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Priesterjubilare im Bistum Limburg
05.12.10

Priesterjubilare im Bistum Limburg

„Wie lange wollen Sie das denn machen?“

 

Ausgabe 49 vom 5. Dezember

Er ist Limburg treu geblieben: Von seinem Fenster aus hat Pfarrer Karl Wagner immer die Stadtkirche im Blick. Foto: Gundula Stegemann

50 Jahren wurde der frühere Limburger Dompfarrer Karl Wagner zum Priester geweiht

Von Gundula Stegemann

Der 8. Dezember ist ein besonderes Datum: An diesem Tag begehen in diesem Jahr zwölf Seelsorger im Bistum Limburg ihre Goldene beziehungsweise 40-jährige Priesterweihe. Einer der Jubilare ist der frühere Limburger Dompfarrer Karl Wagner.

Er genießt eine wunderschöne Aussicht von seiner Wohnung über die Dächer der Altstadt. Direkt vor ihm erhebt sich die Stadtkirche. Acht Jahre lang, von 1997 bis 2005, war Karl Wagner Dompfarrer in Limburg. Am 8. Dezember feiert er sein Goldenes Priesterjubiläum.

Sohn eines Schuhmachers

Er stammt aus Probbach, ist „Westerwälder von Geburt und aus Überzeugung. Dort sind meine Wurzeln“, unterstreicht der beliebte Seelsorger. Am Neujahrstag des Jahres 1934 wurde er in der kleinen Gemeinde bei Mengerskirchen geboren und wuchs dort als ältester Sohn seines Vaters, eines Schuhmachers und Landwirts, und seiner Mutter, die liebevoll ihre drei Kinder umsorgte, auf.

Nach acht Jahren Volksschule ging Karl Wagner nach Weilburg auf die Handelsschule. „Ungefähr ein Jahr später“, erzählt er, „es war in der Osterzeit, da predigte der Pfarrer über den guten Hirten und den Beruf des Priesters. Da kam mir der Gedanke, ebenfalls Priester zu werden.“ Und so hat er mit dem Pfarrer und schließlich auch mit seinen Eltern darüber gesprochen.

„Mein Vater und meine Mutter waren etwas erschrocken wegen der gegebenenfalls anstehenden finanziellen Belastung durch das Studium“, erinnert er sich an deren Reaktion. Also schloss Karl Wagner zunächst die Handelsschule ab und besuchte anschließend das Gymnasium. In nur viereinhalb Jahren legte er am Philippinum in Weilburg sein Abitur ab.

Von dort ging Karl Wagner zum Studium an die Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt, absolvierte sein Freisemester in München. Noch vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil schrieb der angehende Theologe seine Diplomarbeit über das allgemeine Priestertum des Gottesvolkes. Auf Grund dieser theologischen Ausführungen und Erkenntnisse wirkte er später als junger Priester mit an der Erarbeitung und Entwicklung der Synodalordnung im Bistum Limburg.

Nachdem er sein Diplom in der Tasche hatte, zog es Karl Wagner nach Limburg ins Priesterseminar. Am 8. Dezember 1960 wurde er von Bischof Wilhelm Kempf im Limburger Dom zum Priester geweiht.

Pastorale Teamarbeit aufgebaut

Nach zwei Kaplansstellen in Bad Homburg-Kirdorf und Frankfurt-St. Bernhard kam Karl Wagner nach Höhn-Schönberg in den Oberwesterwald. Im Pfarrverband Bad Marienberg baute er gemeinsam mit drei weiteren jungen Pfarrern die pastorale Teamarbeit auf. „Uns ging es immer darum, dass die Kirche keine Kleruskirche sein sollte, sondern eine Kirche von Gottesvolk“, betont Pfarrer Wagner.

14 Jahre lang war er Bezirksdekan im Bezirk Westerwald. Anfang der 1980-er Jahre wurde er Pfarrer in Höhr-Grenzhausen. „Das war eine schöne Zeit“, schwärmt er noch heute, „weil Höhr katholisch und Grenzhausen evangelisch und dadurch die Ökumene besonders lebendig ist. Man begegnet sich auf Augenhöhe.“

1986 holte ihn schließlich Bischof Franz Kamphaus ins Ordinariat nach Limburg als Leiter des Dezernats Grundseelsorge. „Ich wär‘ allerdings auch gern im Westerwald geblieben“, gesteht der 76-Jährige. Elf Jahre lang war Karl Wagner als Dezernent tätig. Sein Aufgabengebiet umfasste die Gemeindeseelsorge, während seiner Zeit entstanden die Pläne zur Entwicklung Pastoraler Räume.

