeitig auch Religionslehrer, das verweise auf eine ungewöhnlich hohe Akzeptanz. Hohe Priorität sieht Brockmann auch für den Bereich der Schulseelsorge, dort müssten aber noch Fragen zu Kosten und Personal geklärt werden. Im Hinblick auf die selbstverantwortliche Schule gelte es für die Kirchen, wachsam zu sein um zu verhindern, dass der Verfassungsartikel nicht ausgehöhlt werden. Der Staatsekretär weiß auch um andere Schwierigkeiten, um Stundenausfall und fehlende Fachlehrer, kennt die Not bei der Gestaltung des Stundenplanes, wo Religionsunterricht an den Rand gedrückt werde. Manchmal gelte es auch Eltern von der Bedeutung zu überzeugen, wenn diese nur die vordergründigen Bildungsaspekte im Blick haben. Wichtig am Religionsunterricht ist nach Ansicht des Referenten, Orientierung, Zugehörigkeit, Findung der Identität für das eigene Leben zu ermöglichen: „Religionsunterricht soll das Herz der Schüler treffen.“

An der Veranstaltung in der Stadthalle nahmen auch die Bistumsleitung mit Bischof Franz- Peter Tebartz-van Elst und Weihbischof Thomas Löhr teil. In seiner Begrüßung verwies der Bischof auf die Stelle im Petrusbrief „Seid bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen“. Dies treffe auf die Religionslehrer voll und ganz zu. Er wisse, dass viele Kinder und Jugendlichen nur über sie mit der Botschaft des Evangeliums in Berührung kämen. Abschluss des Tages war der Gottesdienst im Dom mit der Überreichung der Missio Canonica an 56 Lehrer in den unterschiedlichen Schulformen.

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