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Gaumenmassage statt Party
07.11.10

Gaumenmassage statt Party

Neuer Familientreff des Sozialdienstes katholischer Frauen in Wiesbaden

 

Ausgabe 45 vom 7. November

Auch das Zähneputzen will gelernt sein. Dr. Andrea Städtler zeigt, wie es geht. Foto: Daniela Tratschitt

Von Daniela Tratschitt

Wiesbaden. Die Atmosphäre ist entspannt und die Gespräche drehen sich um ein Thema: Kinder. Am großen Tisch im Familientreff des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Wiesbaden haben sich junge Mütter unter der Leitung der Mitarbeiterin Susanne Kaun zu ihrem wöchentlichen Frühstück getroffen.

Heute sind Anna, Franzi, Galina, Tammy und Vanessa mit ihren Babys da. Gleich kommt Dr. Andrea Städtler vom Arbeitskreis Jugendzahnpflege Wiesbaden, Rheingau, Taunus. Sie soll die jungen Mütter in Sachen Zahnpflege bei den Allerkleinsten aufklären – selbst, wenn noch gar keine Beißerchen zu sehen sind. „Ein bis zweimal im Monat haben wir ein thematisches Treffen, zu dem dann auch Referenten von außerhalb eingeladen werden“, erklärt Regine Weidinger, Projektleiterin des FamilienTreffs in der Friedrichstraße. „Es gibt da oft eine hohe Hemmschwelle, zu anderen Institutionen zu gehen.“ Die meisten Mütter und jungen Familien kommen aber schon früh zum SkF – etwa zu Geburtshilfekursen. „Und wenn sie erst mal dabei sind und die Einrichtung kennen, kommen sie eher wieder“, weiß Weidinger.

Genau das ist das Ziel des neugegründeten Familientreffs: Vätern, Müttern und Kindern in jeder Lebenslage und ohne große Hindernisse zu helfen. „Im vergangenen Jahr ist landesweit viel Bewegung in das Thema ,Frühe Hilfe‘ gekommen. Und auch für uns wurde das immer wichtiger“, berichtet Regine Weidinger Um die Finanzierung des neuen Projektes kümmert sich der SkF selbst. Allerdings hoffen die Organisatorinnen auf Unterstützung von der Caritasstiftung Limburg und der Aktion Mensch. Und es war nahezu ein Segen, dass die verbandseigenen Räume in der Friedrichstraße letztes Jahr frei wurden. Aus dem ehemaligen AnziehTreff wurde nach reiflicher Überlegung der neue Familientreff. Im Sommer wurde umgezogen und im August war die offizielle Eröffnung geplant. „Das sollte der damalige Stadtdekan Johannes zu Eltz machen. Dann wurde der Termin abgesagt und nun wird dies am 11. November der neue Stadtdekan für Wiesbaden, Wolfgang Rösch, übernehmen.“

„Und wenn sie erst mal dabei sind und die Einrichtung kennen, kommen sie eher wieder.“
Regine Weidinger

Und dass, obwohl die Räume schon kräftig genutzt werden. Nicht nur von MoBiLe (Motiviert Babys in Liebe erziehen), wie der Treff junger Mütter eigentlich heißt. Sondern auch von einer Hebamme, die Geburtshilfe- und Rückbildungskurse gibt, oder der Gruppe für Alleinerziehende. Außerdem wird es weitere Angebote geben. Weidinger: „Ich leite zum Beispiel einen ElternTreff für junge Familien. Zusätzlich finden hier immer wieder Sprechstunden und Beratungsgespräche statt.“ Im Großen und Ganzen sollen junge Familien die Hilfe finden, die sie brauchen. „Viele stehen alleine da“, erläutert Weidinger. „Zu uns kommen viele isolierte Frauen, die meisten mit Migrationshintergrund oder sozialen Belastungen wie Arbeitslosigkeit.“ Ein wichtiger Faktor bei der Arbeit sind dann sicher auch die Familienpatenschaften. Dazu sollen engagierte Ehrenamtliche gewonnen, qualifiziert und begleitet werden, die sich um die Belange, Nöte und Sorgen „ihrer“ Familien kümmern.

Am Frühstückstisch ist von Sorgen und Nöten gerade nichts zu spüren. Die Babys strahlen, auf dem Tisch stehen Köstlichkeiten und Dr. Städtler erklärt, wie man die Kleinen an die Zahnbürste gewöhnt. Nur beim genaueren Nachfragen merkt man, dass eben nicht immer alles glatt läuft. Die Mütter sind zwischen 18 und 20 Jahre alt – andere Gleichaltrige haben Abitur, Lehre oder Party im Kopf und nicht Gaumenmassage, Windelwechsel und Verdauungsprobleme. „Meine Freunde wollen gar nicht mit mir über mein Baby reden“, meint Anna. „Sogar mein bester Freund winkt bei ,Mama-Sachen‘ ab.“ Da ist es gut, wenn man sich einmal in der Woche ganz entspannt mit Gleichgesinnten zum Frühstück treffen kann.

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