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„Ich bin bereit“
06.09.09

„Ich bin bereit“

Thomas Löhr wurde im Limburger Dom zum Bischof geweiht

Schweigend legt der Hauptzelebrant der Weihezeremonie, Bischof Franz- Peter Tebartz-van Elst, Thomas Löhr die Hände auf. Foto: kna-Bild

Verlässt den Dom als Weihbischof: Thomas Löhr Foto: Sascha Braun

Von Bärbel Faustmann

„Ich bin bereit“, sagt Thomas Löhr mit klarer Stimme. Er sagt es neunmal und verspricht, dem Bischofsamt zu dienen, dem Papst gehorsam und zu den Notleidenden barmherzig zu sein. Der 57-Jährige legt sich längs, mit dem Gesicht nach unten, auf die Stufe zum Altar. Die Gemeinde erbittet die Fürsprache der Heiligen.

Es ist still, als Löhr sich hinkniet. Schweigend legt ihm Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst die Hände auf. Altbischof Franz Kamphaus und der bisherige Weihbischof, Gerhard Pieschl, sowie die anderen Bischöfe tun es ihm nach. Die Glocke kündet: Thomas Löhr ist neuer Weihbischof des Bistums Limburg.

Bereits lange vor dem Gottesdienst finden sich am Sonntag die Menschen aus dem ganzen Bistum, aus dem In- und Ausland, aus Politik und öffentlichem Leben ein. Sie wollen sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen. Denn 27 Jahre ist es her, dass im Limburger Dom Franz Kamphaus zum Bischof geweiht wurde. Um 15 Uhr beginnt der fast dreistündige Gottesdienst. Einen Ehrenplatz hat der Kölner Kardinal Joachim Meisner vor dem Altar inne. Er und die anderen Gastbischöfe, darunter Protase Rugambwa aus Kigoma/ Tansania und George Nkuo aus Kumbo/Kamerun, umarmen nach der Weihezeremonie Löhr herzlich.

„Die Wahrheit in Liebe tun“, so lautet der Wahlspruch von Weihbischof Löhr. „Er will damit den Blick auf Christus lenken“, betont Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in seiner Predigt. Bischöflicher Dienst beginne damit, dass die Wahrheit und die Liebe einen Namen und ein Gesicht haben: Jesus Christus. Tebartz-van Elst erinnerte an die Wallfahrt ins Heilige Land mit 100 Pilgerinnen und Pilgern, darunter auch Thomas Löhr. „Die Gespräche und unsere Gebete wiesen uns den Weg: Wir selbst sind hier zuhause. Gleich wird das Evangeliar wie ein Dach über Thomas Löhr ausgebreitet. Und wo er selbst zuhause ist, dahin kann er auch andere bewegen“, so der Bischof. Es gelte der Wahrheit des Glaubens ein persönliches Gesicht zu geben. Dies in einer Welt, die mit der Wahrheit subjektiv umgehe. Papst Benedikt XVI. habe vor einer Diktatur des Relativismus gewarnt. Als Bereicherung wertet Tebartz-van Elst die muttersprachlichen Gemeinden und die partnerschaftlichen Verbindungen zur Weltkirche im Bistum. Mit dieser Weite vertiefe sich der Glaube und verflache nicht auf kulturellem oder geografischem Gebiet.

„Und wo er selbst zuhause ist, dahin kann er auch andere bewegen.“
Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst

„Es ist kein Tag, um einfach drauf loszureden“, bemerkt Löhr. Er sieht seine Verantwortung darin, Christus als den Gekreuzigten zu verkünden und Zeuge seiner Auferstehung zu sein. Löhr will dem Bistum Limburg, das er seit vielen Jahren liebt, in treuer Zusammenarbeit mit Bischof Tebartz- van Elst dienen. Der neue Weihbischof bedankt sich bei ihm für sein Vertrauen und seine Unterstützung. Sein Dank gilt auch den Mitkonsekratoren, Weihbischof Gerhard Pieschl und Altbischof Franz Kamphaus. Anhand eines Beispiels, das ihm ein befreundeter Bischof aus Brasilien gab, erklärt Löhr sein Amt so: „Die Mitra zeigt, dass nicht alles nach meinem Kopp geht. Da ist noch einer drüber. In diesem Vertrauen können wir als Bistum unsere Sendung erfüllen.“ Ein drängendes Anliegen ist ihm vor allem auch der Priesternachwuchs. Löhr setzt da auf die Gebete der Gläubigen.

Applaus brandet auf, als Thomas Löhr mit Bischofsstab segnend durch den Dom zieht. Die Menschen strahlen mit der Sonne draußen um die Wette. Drei Stunden sind vorbei. Löhr hat zuvor mit einem Schmunzeln auf die Bischofsweihe seines Mitbruders Rugambwa in Tansania aufmerksam gemacht: „Das Ganze hat dort über sechs Stunden gedauert.“

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