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100 Jahre Privates Gymnasium Marienstatt
13.06.10

100 Jahre Privates Gymnasium Marienstatt

Für die Kinder vom Land

Generalvikar und Wirtschaftsminister gehören zu den „Ehemaligen“

 

Ausgabe 24 vom 13. Juni

Gedränge auf dem Schulhof: Gleich beginnt der Unterricht. 1963 wurde am Privaten Gymnasium Marienstatt erstmals das Abitur abgenommen. Seitdem haben 2783 Schülerinnen und Schüler hier die Hochschulreife erlangt. Fotos (3): Gundula Stegemann

Das Kreuz in der Eingangshalle ist das Werk eines ehemaligen Schülers, des Bildhauers Erwin Wortelkamp.

Sind mit Leib und Seele Lehrer: Pater Jakob Schwinde, Abt Andreas Range, Schulleiter Klemens Schlimm (von links).

Von Gundula Stegemann

Diese Schule ist nicht wie jede andere: Das Private Gymnasium Marienstatt gibt es seit 100 Jahren. Das wird gefeiert – vom 19. bis 26. Juni.

Die Schule liegt mitten im Grünen, umgeben von Wald und Wiesen, am Rande eines Naturund Landschaftsschutzgebietes, fünf Kilometer von Hachenburg entfernt. Die Atmosphäre dieser Idylle schlägt sich auch auf das Schulklima nieder, das Ambiente ist familiär.

Der erste weltliche Leiter

Bis vor vier Jahren wurde die an die benachbarte Zisterzienserabtei angegliederte Schule stets von einem Pater geleitet, zuletzt von Andreas Range. Seit 2006 ist Pater Andreas Abt der Zisterzienserabtei. Sein Nachfolger wurde Oberstudiendirektor Klemens Schlimm, der erste weltliche Schulleiter des Gymnasiums.

Die Einbeziehung von Laien im Kollegium hat in Marienstatt Tradition. Heute unterrichten hier drei Mönche und 57 Laien. „Unsere Schule ist keine Eliteschule“, erläutert Pater Jakob Schwinde, Stellvertretender Schulleiter, „sondern eine Schule für Kinder aus der Region, für Kinder aus Familien vom Land. Das sehen wir als unseren Auftrag.“ Mit der Koedukation wurden gute Erfahrungen gemacht: 1968 öffnete das Gymnasium im Nistertal seine Pforten auch für Mädchen, die seitdem erfolgreich hier Abitur machen.

„Generationen von Schülerinnen und Schülern haben in Marienstatt eine gediegene Ausbildung erhalten“, berichtet Abt Andreas Range. „Wir hören immer wieder, dass sich auf diesem Fundament gut weiterbauen und leben ließ.“ Das Gymnasium hat zahlreiche Juristen, Ärzte, Künstler, Politiker, Schauspieler, Sportler und Theologen – sowohl evangelische wie auch katholische – hervorgebracht. Zu den ehemaligen Schülern des Privatgymnasiums gehören unter anderem der heutige Generalvikar des Bistums Limburg, Franz Kaspar, und Hendrik Hering, seit 2006 Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau in Rheinland-Pfalz.

Fünf „Ehemelige“ im Kollegium

Das Abitur wurde erstmals 1963 in Marienstatt abgenommen. In diesem Jahr erlangten 107 Schüler die Hochschulreife, 2009 war mit 116 Abiturienten der bislang größte Jahrgang. Insgesamt haben 2783 Schüler am Privatgymnasium Marienstatt ihr Abitur abgelegt.

Wie sehr sich die Schüler noch nach ihrem Abschluss „ihrem“ Gymnasium verbunden fühlen, zeigt sich unter anderem auch darin, dass mehrere „Ehemalige“ ins Kollegium eingetreten sind. Derzeit stammen immerhin fünf Lehrer aus der früheren Schülerschaft. „Es waren aber auch schon acht“, erinnert sich Pater Jakob Schwinde.

