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Kreuzreliquien und Ökumene
18.07.10

Kreuzreliquien und Ökumene

Weihbischof Thomas Löhr: „Wir sind immer noch in der Diaspora“

 

Ausgabe 29 vom 18. Juli

Weihbischof Thomas Löhr (links) sprach über Ökumene und über das Kreuzfest am 19. September. Neben ihm der Vorsitzende der Bezirksversammlung, Lothar Bindczek. Foto: privat

Nastätten (pm). Gemeinsam Zeugnis ablegen. Dazu rief Weihbischof Thomas Löhr nach einer ökumenischen Vesper in Nastätten auf. „In der Gesellschaft, in der wir leben, können wir uns zusammenschließen und sind immer noch in der Diaspora“, sagte Löhr.

Er sprach sich für ein besseres Kennenlernen untereinander und für gemeinsames Wirken aus. Zu mehr Verständnis trug der Weihbischof bei, als er den Menschen im Pfarrheim anschaulich Herkunft und Bedeutung von Reliquien, von Kreuzwoche und Kreuzfest erläuterte, dessen Abschluss am Sonntag, 19. September, bistumsweit in Nastätten gefeiert wird. Löhr streifte die Tradition der Reliquien-Verehrung, für die es schon im zweiten Jahrhundert Zeugnisse gibt. Er erinnerte daran, dass Reliquien manchmal negativ genutzt wurden und machte keinen Hehl daraus, dass auch die Kreuz-Reliquie, auf die sich das Limburger Bistumsfest bezieht, auf Legenden basiert.

Die aus Trier stammende, oströmische Kaiserin Helena soll während einer Expedition in Jerusalem das wahre Kreuz Jesu Christi ausgegraben haben. Die Reliquie gehört zu den Kostbarkeiten des Limburger Domschatzes. Mit dem diesjährigen 51. Kreuzfest sei gleichzeitig ein Identität stiftendes Fest für das Bistum Limburg geschaffen worden.

Dem Kreuz als symbolischem Gegenstand, der mit dem Leiden Jesu in Berührung bringe, komme als Reliquie eine besondere Bedeutung zu. „Das hat einen großen geistlichen und spirituellen Tiefgang“, so Löhr. Es gehe nicht um ein Stück Holz. Es gehe um das Kreuz Christi, „was uns allen doch am meisten am Herzen liegt“. Mission und Ökumene seien eng miteinander verbunden. Und weil es im Bezirk Rhein-Lahn gute ökumenische Beziehungen an der Basis gebe, solle dies auch beim Kreuzfest deutlich werden.

„Ökumene wollen wir aber auf Augenhöhe“, sagte Nastättens evangelischer Gemeindepfarrer Martin Breidert, der an die von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2000 herausgegebene Schrift „Dominus Iesus“ erinnerte. Diese katholische Erklärung unterscheidet zwischen der römisch-katholischen Kirche als „einer einzigen Kirche Christi“ und den „kirchlichen Gemeinschaften“, zu denen die Erklärung der Protestanten zählt.

Sicher müsse immer wieder geschaut werden, wo in der Ökumene „Sand im Getriebe“ ist, antwortete Löhr. Das Kreuzfest könne der Frage nachgehen, wie die religiöse Praxis aussieht.

Nach der Vesper gab es auf Einladung von Lothar Bindczek, Vorsitzender der Bezirksversammlung Rhein-Lahn, einen ökumenischen Gedankenaustausch.

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