Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
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Weihnachten in aller Welt
20.12.09

Weihnachten in aller Welt

Jugendliche erleben im Freiwilligen Sozialen Jahr die Feiertage fern von der Heimat ganz anders

Barbara Reutelsterz (links) zu Besuch in den Partnerbistümern. Seit 2003 sie als Referentin in der „Arbeitsstelle Soziale Dienste“ des Bischöflichen Ordinariats für die Durchführung der „Internationalen Freiwilligendienste“ zuständig. Foto: privat

Maria Schmidt und Ann-Christin Wahler in Kumbo. Foto: privat

Sonja Günster und Zacharias Steinmetz in Alaminos. Foto: privat

Franziska Klein und Linda Herold in Sambia. Foto: privat

Limburg (fa/pm). Es ist schon eine besondere Herausforderung. Sechs Freiwillige aus dem Bistum Limburg wurden von der „Arbeitsstelle Soziale Dienste“ in Partnerdiözesen des Bistums Limburg entsendet, um dort in verschiedenen Projekten tätig zu werden.

Die ersten 100 Tage sind aufregend, anstrengend und beeindruckend verstrichen. Die Jugendlichen haben sich eingelebt, fremde Sprachen gelernt und teils auch schon Erkrankungen überwunden. Nun blicken sie mit Spannung auf ein Weihnachtsfest, das in jedem Fall anders verlaufen wird als gewohnt – und auf weitere Monate im Auslandsdienst.

Vor fast vier Monaten sind Maria Schmidt (18) und Ann-Christin Wahler (20) in die Partnerdiözese Kumbo in Kamerun aufgebrochen. Die Beiden arbeiten dort in Vorschulen als Assistentinnen der Lehrerinnen. „Wir singen mit den Kindern Lieder, bringen ihnen Schreiben und Zählen bei. Außerdem müssen sie richtiges Englisch lernen, da dies die offzielle Sprache dieser Region Kameruns ist.“ Trotz einer komplett anderen Kultur meistern die jungen Frauen mittlerweile ihren Alltag allein, und haben nicht mehr das Gefühl, Außenstehende zu sein.

Zu schaffen machten ihnen Strom- und Wasserausfälle .Jetzt naht Weihnachten. Doch eine richtige Weihnachtsstimmung vermissen die Mädchen. „Das ist auch schwierig, weil hier derzeit tagsüber Temperaturen um die 25 Grad herrschen. Es gibt keinen Nikolaustag und Adventskränze existieren nur in Kirchen.

Reis und Fisch stehen bei Sonja Günster und Zacharias Steinmetz in der Partnerdiözese Alaminos/Philippinen auf dem allmorgendlichen Frühstückstisch. Gedanken an ein frisches Brötchen mit Marmelade sind in weite Ferne gerückt. In den vier Monaten haben sie sich gut an die landestypischen Gepflogenheiten angepasst. Kleine Dinge wie fließendes Wasser, Strom und Internet werden zu zentralen Grundbedürfnissen, auch um den Kontakt nach zu Hause aufrecht erhalten zu können.

Bei der Reisernte im Schlamm versinken

Sonja arbeitet regelmäßig in einem ambulanten Therapiezentrum für behinderte Kinder. Zudem hilft sie in einem Altenheim und begleitet das „Feeding Program“ in Alaminos. Zacharias gibt in einem Waisenhaus in Dagupan Nachhilfe an einer Grundschule und packt in der Pfarrei seines Einsatzortes Salasa mit an.

Kürzlich heuerten beide als „Gastarbeiter“ bei der Reisernte auf den organischen Feldern des „Social Action Centers“ an. „In der prallen Mittagssonne stehen wir knöcheltief im Schlamm und schneiden bündelweise Reis mit einem scharfen Rundmesser ab. Mit der vorgelegten Geschwindigkeit der erfahrenen Erntehelfer können wir kaum mithalten.“ Auf Weihnachten blicken beide mit gemischten Gefühlen. So richtige Feststimmung kommt auch bei ihnen angesichts der hohen Temperaturen nicht auf. „Möglicherweise werden die Feiertage ohne die Familie einsamer als sonst.“

Auch Linda Herold (23) und Franziska Klein (22), haben seit drei Monaten in Sambia in der Partnerdiözese Ndola ein neues Zuhause auf Zeit gefunden. „Wir kamen mit dem ehrlichen Wunsch nach Afrika, eine andere Kultur kennenzulernen. Außerdem neue und wichtige Erfahrungen für unser Leben zu sammeln, unseren persönlichen Horizont zu erweitern, und nicht zuletzt mit unseren Erfahrungen als Heilerziehungspflegerin und Erzieherin, bedürftigen Menschen zu helfen.“

Selbst Kleinigkeiten sind Grund zur Freude

Linda arbeitet und wohnt im Cheshire Home in Ndola. Dies ist eine Einrichtung für junge Frauen und Mädchen mit geistiger und körperlicher Behinderung. Im Cheshire Home bekommen sie die Möglichkeit, zur Schule zu gehen sowie eine Ausbildung als Schneiderin oder Sekretärin zu absolvieren. Franziska arbeitet in einem Waisenhaus in Kitwe. Im St. Martins leben 24 Waisenkinder, die dort ebenfalls die Schule besuchen. In der gleichen Stadt, nicht weit von der Einrichtung entfernt, lebte sie die ersten drei Monate ihres Aufenthaltes zusammen mit einer sambischen Gastfamilie. Ab Januar wird sie nach Ndola ziehen, um in einem anderen Waisenhaus zu arbeiten und zu wohnen. Für die jungen Frauen war es anfangs eine große Herausforderung, sich den sambischen Rahmenbedingungen anzupassen, um mit den wenigen Mitteln, die zur Verfügung standen, eine Aufgabe zu finden. Mit der Zeit schraubten die Mädchen ihre Ansprüche zurück. „Für uns ist es immer wieder schön zu sehen, wie sehr sich die Menschen über Kleinigkeiten freuen.“ Auch sie kämpfen mit Strom- und Wasserausfällen. Über die Weihnachtsfeiertage verreisen sie erstmals allein. „Nach einer gemeinsamen Woche in der Hauptstadt Lusaka treffen wir uns mit zwei weiteren Freiwilligen in Mpika. Wir verbringen die Feiertage zusammen, damit diese Weihnachten, weit weg von unseren Familien, nicht ganz so einsam werden.“

Die Arbeitsstelle Soziale Dienste arbeitet eng mit dem Referat Weltkirche zusammen. Nähere Informationen zu den Partnerschaften unter: www.weltkirche.de

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