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Die Spannung aushalten
20.09.09

Die Spannung aushalten

„Unterwegs ins Gelobte Land?“ Der „Tag der Pfarrgemeinderäte“ eröffnet die Limburger Kreuzwoche

Gruppenarbeit: Die Teilnehmer des „Tags der Pfarrgemeinderäte“ setzten sich mit unterschiedlichen Methoden mit einzelnen Bibelstellen auseinander. Foto: Sascha Braun

Hat auf der Ostempore des Domes nun einen dauerhaften Platz gefunden: die Limburger Kreuzreliquie. Foto: Eugen Bullach

Von Heike Kaiser

Die Limburger Kreuzreliquie hat einen neuen Platz: Sie wird nun auf dem Allerheiligenaltar des Limburger Doms gezeigt. „Wir greifen damit eine Tradition auf, die an Wallfahrtsorten mit bedeutenden Reliquien üblich ist“, sagte Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst.

In einer festlichen Prozession hat er die Reliquie auf die Ostempore getragen. Sie nimmt jetzt in der Limburger Bischofskirche einen Platz ein, der jederzeit die Verehrung ermöglicht, und ist durch eine eigens eingerichtete Vitrine gesichert. Die kostbare Hülle der Reliquie, die Staurothek, ist weiterhin im Limburger Diözesanmuseum, Domstraße 12, zu sehen. Unter dem Leitwort „Im Zeichen des Kreuzes – die Limburger Staurothek“ werden dort bis 15. November bedeutende Kreuzreliquien und Kruzifixe aus dem Bistum gezeigt („Der Sonntag“ berichtete).

Zum Auftakt des Jubiläums „50 Jahre Kreuzfest“ feierte Bischof Tebartz-van Elst am vergangenen Sonntag am „Tag der Pfarrgemeinderäte“ ein Pontifikalamt. 50 Jahre Kreuzfest zeigten, „wie die Kirche von Limburg immer wieder aufgespürt hat, was um Gottes und der Menschen willen neu in den Blick zu nehmen ist“, sagte Tebartz-van Elst in seiner Predigt. Jedes Kreuzfest habe Kundschafter motiviert und mobilisiert, „und von jedem Kreuzfest gingen Impulse aus, die ,Bereitschaft zur Bewegung‘ geweckt haben“, wies er auf den Anfang des Jahres gestarteten Bistumsprozess hin.

Vorschuss des Vertrauens

„Wir brauchen künftig Kundschafter, die bereit sind, die Spannung des Kreuzes auszuhalten, weil sie persönlich zu der geistlichen Erkenntnis gefunden haben, dass ,Christi Kreuz der Christen Kraft‘ ist“, spannte er den Bogen zum Leitwort des Jubiläums- Kreuzfestes, das am 20. September in Limburg gefeiert wird. Die Kundschafter brauchten den Vorschuss des Vertrauens, den Rückhalt der Gemeinschaft und die Gewissheit des Zieles. Sich vom Ziel ziehen zu lassen, sei die Bewegung, „die unseren Glauben als Christen prägt. Das unterscheidet uns von Zukunftsplanungen in Wirtschaft und Gesellschaft, die davon geleitet sind, das Ziel selbst bestimmen zu wollen“, betonte der Bischof.

„Unterwegs ins Gelobte Land?“ war das Thema, mit dem sich Mitglieder synodaler Gremien am „Tag der Pfarrgemeinderäte“ auseinandersetzten. Das Fragezeichen sei bewusst gesetzt, erläuterte Generalvikar Dr. Günther Geis. Denn: „Es erinnert an das, was uns geprägt hat und hinter uns liegt. Ob das Zukünftige das Gelobte Land sein wird, wissen wir noch nicht. Wir stehen vor tiefgreifenden Veränderungen, deren Ergebnisse noch nicht erkennbar sind.“

Der Prozess „Bereitschaft zur Bewegung“ habe unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen: Neugierde und Bereitschaft, sich auf neue Wege einzulassen, ebenso wie besorgte Fragen, ob es richtig sei, Bewährtes aufzugeben. Deswegen sei es wichtig, all dies am „Tag der Pfarrgemeinderäte“ zu behandeln.

Ein Thema, auf das der Frankfurter Jesuitenpater und Professor für Exegese des Alten Testaments, Dr. Dieter Böhler, mit einem Impulsreferat einstimmte. Er baute dabei eine Brücke vom Auszug Israels aus Ägypten und der Wüstenwanderung.

Probleme und Hindernisse seien oft Mitteilungen Gottes: nicht hier entlang! „Wie oft im Leben haben uns Hindernisse vor späteren Problemen bewahrt, die wir damals gar nicht ahnten“, gab Böhler zu bedenken. Ziel der Befreiung Israels vom Pharaonendienst sei der Gottesdienst. „Nie ist der Mensch so frei wie im Gottesdienst, in der Anbetung Gottes, die keinen anderen Zweck verfolgt als die Verherrlichung Gottes.“

Die Aufgabe des geweihten Amtes in der Kirche sei, Gott ins Spiel zu bringen, Platz zu machen für Gott. „Dann tun sich völlig neue Auswege auf.“ Zum Beispiel den der Israeliten durch das Meer. „Bereitschaft zur Bewegung fängt nicht mit den Füßen an, sondern im Kopf“, so Böhler.

Mutig an die Arbeit gehen

Die Präsidentin der Limburger Diözesanversammlung, Beatrix Schlausch, berichtete von persönlichen Glaubenserfahrungen während einer Pilgerreise in Israel, zu der Bischof Tebartz-van Elst im Frühjahr rund 100 Kundschafterinnen und Kundschafter des Bistums Limburg eingeladen hatte. „Wenn ich heute in der Bibel lese, dann lebt die Bibel. Ich sehe alle Orte, an denen Jesus gewirkt hat, vor mir. Sie geben mir Kraft für den Alltag.“ Sie wünsche sich, „dass wir mutig und voll Vertrauen an die Arbeit gehen“ und die Ergebnisse aus den einzelnen Erkundungsfeldern des Bistumsprozesses „Bereitschaft zur Bewegung“ das Ziel klarer erscheinen ließen.

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