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Damit Kirche ihr Gesicht behält
24.01.10

Damit Kirche ihr Gesicht behält

Ausblick des Bischofs beim Neujahrsempfang in Limburg

 

Ausgabe 4 vom 24. Januar

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst suchte beim Neujahrsempfang in der Limburger Michaelskapelle das Gespräch mit den Gästen. Foto: Dieter Fluck

Limburg (flu/kai). Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat für das neue Jahr die Fortsetzung des 2009 begonnenen Bistumsprozesses „Bereitschaft zur Bewegung“ angekündigt. In Zeiten großer Umbrüche werde es „Pfarrgemeinden eines neues Typs“ geben.

„Es stehen konkrete Initiativen mit Ehrenamtlichen an, damit Kirche vor Ort ihr Gesicht behält“, sagte der Bischof beim Neujahrsempfang des Domkapitels am vergangenen Sonntag in der Michaelskapelle. Er habe darüber bereits gute Gespräche im Priesterrat und im Diözesansynodalrat geführt. Zum zweiten Jahrestag seiner Amtseinführung als Bischof von Limburg dankte Tebartz-van Elst allen, die bereit seien, den Weg mit ihm zu gehen.

Tradition wiederbelebt

Der Bischof knüpft mit dem Neujahrsempfang an eine Tradition seinen Vorvorgängers Wilhelm Kempf an. Es tue gut, miteinander zu Beginn eines neuen Jahres Gott zu danken für sein Geleit im alten Jahr und ihn um seinen Segen für die kommende Zeit zu bitten. So habe der Prozess „Bereitschaft zur Bewegung“ bereits erste Perspektiven gebracht, die 2010 zu konkreten Maßnahmen gerade im Blick auf eine stärkere Gewinnung, Förderung und Begleitung von Ehrenamtlichen führen sollen.

Er wünsche sich Medien, die einem fairen Dialog ein Forum bieten, sagte Franz-Peter Tebartz-van Elst. Er kritisierte vor allem Plattformen im Internet, deren Ton und Inhalt beleidigend seien.

In einem Ausblick auf das Jahr 2010 benannte er wichtige Termine und große Ereignisse im Bistum Limburg, wie die bundesweite Eröffnung der ökumenischen „Woche für das Leben“ am 17. April in Frankfurt und gleichfalls dort am 25. April die bundesweite Eröffnung der Renovabis-Aktion, mit der die Kirche in Deutschland den Aufbau von Gemeinden im Osten Europas und in Russland unterstützt.

Am Pfingstfest weiht er drei Männer im Limburger Dom zu Priestern. Er selbst blickt an diesem Hochfest auf sein Silbernes Priesterjubiläum zurück. Bereits am 20. März werde er zwei Theologen zu Diakonen weihen, die 2011 die Priesterweihe empfingen, freute sich der Bischof. Am 3. Juli sendet er sieben hauptamtliche pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Dienst der Pfarreien des Bistums aus. Die erste urkundliche Erwähnung des Stiftes Limburg vor 1100 Jahren sorge für einen „dankbaren Schwung“ im neuen Jahr.

Ein großes Ereignis sei für ihn die bereits ausgebuchte einwöchige Rom-Wallfahrt mit 1000 Ministranten im August. Für die zweite Jahreshälfte kündigte der Bischof seine Visitation im Bezirk Rhein-Lahn an.

Weltkirchlich ausgerichtet

„Limburg ist ein weltkirchlich ausgerichtetes Bistum“, sagte er. Er erinnerte an seinen Besuch im Partnerbistum Kumbo (Kamerun) im November vergangenen Jahres. Weihbischof Thomas Löhr sei gerade aus dem Bistum Alaminos (Philippinen) zurückgekehrt, wo er die Glückwünsche des Bistums Limburg zum 25-jährigen Bestehen überbracht habe. Den Kontakt mit den Partnerbistümern will Tebartz-van Elst im Februar mit einem Besuch in Ndola/Sambia zur Amtseinführung von Alik Banda als neuem Ordinarius und im November in Alaminos intensivieren.

Domdekan Dr. Günther Geis erinnerte an die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2009. Er erwähnte unter anderem den 75. Geburtstag des emeritierten Weihbischofs Gerhard Pieschl, das Goldene Priesterjubiläum von Altbischof Franz Kamphaus, die Wallfahrten von 100 Kundschaftern ins Heilige Land und mit 500 Pilgern nach Rom, die Ernennung des neuen Weihbischofs Dr. Thomas Löhr und die Kreuzwoche mit dem 50. Kreuzfest. „Andere Diözesen beneiden uns darum, dass eine solche Einrichtung sich hält und Wurzeln schlägt“, sagte er.

Kinderarmut bekämpfen

Geis erinnerte daran, dass Anfang September die Bistumskampagne „Kinderarmut bekämpfen“ eröffnet wurde – „ein wesentlicher Verdienst von Beatrix Schlausch, der Präsidentin der Diözesanversammlung, die den Anstoß dafür gegeben hat“. Er selbst habe auf eigenen Wunsch nach 16 Jahren das Amt des Generalvikars abgegeben und die Aufgaben des Domdekans sowie des Bischofsvikars für den synodalen Bereich übernommen. „Beides liegt mir sehr am Herzen“, versicherte Geis. Er fand lobende Worte für Franz-Peter Tebartz-van Elst, der als junger Bischof viel Elan an den Tag lege. „Wir bewundern seinen Einsatz und die Freude, mit der er ans Werk geht.“

Es gehe ihm beim Benennen wichtiger Ereignisse nicht um Vollständigkeit, sondern um die Frage: „Welchen Stellenwert hat das, was wir für wichtig halten, in den Augen Gottes? Das lässt sich schwer in Bilanzen und Statistiken erfassen.“

ZUR SACHE

„Ein graziler Anblick“

Bei seinem Besuch im Partnerbistum Kumbo im November vergangenen Jahres habe sich ihm ein Bild besonders eingeprägt: „Auf weiten Wegen tragen Frauen und Kinder große Behälter mit Wasser auf dem Kopf. Dabei schreiten sie gelassen und aufrecht und verstehen es, Balance zu halten: ein graziler Anblick für eine anstrengende Arbeit“, sagte Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in seiner Predigt beim Pontifikalamt im Limburger Dom, mit dem er den sechsten Jahrestag seiner Bischofsweihe beging.

Täglich Wasser zu tragen und dabei nicht müde zu werden, das mache vielen in der Pastoral zu schaffen, besonders, wenn die Frucht der Mühe nicht zu sehen sei. Der Bischof griff die biblische Erzählung der Hochzeit zu Kana auf und sprach über eine Verwandlung und Erneuerung im Glauben. „Im Bild der Hochzeit zu Kana wird anschaulich, dass Gottes Stunde zu seiner Zeit kommt und nicht dann und dort, wo wir sie planen“, sagte Tebartz-van Elst.

Das erste Wunder Jesu, die Wandlung von Wasser in Wein, bei der Hochzeit spreche vom Wesen der Kirche. Gott habe der Kirche die Eucharistie geschenkt als Ereignis der Wandlung, die verändere und erneuere. Glaube und Kirche hätten dann Anziehungskraft und Ausstrahlung, wenn sie wie auf der Hochzeit zu Kana als Fest angesehen werden. (kai)

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