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„Manche haben geweint“
31.07.11

„Manche haben geweint“

Jugendliche schildern ihre Eindrücke von der Lourdes-Wallfahrt

 

Ausgabe 31 vom 31. Juli 2011

Herzliche Begrüßung: Weihbischof Thomas Löhr sucht die Nähe und den Kontakt zu den Wallfahrern. Foto: privat

Von Volker Thies

„Uns wurde schon vorher gesagt, dass die Leute sich freuen würden. Aber dass es so sehr sein würde, hätte ich nicht erwartet“, sagt Alisa Sophie Bach. „Die Leute“, das waren Kranke und Behinderte, um die sich rund 30 Jugendliche bei der Lourdes-Wallfahrt der Diözesen Limburg, Fulda und Mainz gekümmert haben.

Die überwältigende Dankbarkeit und Freude der Kranken: Das ist die einprägsamste Erfahrung, die die beiden 16-Jährigen aus Werschau bei Limburg von dieser Reise mitgenommen haben.

„Es ist mir sehr nahe gegangen, wie viel manche Dinge den Kranken bedeutet haben, die für uns Selbstverständlichkeiten sind. Als wir zum Beispiel mit ihnen zusammen gesungen haben, haben manche sogar geweint“, berichtet Janine Heinzler von einem besonders eindrücklichen Erlebnis. Auch die Atmosphäre in der Mariengrotte und die Lichterprozession haben die Jugendlichen bewegt. „30000 oder 40000 Menschen an einem Fleck, die alle an das Gleiche glauben: Das war überwältigend“, sagt Janine.

Alisa Sophie hat sich besonders über die Haltung der Kranken in den Gottesdiensten Gedanken gemacht. „Da hat wohl kaum einer gehofft, gleich aus dem Rollstuhl aufstehen zu können. Aber man hat gemerkt, dass sie aus dem Ort, aus dem Glauben und aus dem Zusammensein mit so vielen Menschen eine unglaubliche Kraft schöpfen“, sagt sie.

Ähnlich hat es auch Weihbischof Thomas Löhr formuliert: „In Lourdes nehmen die Kranken ihre Krankheit an und verdrängen sie nicht. Sie weinen und hoffen. Sie setzen ihr ganzes Vertrauen auf die Hilfe Gottes und die Fürsprache der Gottesmutter. An den heiligen Stätten in Lourdes entfaltet sich ein Modell des Zusammenlebens, das für unsere Gesellschaft ein Vorbild sein sollte: Kranke und Menschen mit Behinderungen werden nicht an den Rand gedrängt.“

Angesichts dieser Erfahrungen war es für Janine und Alisa Sophie auch nicht schlimm, dass sie jeden Morgen um 6 Uhr aufstehen mussten, den ganzen Tag über ein dichtes Programm hatten und immer wieder Rollstühle schieben mussten. „Wer bei der Wallfahrt mitmacht, erwartet schließlich keinen Südfrankreich-Badeurlaub“, meint Alisa Sophie.

Allerdings hat sie in Lourdes auch Schattenseiten ausgemacht: „Die Kommerzialisierung ist schon extrem. Am Eingang zum heiligen Bezirk ist alles voller Souvenirshops, und auf den Straßen versucht ständig jemand, etwas zu verkaufen.“ Doch die positiven Erfahrungen überwiegen eindeutig. „Wir haben uns schon abgesprochen: Wenn es irgendwie geht, fahren wir im nächsten Jahr wieder mit“, sagt Janine.

Die Vorbereitung für die Lourdes-Wallfahrt 2012 hat begonnen. Termin: 24. bis 28. Mai. Interessierte Jugendliche können sich bei der Lourdes-Pilgerstelle melden: Telefon 06431/295309, E-Mail: e.scheib@bistumlimburg.de

Zitiert

Prinz, Graf, Weihbischof

Drei Schwestern aus der tamilischen Gemeinde in Frankfurt haben an der Jugendwallfahrt nach Lourdes teilgenommen. Hier ihre Eindrücke:

„Drei Tage in Lourdes erscheinen sehr kurz. Aber es war eine ganz intensive Zeit, in der wir großes Vertrauen gefunden haben. Das Vertrauen der Kranken in uns Jugendliche hat uns überrascht und geehrt. Für die Kranken wird ein ganz besonderes Wunder wahr: Sie gehen bestärkt, fast beglückt zurück in ihren Alltag.“ Shalini Yogarasa (19)

„Ich bin froh, dass ich den Mut hatte, mitzufahren. Was mich auch beeindruckt hat, war der Kontakt zu den Maltesern. Da gab es einen Prinzen und einen Grafen, die waren total nett. Jetzt überlege ich, ob ich bei den Maltesern mitmache und Kurse in Erster Hilfe absolviere.“ Thilakshan Yogarasa (17)

„Die täglichen Gottesdienste mit Weihbischof Thomas Löhr haben mir gut gefallen. Seine Predigten waren kurz und haben uns im Leben getroffen. Vielleicht können im nächsten Jahr noch mehr Jugendliche mitfahren, denn das ist eine tiefe Erfahrung, die mich mein Leben lang begleiten wird.“ Irene Yogarasa (23)

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