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Josef als junger Mann
27.03.11

Josef als junger Mann

„Drei Fragen an …“ Thomas Moritz Müller – Ausstellung

 

Ausgabe 13 vom 27. März 2011

„ImAuge des Engels“ ist eines der Bilder, die Thomas Moritz Müller in Frankfurt-Bornheim zeigt.

Foto: Müller

Frankfurt. Von der Eschersheimer Gemeinde St. Josef zur Bormheimer Gemeinde St. Josef: Die Ausstellung „Young. Yedi. Josef“ wird am 26. März, 11 Uhr, in der Kirche an der Berger Straße eröffnet. Drei Fragen an den Künstler Thomas Moritz Müller, der die alte Josefsgeschichte mit jungen Männern von heute inszeniert hat.

Frage: Was fasziniert Sie am heiligen Josef?

Müller: Am Anfang stand der Wunsch, Engelerlebnisse fotografisch in Szene zu setzen. Bei der Durchsicht der Bibel stieß ich auf Josef und seine im Matthäus-Evangelium geschilderten wichtigen Begegnungen mit einem Engel. Diese für den Fortgang der Jesus-Geschichte zentralen Szenen haben mich beeindruckt. Ich lernte in Josef einen Mann kennen, der fähig war, auf seine innerste Stimme zu hören, und entschlossen, danach zu handeln. Josef spielt in den ersten beiden Kapiteln des Matthäus-Evangeliums eine zentrale Rolle – umso eigenartiger, dass er danach ganz aus der Geschichte herausfällt. Ich fragte mich, wie es ihm nach der Rückkehr aus Ägypten wohl ergangen ist und wie er den weiteren Weg seines Sohnes erlebt hat. Er beschäftigte mich, weil ich selbst meinen Vater früh verloren habe und mir im Älterwerden öfter Gedanken machte, wie er wohl meinen Lebensweg betrachtet hätte.

Bis zur künstlerischen Auseinandersetzung mit ihm ist es sicherlich noch ein langer Weg. Wie kam es zur Fotoausstellung „Young.Yedi.Josef“?

Der künstlerische Prozess nahm über zwei Jahre in Anspruch. Es war kein kontinuierlicher Prozess, sondern eine Entwicklung mit Unterbrechungen und Pausen, zum Teil auch aus organisatorischen Gründen, weil ich darauf angewiesen war, geeignete Schauplätze und passende Models zu finden. Auch stand mir nicht von Beginn an die gesamte Geschichte, die ich mit meinen Bildern und Texten erzähle, vor Augen – sie wuchs allmählich. Ich wollte weg von den traditionellen Bildern, die Josef meist als älteren Herrn zeigen. Ich wollte die Geschichte eines jungen Josef erzählen und außerdem diese Geschichte in die Gegenwart verlegen. Und ich wollte so nah wie möglich am Evangeliumstext bleiben und nur die vorhandenen Freistellen nutzen, um meine eigene Fantasie einzusetzen.

Wodurch unterscheiden sich die Konflikte und Träume junger Männer heute von denen vor 2000 Jahren?

Betrachtet man die Dinge historisch, gibt es sicher Unterschiede. Ansonsten glaube ich aber, dass junge Männer damals wie heute mit vielen offenen Fragen ins Leben gehen: Was kann ich aus meinem Dasein machen? Wie finde meinen eigenen, unverwechselbaren Weg? Wo finde ich Orientierungspunkte? Was gibt mir Kraft, Sinn und Ziel? Viele junge Männer heute bewegen sich auf schwierigem Terrain – sie haben keine gesicherte berufliche Zukunft, müssen sich in neuen Rollen bewähren und haben es nicht leicht, Vorbilder zu finden.

Interview: Bernhard Perrefort

www.young-yedi-josef.de

Termine

Eine Leitfigur?

Die Ausstellung der 52 Bild- und 56 Texttafeln ist bis 10. April in St. Josef, Frankfurt-Bornheim, zu besichtigen. Öffnungszeiten: sonntags vor/nach Gottesdiensten (9.30, 11, 18.30 Uhr), dienstags/donnerstags 17.30 bis 19.30 Uhr (nicht während der Segensfeier/Gottesdienste 29./31. März, 7. April).

Gruppen können sich für Führungen anmelden: Telefon 069/9433220, E-Mail: pfarrbuero@stjosef-bornheim.de. Am 30. März, 19 Uhr, referiert Professor Ernst Leuninger: „Arbeiter, Ernährer, Beschützer, Kirchenpatron – der heilige Josef, eine Leittfiur für unsere Zeit?“ (bp)

Zur Person

Heilige Männer

Der 1949 geborene Thomas Moritz Müller ist im Hauptberuf Journalist bei der konfessionellen Presse. Unter dem Label scenario wort+bild realisiert er mit wechselnden Teams Kunst- und Kulturprojekte mit Mitteln der Fotografie, Literatur und gestaltenden Kunst. Das Fotoprojekt „Young.Yedi.Josef“ ist der erste Teil der „Trilogie der heiligen Männer“. Der zweite Teil „Modern Sebastian“ steht kurz vor dem Abschluss. (bp)

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