1988 wurde Wagner Mitglied des Domkapitels. Er erinnert sich lächelnd an die Situation, als Bischof Franz Kamphaus ihn fragte, ob er ihn ins Domkapitel berufen könne. „Und da ich zu jener Zeit noch in Steinefrenz wohnte, habe ich geantwortet: ,Ja, aber das ist doch eine Stelle eines residierenden Domkapitulars. Muss ich dafür nicht auch in Limburg wohnen?’ Bischof Kamp-haus erwiderte: ,Es reicht, wenn du hier arbeitest.’ Darauf habe ich gesagt: „Ich habe noch einen alten gepolsterten Sessel. Dann stell ich den in mein Büro und erkläre ihn zu meiner Residenz.“ Später ist Karl Wagner dann aber doch nach Limburg gezogen.

Über sein Alter erstaunt

1997 trat Bischof Franz Kamphaus erneut an ihn heran mit der Anfrage, ob er Dompfarrer werden wolle. „Als ich mich dem Pfarrgemeinderat vorstellte, fragten mich die Leute auf Grund meines fortgeschrittenen Alters erstaunt: Wie lange wollen Sie das denn machen?“, erinnert sich Pfarrer Wagner amüsiert. Ein junger Mann habe schließlich erwidert: „Der Bischof will, dass wir ihn zum Pfarrer kriegen. Wir werden schon sehen, wie lange er bleibt.“

Seit fünf Jahren ist er im Ruhestand, doch von Ruhe kann keine Rede sein. Pfarrer Wagner hilft in mehreren Gemeinden aus, spendet im Auftrag von Bischof Tebartz-van Elst das Sakrament der Firmung. In Probbach, seiner Heimatgemeinde, hat er ein Jahr lang die Notvertretung übernommen, als dort kein Pfarrer vor Ort war. In der Limburger Marienschule feiert Wagner regelmäßig Gottesdienste, die er gemeinsam mit Schülern der Pflege- und Sozialberufe gestaltet. „Es macht mir Spaß, mit ihnen über religiöse Dinge zu sprechen“, berichtet er.

Rückblickend denkt Karl Wagner besonders gern an die Zeiten als Pfarrer zurück. Bis heute hat er Freunde in den Gemeinden, in denen er als Seelsorger tätig war. „Meine Gemeinden“, stellt er fest, „ waren meine Familien. Mit denen habe ich gelebt.“

50 Jahre Priester

Friedhelm Jürgensmeier studierte Theologie und Kirchengeschichte an den Päpstlichen Universitäten „Angelicum“ und „Gregoriana“ in Rom. 1967 wurde er promoviert, 1973 habilitiert. Seit 1980 ist Jürgensmeier Leiter des Instituts für Mainzer Kirchengeschiche in Mainz. Seit seinem Ruhestand, 2002, lebt er in Diez. (kai) Gerhard Lohfink war Kaplan in St. Ursula in Oberursel. Als Schulpfarrer wirkte er am Heinrich-von-Gagern-Gymnasium (Frankfurt) und schloss ein Aufbaustudium in Theologie an der Universität Würzburg an. Dort wurde er 1971 promoviert. Zwei Jahre später folgte die Habilitation. 1973 wurde er zum Wissenschaftlichen Rat und Professor für das Fach Neues Testament am Fachbereich Katholische Theologie der Universität Tübingen berufen. 1976 nahm er den Ruf zum Ordinarius für Neues Testament am Fachbereich Katholische Theologie der Universität Tübingen an. Auf eigenen Wunsch schied er 1987 aus dem Universitätsdienst aus. Gottfried Perne war Kaplan in Flörsheim und in der Limburger Dompfarrei.1968 übernahm er die Pfarrei St. Gallus in Flörsheim. 1973 wurde Perne zum Regens des Priesterseminars in Limburg berufen. 1979 übernahm er das Amt des Generalvikars, das er bis 1985 ausübte. 1985 wurde er Pfarrer in Liebfrauen und St. Ursula in Oberursel sowie die Gemeinde St. Aureus und Justina in Oberursel-Bommersheim. Gleichzeitig wurde er zum Ehrendomherrn in Limburg ernannt. In Oberursel wirkte Pfarrer Gottfried Perne bis zum Eintritt in den Ruhestand 2002. Klaus Schmidt kam als Kaplan nach Wiesbaden-Dotzheim, Johannisberg und Rüdesheim, Frankfurt-Höchst, Schloßborn und Wiesbaden. 1969 wechselte er als Pfarrer nach Nistertal. St. Martin in Idstein sollte ab 1975 für mehr als 30 Jahre seine neue Wirkungsstätte sein. Im Jahr 2000 wurde der Pastorale Raum Idstein gegründet, und Klaus Schmidt wurde dort Priesterlicher Leiter. Seit 2005 ist er im Ruhestand und lebt in Waldems. Hans-Josef Wüst kam als Kaplan nach Wirges (Westerwald) und wechselte 1964 nach Frankfurt-Fechenheim. 1968 begann er einen Dienst in der Erzdiözese San Salvador/Bahia in Brasilien. 1981 kehrte er in seine Heimatdiözese zurück, übernahm zunächst einen Seelsorgeauftrag in Eschborn und wurde 1982 Pfarrer der Pfarrei Maria Hilf in Frankfurt. Hier wirkte er bis 2005. 1999 wurde ihm die Leitung der katholischen Seelsorge in der Justizvollzugsanstalt II in Frankfurt übertragen. 2000 wurde er Priesterlicher Leiter im Pastoralen Raum St. Gallus. Seit 2005 ist er im Ruhestand. (ids)

