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„Am wichtigsten: Bewältigung“
17.01.10

„Am wichtigsten: Bewältigung“

Fachstelle Demenz im Main-Taunus: Caritas gibt Rat und hilft

 

Ausgabe 3 vom 17. Januar

Weisen auf die verschiedenen Diernstleistungen der Caritas, vor allem zum Thema „Umgang mit Demenz“ hin: Berater Manfred Schnabel und die Bereichsleiterin der Caritas, Kerstin Jährling-Roth. Foto: Barbara Schmidt

Von Barbara Schmidt

Mit der alternden Gesellschaft gewinnt das Thema Demenz an Gewicht. Der Caritasverband Main-Taunus kann auf diesem Gebiet fast zehn Jahre Erfahrung vorweisen. Ein guter Grund, der Caritas die Fachstelle Demenz für den Main- Taunus-Kreis anzuvertrauen.

Über ihre Arbeit informierte sich jetzt auch Weihbischof Dr. Thomas Löhr während seiner Visitationsbesuche im Bezirk Main-Taunus. Löhr ist Mitglied in der Kommission der Deutschen Bischofskonferenz für die Anliegen der Caritas.

„Je höher das Lebensalter, desto größer die Wahrscheinlichkeit für eine Demenz-Erkrankung“, weiß Manfred Schnabel. Er ist einer von zwei Fachberatern, die in der noch jungen Fachstelle Demenz des Caritasverbands Main-Taunus tätig sind. Vor gut einem Jahr wurde sie ins Leben gerufen, um dem wachsenden Bedarf an Beratung gerecht zu werden.

Auf rund 3000 Menschen schätzt Manfred Schnabel die Zahl der Erkrankten im Main- Taunus-Kreis, der gut 220000 Einwohner hat. Entsprechend viel hat die Fachstelle zu tun. „Es ist eine stete Nachfrage“, sagt Schnabel, der sich als gelernter Krankenpfl eger und studierter Sozialarbeiter und Sozialgerontologe schon von verschiedenen Seiten mit seinem Fachgebiet beschäftigt hat.

Auch der Caritasverband Main-Taunus kann einiges an Erfahrung vorweisen, macht er doch schon seit bald zehn Jahren das Angebot der „Freiräume“, das aus dem Bereich der Gemeindecaritas hervorgegangen ist. In diesem Projekt werden Ehrenamtliche für den Umgang mit Demenzkranken geschult, um die häufi g sehr stark geforderten Angehörigen zumindest für einige Stunden wöchentlich zu entlasten, ihnen eben „Freiräume“ zu verschaffen.

Die Fachstelle Demenz sei „eine zentrale Forderung der Angehörigen“ gewesen, sagt Kerstin Jährling-Roth, die im Caritasverband Main-Taunus den Bereich Gesundheit und Pflege verantwortet. Seit einigen Jahren schon ist Demenz im Main-Taunus-Kreis ein Schwerpunktthema auch der Politik. So gibt es regelmäßige Informationsveranstaltungen im Landratsamt und einen regen Austausch mit den Trägern sozialer Einrichtungen. Von dort ging auch der Ruf nach einer zentralen Beratungsstelle aus. Der Main- Taunus-Kreis fand im Caritas- Verband einen freien Träger, der „bereits den Fuß in der Tür“ hatte, so Jährling-Roth, denn mit der Teilnahme am landesweiten Modellprojekt „Netzwerk Demenz“ hatten sich die Katholiken bereits „einen guten Namen erworben“.

Zu zwei Dritteln finanziert der Kreis die neue Fachstelle, die allein im ersten Quartal ihres Bestehens mehr als 100 Anfragen verzeichnet hat. Rat und Hilfe gibt’s hier zu allen möglichen Fragen rund um die verschiedenen Erkrankungen, die Ursachen von Demenz sind. „Es sind auch medizinische Fragen dabei, aber am wichtigsten ist alles, was mit der Krankheitsbewältigung zu tun hat“, sagt Manfred Schnabel. „Wie kann ich als Betroffener, wie als Angehöriger damit umgehen?“, wird besonders häufig gefragt.

Ein Angebot des Caritasverbands selbst ist der Gesprächskreis für Angehörige. Der Austausch helfe sehr, weiß Kerstin Jährling- Roth. Die Fachberater wissen, wo es finanzielle Hilfen gibt und wie diese zu beantragen sind. Sie helfen weiter, wenn es um Fragen des Betreuungsrechts geht. Und sie kennen Möglichkeiten, wie sich Angehörige bei der Pfl ege entlasten können. „Wichtig ist, dass jede Familie die Entlastungsformen sucht, die für sie sinnvoll sind“, sagt Kerstin Jährling-Roth.

Neu ins Leben gerufen wurde eine Fachgruppe, in der führende Vertreter verschiedener Institutionen vertreten sind, die im Bereich Demenz arbeiten. Eins ihrer Themen: die ärztliche Versorgung von Demenzkranken. Wenn sie, soweit möglich, nicht in einer Arztpraxis, sondern in der vertrauten Umgebung des Patienten erfolgen könnte, „wäre das ein Riesenvorteil“, erläutert Manfred Schnabel.

SERVICE

Antworten im Internet

Wer mit dem Thema Demenz konfrontiert wird, hat meist viele Fragen. Das Netzwerk Demenz stellt seine soeben fertiggestellte Homepage Rat- und Hilfesuchenden zur Verfügung. Sie ermöglicht es, Angebote der Netzwerkteilnehmer zu sammeln und zugänglich zu machen. Darüber hinaus enthält sie allgemeine Informationen zur Demenz, zum Umgang mit den Betroffenen, zu wichtigen Anlaufstellen und so weiter. (kai)

netzwerk-demenz-mtk.de

Zur Sache

Netzwerk Demenz

Das Netzwerk Demenz ist ein Zusammenschluss von Angehörigen, Trägern sozialer Einrichtungen, Beratungsstellen, Behördenvertretern und vielen anderen, die beruflich oder aufgrund eines persönlichen Schicksals mit der Diagnose Demenz konfrontiert sind. Ziel ist es, eine vielschichtige und den Bedürfnissen von Betroffenen gerecht werdende Versorgung zu verwirklichen. (kai)

Informationen: Telefon 06192/293434

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