Soviele Unterschiede gibt’s gar nicht

„Young Ambassadors “ – ein besonderer Jugendaustausch der KSJ in Frankfurt

 

Ausgabe 18 vom 2. Mai

Frankfurt (pm). Botschafter vermitteln zwischen Kulturen und Menschen. Das ist auch das Anliegen der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) Frankfurt und ihrem Projekt „Junge BotschafterInnen“. Der englische Begriff „Young Ambassadors“ steht für ihren Jugendaustausch mit Israel.

„Ich will dabei sein“, sagte sich Jessica Kern, als sie die Einladung zu einem Vorgespräch für die Internationale Begegnung mit jungen Botschafterinnen und Botschaftern aus Tel Aviv las – einem Projekt, das die KSJ Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Jugendbildungswerk der Stadt Frankfurt und einer Partnergruppe aus Tel Aviv durchführte. 13 israelische Jugendliche besuchten Frankfurt im Oktober 2009. „Das Programm für die Jugendlichen haben wir gemeinsam mit Marlies Denter vom Jugendbildungswerk der Stadt Frankfurt erarbeitet“, erläutert Jessica. Die Botschafter aus Israel hielten Vorträge in Frankfurter Schulen, besuchten Jugend- und Kultureinrichtungen und lernten die Stadt kennen. Dabei wurden sie von der Frankfurter KSJ-Gruppe begleitet.

Auf Einladung der Stadt Tel Aviv waren jetzt zwölf Jugendliche aus Frankfurt, die meisten KSJ-Mitglieder, zu Gast bei Familien in Tel Aviv. „Wir haben uns lange und intensiv mit der Frage auseinander gesetzt, was wir in Israel vorstellen wollten. Das Ergebnis waren acht Präsentationen zu Themen wie ,Frankfurt und sein Integrationskonzept’, ,Handkäs und Kultur’, ,Nightlife’, ,der Kampf gegen Rassismus und Nazismus’ oder ,der Fall der Berliner Mauer’“, nennt Jessica Kern Beispiele.

„Diese Präsentationen haben wir in Schulen vorgestellt und vor Mitarbeitern des Tel Aviver Jugendamtes“, ergänzt Valentin Stoffels – wie Jessica Mitglied im Diözesanausschuss der KSJ. Die Frankfurter Gruppe wurde unter anderem von Barbara Weichler, der Leiterin des Frankfurter KSJ-Mädchenkulturzentrums Mafalda, begleitet.

Während der ersten zwei Tage standen aufgrund des Pessach- Festes Familien- und Freizeitaktivitäten im Mittelpunkt. „An Ostersonntag verbrachten wir den halben Tag am und im Meer mit den Tel Aviver See-Pfadfindern, am Ostermontag nahmen einige von uns an einer christlichen Parade teil“, erzählt Jessica. Ein Höhepunkt des Austausch-Programms sei der Besuch der Holocaust- Gedenkstätte Yad Vashem gewesen. Die Gespräche mit den israelischen Gruppenmitgliedern hätten die deutschen und israelischen Jugendlichen näher zusammengebracht, so der Eindruck der jungen Botschafterinnen und Botschafter.

„Es gibt kulturelle Unterschiede zwischen uns Jugendlichen, die aber lange nicht so groß sind, wie wir vorher dachten. Bei aller Verschiedenheit der politischen Ansichten im einzelnen sind wir uns alle einig, friedlich zusammenleben zu wollen“, fasst Valentin Stoffels die Ergebnisse des Austausches zusammen.

In der gemeinsamen Auswertung wurde der Wunsch betont, gemeinsam weiterzuarbeiten. betont. In Facebook gibt es inzwischen eine Seite für die Mitglieder der Young Ambassador-Gruppe, Skype-Videokonferenzen sind in Planung, und sowohl die israelischen als auch die deutschen Botschafter wollen bei einem künftigen Austausch die Rolle der Mentoren wahrnehmen.

Zur Sache

Klein, aber aktiv

„Der Sonntag“ stellt in einer lockeren Serie die katholischen Jugendverbände im Bistum Limburg vor – diesmal die Katholische Studierende Jugend (KSJ), einen kleinen und aktiven Verband mit mit vier Schülercafés und Projekten in Frankfurt Hier können Schüler aus unterschiedlichen Kulturen sich kennen lernen, entfalten sowie Verantwortung für Planung und Gestaltung der KSJ übernehmen. Der Verband will Toleranz, Demokratie und Emanzipation fördern. (pm)

www.ksj-frankfurt.de