40 Jahre Priester

Otmar Endlein wurde 1944 in Ruppach-Goldhausen im Westerwald geboren. Er war Kaplan in Frankfurt und Wetzlar. Im Oktober 1976 wurde er Pfarrer in Hattersheim. Hier wirkte Otmar Endlein 31 Jahre als Seelsorger. Seit Oktober 2007ist er Priesterlicher Mitarbeiter im Pastoralen Raum Bad Camberg.

Willi Hübinger wurde 1946 in Montabaur geboren. Nach der Kaplanszeit in Hofheim wirkte er zunächst als Jugendpfarrer im Bezirk Main-Taunus und danach unter anderem als Stadtvikar und Vertreter des Stadtdekans in Frankfurt. Von 1997 bis 2006 leitete Hübinger das Dezernat Grundseelsorge im Bischöflichen Ordinariat. Von 2006 bis 2008 war Domkapitular Hübinger Bischofsvikar für den synodalen Bereich und Leiter des Diözesansynodalamtes. Unter seiner Leitung entstand der Prozess zur Entwicklung eines Pastoral- und Personalplanes im Bistum. Sowohl die Entwicklung der heutigen Pastoralen Räume als auch das 2006 in Kraft gesetzte Seelsorgestatut sind maßgeblich seiner Arbeit zu verdanken. Beide Entwicklungen bildeten die Basis für die jetzt anstehenden Weiterentwicklungen in der Pastoral des Bistums. 2001 wurde Willi Hübinger zum Ehrendomherrn des Metropolitankapitels im Erzbistum Kosice in der Slowakei ernannt.

Ludwig Janzen war Kaplan in Eltville, Hofheim und Frankfurt, bevor er 1979 als Pfarrer nach Katzen-elnbogen, Pohl und Zollhaus wechselte. 1985 wurde er Pfarrer in Braunfels und Leun, und 1995 übernahm er das Amt des Dekans im Dekanat Wetzlar. Nach 13 Jahren wechselte er nach Kronberg und wurde Priesterlicher Leiter im Pastoralen Raum Kronberg. Im Februar 2004 ging er nach Frankfurt-Riederwald und Fechenheim. Seit November 2005 ist Ludwig Janzen Priesterlicher Leiter des Pastoralen Raums Frankfurt-Ost.

Dieter Lippert war 17 Jahre lang Pfarrer in Hadamar und seit 2000 Priesterlicher Leiter des Pastoralen Raums Hadamar. 15 Jahre lang war er Bezirksdekan im Bezirk Limburg. Als Leitender Priester engagierte er sich in Steinbach, Oberzeuzheim, Oberweyer und Ahlbach. Zudem wirkte er als Pfarrverwalter in Niederbrechen, Oberbrechen, Werschau und Kirberg. Er hat sein priesterliches Wirken als Kaplan in Wetzlar und in Montabaur begonnen. 1975 wurde er Bezirksvikar und Jugendpfarrer im Bezirk Westerwald. Sechs Jahre später trat er seine erste Pfarrstelle in Höhn-Schönberg sowie Höhn und Nistertal an.

Michael Metzler war Kaplan in Frankfurt und von 1979 bis 1986 Diözesanjugendpfarrer. Seit 1986 ist er als Pfarrer in Frankfurt-Bornheim tätig – seit 2007 in der neu errichteten Pfarrei St. Josef (ehemals St. Josef, Heilig Kreuz und St. Michael). Seit 2005 ist Metzler Priesterlicher Leiter des Pastoralen Raums Frankfurt-Bornheim. Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ernannte ihn im Mai 2010 zum Ordinariatsrat und zum Vorsitzenden des Caritasverbandes für die Diözese Limburg.

Gregor Pitton wurde 1940 in Rennerod im Westerwald geboren. Als Kaplan wirkte er in Frankfurt-Sossenheim und wechselte dann nach Elz, dann als Pfarrverwalter in Frankfurt-Sindlingen. Er wirkte sechs Jahre lang als Pfarrer in Hahn und Herschbach. 1986 wurde er Pfarrer in Hundsangen und Dreikirchen, 1999 in Niederbrechen und Oberbrechen. Seit September 2005 ist Pfarrer Pitton im Ruhestand und lebt in Rennerod. (ids)

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