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Ich bin ich und du bist du
16.08.09

Ich bin ich und du bist du

Jugendmigrationsdienst bietet an Schulen ein Integrationsprojekt mit Toleranztraining an

Von Gundula Stegemann

Wie gehe ich mit anderen um? Und wie gehe ich damit um, dass andere anders sind? Toleranz ist eine wichtige Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben der Menschen.

„Da wir nicht mit der Gabe, tolerant zu sein, geboren werden, müssen wir diese Fähigkeit lernen. In der Regel bieten sich in frühesten Kinderjahren Möglichkeiten, Toleranz zu entwickeln – sei es in der Familie, im Kindergarten, in der Schule oder im Sportverein. Deshalb bieten wir an drei Schulen im Landkreis Limburg-Weilburg ein Integrationsprojekt mit Toleranztraining an“, so Gerhard Neunzerling-Dernbach vom Jugendmigrationsdienst des Bezirkscaritasverbands Limburg. Er hat das Projekt „Toleranz lernen und Integration ermöglichen“ gemeinsam mit der ehemaligen Mitarbeiterin Irena Frank entwickelt und angestoßen.

Toleranz gegenüber anderen Menschen

Das Toleranztraining als Kern des Projektes bietet der Jugendmigrationsdienst bereits seit zwei Jahren an. Hinzugekommen ist indessen die zusätzliche Sprachförderung in Deutsch als Teil des Projektes. Diese Idee bekam beim Ideenwettbewerb der Diözese Limburg „Mach dich stark für starke Kinder“ eine Auszeichnung. Der Jugendmigrationsdienst erhielt dafür den ersten Preis aus den Händen von Bischof Tebartzvan Elst. „Es geht darum, die Kommunikation in den Klassen zu verbessern“, so Gerhard Neunzerling-Dernbach. Denn oft gab es Konflikte, sagt er. Aber es meldeten sich auch Klassen, die einfach am Thema interessiert sind. Das Projekt richtet sich an Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren sowie an Jugendgruppen. Manche Klassen haben einen recht hohen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund, in anderen Klassen spiele dies wiederum keine so große Rolle.

Das Projekt läuft an zwei Tagen mit jeweils fünf bis sechs Unterrichtseinheiten. „Wir treffen uns mit den Schülern in einem Raum außerhalb der Schule“, wie Neunzerling-Dernbach erklärt, „um eine arbeitserleichternde Atmosphäre zu schaffen.“ Der Lehrer nimmt in der Regel eine Beobachterrolle ein. Der Workshop setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen: Gearbeitet wird in Gruppen oder einzeln. Geschaut wird ein Film zum Thema „Anderssein“. Anschließend folgt eine Diskussion über Respekt und Disziplin, über Achtung, Verachtung und Missachtung. Ein kleiner, nicht ganz ernst gemeinter Test zum Thema „Was für ein Charaktertyp bist du?“ lockert den Workshop auf.

Das Ziel des Projektes besteht darin, den Schülern einen offenen Umgang mit anderen Kulturen, Religionen und Weltanschauungen zu ermöglichen. Sie sollen Verständnis für die Eigenart von Menschen entwickeln, deren Denken und Verhalten nicht den eigenen Vorstellungen und Normen entsprechen. Es geht einfach darum, in den Klassen und Gruppen einen Prozess einzuleiten, in dem Vorurteile abgebaut und Missverständnisse vermieden werden können. Die bisherigen Erfahrungen und Rückmeldungen der beteiligten Schüler und Lehrer seien durchweg positiv. Manchmal könnten die Schüler auch Texte nicht richtig lesen und verstehen. In diesem Fall wird das Thema mehr spielerisch erarbeitet.

Den Kindern Deutsch beibringen

Aus diesem Grund hat der Jugendmigrationsdienst in seinem neuen Projekt das Toleranztraining verknüpft mit einem Nachhilfeangebot insbesondere in Deutsch – natürlich in enger Absprache mit den Schülern, Lehrern und mit den Eltern. Für die Durchführung der Nachhilfe und für Koordinationsaufgaben sucht der Jugendmigrationsdienst des Bezirksverbandes Limburg an den einzelnen Schulstandorten noch Mitarbeiter im Ehrenamt oder auf Honorarbasis.

Auf lange Sicht sollen sozial engagierte und leistungsfähige Schüler der jeweiligen Schulen für die Nachhilfe gewonnen werden. Die Projektmitarbeiter werden auf ihre Aufgaben vorbereitet und erhalten eine regelmäßige fachliche Begleitung durch hauptamtliche Mitarbeiter des Jugendmigrationsdienstes.

Angeboten wird das Projekt derzeit an der Heinrich-von-Gagern-Schule in Weilburg und an der Johann-Wolfgang-von-Goethe-Schule in Limburg. Geplant ist es jetzt an der Westerwaldschule in Mengerskirchen-Waldernbach.

Informationen: Jugendmigrationsdienst Limburg-Weilburg, Gerhard Neunzerling-Dernbach, Telefon 06431/200575 oder Sebastian Schneider, Telefon 06431/20532, E-Mail: s.schneider@caritas.de

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