Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
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„Ihr leiht Jesus eure Hände“
15.08.10

„Ihr leiht Jesus eure Hände“

1000 Ministranten aus dem Bistum Limburg erlebten Papst Benedikt XVI. in Rom

 

Ausgabe 33 vom 15. August

Warten auf den Papst: Limburger Ministranten auf dem Petersplatz. Foto: Larissa Leister

Das blaue Armband mit der Aufschrift „Roma 2010 – bistumlimburg“ wird sie immer an die Pilgerreise erinnern: Larissa Leister hat für den „Sonntag“ Tagebuch geführt über die Ministrantenwallfahrt in die Ewige Stadt.

Sonntag, 1. August: Der Tag der Abreise war nach monatelangem Warten endlich gekommen. Wir Messdiener aus dem Pastoralen Raum Wallufthal versammelten uns in Frankfurt-Höchst, um uns mit den anderen Teilnehmern aus dem Bistum Limburg um 17 Uhr mit einem Sonderzug auf den Weg nach Rom zu machen.

Montag, 2. August: Gut 17 Stunden später kamen wir am Ziel unserer Reise an. Schlaf hatten in dieser Nacht wenige gefunden, da Nachbarn Pilgerlieder übten, die Abteile keine Liegepositionen zuließen und Vorfreude und Spannung wuchsen. Nach einer erfrischenden Pause im Hotel brachen wir auf, um die Eucharistiefeier in Sant’Ignazio zu besuchen. Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, der uns auf unserer Reise begleitete, regte in der Predigt dazu an, öfter in den Himmel zu schauen und damit Gott näher zu kommen.

Sport und Shopping nicht vergöttern

Dienstag, 3. August: Strahlender Sonnenschein empfing uns, als wir am nächsten Morgen „in den Himmel schauten“ und zum Morgengebet nach Santa Maria degli Angeli aufbrachen. In bester Stimmung, die uns die gesamte Reise lang begleiten sollte, feierten wir mit den anderen Limburger Ministranten den Wortgottesdienst, der uns das diesjährige Leitthema der Wallfahrt „Aus der wahren Quelle trinken“ näher brachte. Kaplan Franz Schindling warnte vor einem Vergöttern von Quellen in unserem Alltag wie zum Beispiel Sport, Shopping, Alkohol, auch Liebe und Freundschaft. Der Durst werde von diesen Quellen nie vollends gestillt werden. Die wahre Quelle allerdings, für die gerade wir Ministranten schon mal „gegen den Strom schwimmen“, lösche den Durst. Es handele sich dabei um Gott selbst.

Beim anschließenden gemeinsamen „Bistumsessen“ hatten wir die Möglichkeit, uns mit Bischof Tebartz-van Elst zu unterhalten und uns gegenseitig besser kennen zu lernen. Am Abend besuchten wir den Petersplatz, um uns beim internationalen Programm auf die am folgenden Tag anstehende Papstaudienz vorzubereiten. Wir sangen mit Messdienern aus ganz Europa Lieder, tauschten unsere Pilgertücher aus und erfuhren etwas über das Leben des heiligen Tarsitius, des Patrons der Minis-tranten. Durch den gemeinsamen Glauben und unser Wirken als Messdiener wurden wir zu einer länderübergreifenden großen Gemeinde.

Mittwoch, 4. August: Diese Gemeinde traf sich am nächsten Morgen erneut auf dem Petersplatz, um den päpstlichen Segen Benedikts XVI zu empfangen. Mit dem Hubschrauber ließ er sich aus seinem Urlaub einfliegen, bis er endlich in seinem Papamobil durch die Menge fuhr. Uns freute, dass er sich die Zeit nahm, den Platz auf verschiedenen Wegen zu durchfahren, um möglichst nahe bei allen gewesen zu sein. Unsere gute Stimmung, die durch Jubelrufe und Gesang ihren Ausdruck fand, sei „Freude in seinem Herzen“, betonte der Papst und bedankte sich für unseren Dienst als Ministranten. „Ihr leiht Jesus eure Hände, eure Gedanken, eure Zeit, er dankt es euch, indem er euch die wahre Freude schenkt“, erläuterte er. Bischof Tebartz-van Elst berichtete später, er habe dem Papst mit Freude die Grüße von 1000 Ministranten des Bistums Limburg überbracht.

Donnerstag, 5. August: Für heute Morgen war eine Besichtigung der Kallixtus-Katakomben geplant, die ein wenig außerhalb von Rom liegen. Unter der Erde hatte ich ein leicht beklommenes Gefühl, wenn ich mir vorstellte, dass in den vielen Nischen einmal Leichen lagen.

Zu unserem Glauben stehen, war einer der wichtigen Punkte, die im anschließenden Gottesdienst im Santuario Divino Amore hervorgehoben wurden. Die Pilgerkirche wurde im Heiligen Jahr 2000 zu Ehren Marias eröffnet.

Umgewandelt in „Bistum-Limburg-Ruf“

Freitag, 6. August: Am Tag vor der Heimreise feierten wir den letzten Gottesdienst mit Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, da er vorzeitig nach Deutschland zurück musste. Er bedankte sich bei uns Messdienern und betonte, dass ihm vor allem die große Freude, die von uns ausgegangen sei, gefallen habe. Gerade das Bistum Limburg, das den „Benedetto“- Ruf in einen „Bistum Limburg“- Ruf umgewandelt hatte, habe gezeigt, wie lebendig die Kirche ist.

Am Abend nahmen alle Limburger Messdiener gemeinsam Abschied von Rom. Nach einem gemeinsamen Abendessen sangen wir Pilgerlieder, unterhielten uns und schauten uns Fotos der Wallfahrt an. Des Weiteren gab es ein Quiz über die Pilgerreise, und Pfarrer Andreas Fuchs aus Meudt erzählte humorige Geschichten eines „Schweizer Gardisten“.

Bilder, die im Kopf bleiben

Das Gefühl dieser Gemeinschaft und die Gewissheit, als Messdiener nicht alleine zu sein, sind Bilder, die wir in unserem Kopf behalten werden.

Samstag, 7. August: Etwas traurig packten wir unsere Koffer, machten Einkäufe für die Zugfahrt und verabschiedeten uns von der Stadt. Beim Abschiedsgottesdienst in San Paulo fuori le Mura wurde uns bewusst, welche Dinge wir mit nach Hause nehmen würden – Gegenstände mit vielen Erinnerungen.

Die Limburger Pilgerkappe zum Beispiel, die nicht nur Sonnenschutz für uns war, sondern vor allem die Zusammengehörigkeit des Bistums ausdrückt.

Darüber hinaus bekamen wir alle ein blaues Armband mit der Aufschrift „Roma 2010 – bistum limburg“, das uns immer an die gemeinsame Reise erinnern wird.

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