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Auszug „als sichtbares Zeichen“
15.08.10

Auszug „als sichtbares Zeichen“

Pfarrer Rolf Kaifer nimmt Abschied vom Pfarrhaus, bleibt aber in Frankfurt-Goldstein wohnen

 

Ausgabe 33 vom 15. August

Geht in den Ruhestand: Pfarrer Rolf Kaifer Foto: Barbara Schmidt

Von Barbara Schmidt

Frankfurt. „Einen geordneten Übergang“ zu schaffen, war Rolf Kaifers erklärtes Ziel. In den Ruhestand gehen wollte er erst, wenn der Zusammenschluss der Pastoralen Räume Schwanheim/Goldstein und Niederrad auf einen guten Weg gebracht wäre. Das ist mittlerweile der Fall.

„Eine neue Ära beginnt“, sagt Rolf Kaifer. Für ihn ist damit der richtige Zeitpunkt für den Abschied aus der Verantwortung gekommen. Ganz verabschieden wird sich der gebürtige Lahnsteiner, der im September 69 Jahre alt wird, aber nicht von seinen bisherigen Pfarreien. Denn Rolf Kaifer wird zwar aus dem Pfarrhaus von St. Mauritius in Schwanheim ausziehen, „als sichtbares Zeichen“, doch der Umzugswagen fährt nur bis ins benachbarte Goldstein. So wird Kaifer zwar ab dem 1. September nicht mehr Pfarrer und Dekan im Frankfurter Süden sein, aber immerhin noch als Priester das Seelsorger-Team bereichern. Mit Werner Portugall, dem Priesterlichen Leiter des neuen Pastoralen Raums, sei das lange schon abgesprochen, sagt Kaifer, der sich freut, die viele Verwaltungsarbeit aus der Hand geben zu können und bald „endlich frei für die Seelsorge“ zu sein. Hier, im „Eigentlichen“ seines Berufs, hat er in 43 Priesterjahren immer wieder die Erfahrung machen dürfen, „Menschen wirklich helfen zu können“.

„Die Trennung war furchtbar schwer, doch wenn ich einen Strich ziehe, ist es radikal.“
Pfarrer Rolf Kaifer

Als Neupriester war Kaifer nach seiner Weihe 1967 zunächst in Oberursel tätig, dann als Kaplan in Wetzlar und als Jugendpfarrer in Bad Homburg. Seine erste Pfarrstelle trat er in St. Gallus, Flörsheim, an. 24 Jahre blieb er der Stadt am Main treu, die letzten 16 Jahre hatte er zugleich das Amt des Bezirksdekans für den Main-Taunus inne. Es war die Zeit wichtiger Weichenstellungen für die Zukunft: Mit Blick auf den sich immer deutlicher abzeichnenden Priestermangel und zurückgehende Gläubigenzahlen wurden die Pastoralen Räume aus der Taufe gehoben. Kaifer hat seinen Teil daran, dass den Bezirk Main-Taunus bis heute ein starkes sozialpolitisches Profil prägt. Viel Achtung und Zuneigung hat sich Kaifer in Flörsheim und im gesamten Main- Taunus erworben, wo seine offene Art viel Resonanz fand. „Die Trennung war furchtbar schwer“, erinnert sich Kaifer denn auch, „doch wenn ich einen Strich ziehe, ist es radikal.“ 1997 wechselte er nach Schwanheim und Goldstein. „Jetzt ist das hier meine Heimat“, sagt er mit Nachdruck.

Aus seinen langen Jahren im Pfarrdienst etwas herauszugreifen, fällt Rolf Kaifer schwer. „Mir hat unwahrscheinlich vieles Spaß gemacht“, sagt er. Die „Kontakte mit Suchenden“ fallen ihm ein, genauso wie die Begegnung mit vielen jungen Menschen oder das Hilfe-Netz im sozialen Bereich, das in seinen Gemeinden aufgebaut wurde. „Dabei ist mir wichtig, dass es nicht an mir persönlich hängt“, sagt Kaifer, der deshalb auch sicher ist, dass vieles auch nach seinem Abschied vom Pfarramt weitergehen wird. Das liegt wohl auch daran, dass Kaifer immer ein Pfarrer war, der anderen etwas zutraute und Räume eröffnete, sich einzubringen. Nicht ganz ohne Stolz verweist er darauf, dass eine Pfarrei mit drei Chören und drei Bands – „und das ohne hauptamtlichen Kirchenmusiker“ – schon etwas Besonderes sei. Ein Gottesdienst-Besuch von zwölf Prozent und kein Anstieg bei den Kirchenaustritten, dazu wenn auch bescheidene, aber leicht ansteigende Zahlen bei den Aufnahmen sind für Kaifer Beleg, dass die Menschen es honorieren, „wenn sie sich wirklich ernst genommen fühlen“.

Der 68-Jährige mag es gern gerade heraus und scheut dabei vor Kritik nicht zurück. „Es muss doch spannend sein“, sagt er lächelnd. Doch verpassten Chancen hinterher zu jammern, davon hält Kaifer nichts. So hätte er sich zwar gewünscht, dass schon vor Jahren die Weichen für die Zugangswege zum Priesteramt anders gestellt worden wären, doch nun gelte es, mit den Gegebenheiten umzugehen und das Beste daraus zu machen. Eine Haltung, die zum Engagement ermutigen will und nicht resigniert – und dabei ganz offenkundig ansteckend wirkt, denn Kaifer kann auf mehrere Berufungen aus seiner Gemeinde verweisen. Dass er selbst die richtige Wahl getroffen hat, als er nach dem Abitur ins Theologie- Studium ging, steht für ihn außer Frage, kann er doch sagen: „Ich bin in dem Beruf wirklich glücklich geworden.“

Verabschiedung von Pfarrer Rolf Kaifer im Hochamt am Sonntag, 29. August, 10.30 Uhr, in der Pfarrkirche Schwanheim. Anschließend buntes Programm

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