Georgsdom ist historisch bedeutend

Siegel der Haager Konvention soll Kirche bei bewaffneten Konflikten schützen

 

Ausgabe 45 vom 7. November

Limburg-Weilburg (bra). Als Gebäude von historisch besonderer Bedeutung wurden jetzt der Georgsdom, die Michaelskapelle und die Limburger Stadtkirche St. Sebastian ausgezeichnet. Bürgermeister Martin Richard (CDU) überreichte die Urkunden Domdekan Prälat Dr. Günther Geis. An den Eingängen wurden blau-weiße Plaketten angebracht, die die Gebäude im Fall eines Krieges oder bewaffneten Konfliktes besonders schützen sollen. „Wir haben Glück gehabt, dass der Dom in seiner 775-jährigen Geschichte verschont geblieben ist“, betonte der Rathauschef, der dem Domdekan auch die entsprechenden Urkunden überreichte, die noch in Kürze in den Gotteshäusern ausgehängt werden.

Domdekan Geis sprach den Verantwortlichen der Stadt Limburg den Dank des Domkapitels und Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst aus. In der Tat sei der Georgsdom ein besonderes Denkmal, das es zu schützen gelte, so Geis: „Hoffen wir, dass der Schutz des Domes nie wirksam werden muss. Und möge der Dom ein Ort der Besinnung auf das Leben für jetzige und kommende Generationen bleiben.“

Die Stadt Limburg hatte sich nach Worten von Bürgermeister Richard bei der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landes Hessen um die Auszeichnung bemüht, die nach den Haager Konventionen vergeben wird. Dieser völkerrechtliche Vertrag wurde im Jahr 1954 mit dem Ziel abgeschlossen, Kulturgut während eines Krieges oder bewaffneten Konfliktes vor Zerstörung oder Beschädigung sowie Diebstahl, Plünderung und anderen Formen einer widerrechtlichen Inbesitznahme zu schützen.

In den Konventionen ist zu lesen, dass „jede Schädigung von Kulturgut, gleichgültig welchem Volke es angehört, eine Schädigung des kulturellen Erbes der ganzen Menschheit bedeutet, weil jedes Volk seinen Beitrag zur Kultur der Welt leistet.“