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Aus 17 werden zehn
10.04.11

Aus 17 werden zehn

Pastorale Räume in Frankfurt schließen sich ab 2012 zusammen – Ab 2016 weitere Vergrößerung

 

Ausgabe 15 vom 10. April 2011

Mit zehn Pastoralen Räumen fangen die neuen Strukturen für die Frankfurter Stadtkirche im nächsten Jahr an. Grafik: Bistum Limburg

Von Barbara Brüning

42 Gemeinden gibt es in Frankfurt, die in 17 Pastoralen Räumen zusammen gefasst sind. Dazu kommen zwölf Gemeinden anderer Muttersprachen. Bis zum 1. Januar 2012 sollen zehn Pastorale Räume übrig bleiben. Diese werden sich bis 2015 zu Pfarreien neuen Typs entwickeln.

Diese Vorschläge unterbreitete Weihbischof Thomas Löhr den hauptamtlichen pastoralen Mitarbeitern und dem Stadtsynodalrat. Nach 2016 reduziert sich die Zahl der Pastoralen Räume noch einmal auf sieben bis sechs. Etwa 146000 Katholiken leben in Frankfurt, und gegen den Bis-tumstrend wächst ihre Zahl.

Dass Nähe verloren gehen könnte, sei die größte Angst der Frankfurter Katholiken, erklärte Stadtdekan Johannes zu Eltz. „Wir wollen keine Bestattung der Volkskirche“, betonte zu Eltz. So soll es unverändert vor Ort einzelne Gruppen und Kreise geben. Allerdings in einer „Pfarrei neuen Typs“, in der neben den bisherigen Gemeinden zum Beispiel auch Krankenhausseelsorge, muttersprachliche Gemeinden, Sozialstationen oder katholische Kindertagesstätten miteinander vernetzt werden.

Die Kirche der Gemeinde wird zum „Kirchort“. Wie der Kirchort belebt werde, liege in den Händen der Gemeinde, führte zu Eltz aus. Bislang sind weder Verkäufe noch Stilllegungen von Gebäuden geplant. Ob allerdings der sonntägliche Gottesdienst erhalten bleibt, ist von der Verfügbarkeit von Priestern abhängig. Klar ist auch, das Laien mehr Aufgaben übernehmen müssen: Das allgemeine Priestertum aller Getauften rücke wieder mehr in den Blick. Und das sei vom Bischof gewünscht, sagte der Stadtdekan.

Für Nähe sorgt in Zukunft ein Team aus zwei Pfarrern, unterstützt durch Gemeindereferenten, Pastoralreferenten und Diakon. Veränderungen kommen laut zu Eltz daher auf die Pfarrer zu. Neben der Seelsorge seien sie Planer, Manager und Personalführer.

Plan ist ohne Alternative

Christoph Hefter, Vorsitzende der Stadtversammlung der Frankfurter Katholiken, erklärte, die Vorschläge seien in konstruktiv kritischer Stimmung aufgenommen worden: „Wenn in jeder Pfarrei ein Priester an der Spitze stehen soll, gibt es keinen anderen Weg“, sagte er. Mit dem Stadtdekan war er sich einig, dass die bisherigen kleinen Pfarreien den Menschen nicht all das bieten können, was künftig in einer „Pfarrei neuen Typs“ möglich sei.

Der Rückgang an Priestern sei allerdings nur ein Grund für die einschneidenden Veränderungen, erklärte Johannes zu Eltz. Die Pfarreien in ihrer heutigen Form seien nicht mehr in der Lage, die Gesamtheit kirchlichen Lebens abzubilden. Es müsse den Milieuveränderungen in den Gemeinden Rechnung getragen und gleichzeitig der Ausbruch aus den kirchlichen Räumen gewagt werden.

Während diese Eckdaten feststehen, gebe es im Detail durchaus noch Spielraum, über die die Pfarreien entscheiden können. So steht zum Beispiel noch nicht fest, welche Kirche die Hauptkirche in einer Großpfarrei werde und wie die Pfarrhäuser genutzt würden.

Von den Vorschlägen des Bistums werden nun die Pfarrgemeinderäte unterrichtet. Die Kandidaten für die Pfarrgemeinderatswahlen im Herbst müssen ebenfalls darüber informiert werden.

Visitationen 2012 und 2016

Eines allerdings verspricht der vorgelegte Plan: Derzeitige Pastorale Räume bleiben erhalten und werden höchstens weiter wachsen. Sie sollen nicht auseinander gerissen werden. Unklarheit über die Grenzen der zukünftigen Großpfarreien bestehe eigentlich nur in den großen Neubaugebieten, etwa im Raum Nied/Griesheim/Gallus oder im Frankfurter Norden, erläuterte zu Eltz. Und bevor die Veränderungen wirksam werden, wird 2012 Weihbischof Löhr zur Visitation kommen. 2016 wird Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in den Frankfurter Gemeinden erwartet.

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