Gespannt sind sie alle auf das, was die Festwoche so bringt: Begegnungen, Wiedersehen, Gespräche und Erinnerungen. Einer der Höhepunkte wird ein großes „Ehemaligen-Podium“ sein, eine Veranstaltung des Fördervereins mit Prominenten und Ehemaligen zum Thema „Marienstatt – eine Schule fürs Leben?“ Moderiert von Abt Andreas Range, werden Ehemalige verschiedener Jahrgänge auf die Licht- und Schattenseiten in ihrer Schulzeit und im Internat zurückblicken.

Ansatz für ein Forum schaffen

„Sicher werden persönliche Erinnerungen ein Thema sein“, vermutet Pater Jakob Schwinde, „möglicherweise kann der Gesprächskreis aber auch den Ansatz für ein gemeinsames Forum schaffen, in dem man künftig der Frage nachgeht: Wie können wir gemeinsam aufarbeiten, was aufzuarbeiten ist?“

Weitere Informationen zu Schule und Festwoche im Internet unter der Adresse www.marienstatt.de

Chronik

Mit drei Schülern fing es an

Eröffnet wurde die an die Zisterzienserabtei Marienstatt angegliederte Schule offiziell am 12. September 1910 – zunächst mit drei Schülern. Schon zu Ostern im darauffolgenden Jahr gab es deutlich mehr Anmeldungen. Zunächst wurde eine Oblatenschule für den Ordens- und Priesternachwuchs als Aufbaugymnasium eingerichtet, Jungeninternat und Oblatenschule nach zwischenzeitlicher Schließung 1945 wiedereröffnet.

Von 1951 an war die Schule Privates altsprachliches Progymnasium (bis Klasse zehn). Seit 1960 ist sie ein bis zum Abitur führendes Vollgymnasium. Das Internat wurde 1982 aufgegeben. Ab dem nächsten Schuljahr führt die Schule G8 ein, das heißt, die Schüler legen das Abitur von da an in acht statt wie bisher in neun Jahren ab. Darüber hinaus wird das Private Gymnasium Marienstatt Ganztagsschule.

Heute besuchen 874 Schüler, darunter rund 500 Mädchen aus der gesamten Region die Einrichtung – unabhängig ihrer Konfessionszugehörigkeit. (gs)

Zur Sache

Die Festwoche

Ein Auszug aus dem Festprogram

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  • Samstag, 19. Juni: Großes Treffen für alle Ehemaligen; Beginn: 14 Uhr, Anna-Kapelle; Ende: 18 Uhr, Sporthalle, geselliges Beisammensein, musikalisch begleitet von „The Guys“ (Abitur 1968) und der Big Band des Privaten Gymnasiums Marienstatt
  • Sonntag, 20. Juni: 9.30 Uhr Festgottesdienst in der Basilika, die Festpredigt hält Abt Andreas Range; 11 Uhr Festakademie mit Empfang in der Anna-Kapelle. Den Festvortrag hält der Historiker Dr. Christian Hillen, Bonn, zum Thema „Abtei und Gymnasium: 100 Jahre am selben Ort“. 17 Uhr Ehemaligenkonzert in der Basilika, Benefizkonzert zugunsten des Kinder- und Jugendhospiz‘ „Balthasar“ in Olpe
  • Dienstag, 22. Juni: 19.30 Uhr „Ehemaligen-Podium“, Veranstaltung der Reihe „Gymnasium im Dialog“, Anna-Kapelle. Es diskutieren Erwin Wortelkamp (Bildhauer, Hasselbach), Internatsschüler 1950 bis 1956, Hannes Heer (Historiker, Hamburg), Internatsschüler 1951 bis 1957, Jesuitenpater Dr. Josef Schuster SJ (Theologe, Frankfurt-Sankt Georgen), Abiturjahrgang 1967, Hendrik Hering (Wirtschaftsminister Rheinland- Pfalz, Mainz/Hachenburg), Abiturjahrgang 1983, Susanne Szczesny-Oßing (Unternehmerin, Herschbach) Abiturjahrgang 1984.
  • Donnerstag, 24., und Freitag, 25. Juni: jeweils 19.30 Uhr in der Sporthalle Marienstatt als Schuljubiläumskonzert eine „100-Jahre-Revue“ mit viel Musik, Theater und Tanz.
  • Samstag, 26. Juni: großes Schuljubiläumsfest

(gs)

 

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