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Starke Familien schützen Kinder
13.09.09

Starke Familien schützen Kinder

Franz-Peter Tebartz-van Elst eröffnet Bistumskampagne gegen Armut junger Menschen

Von Daniel Honsack

Kinderarmut ist längst kein Thema, das nur in der „Dritten Welt“ stattfindet. Jedes sechste Kind in Deutschland ist laut UNICEF-Bericht von 2008 von Armut betroffen. Mit der Kampagne „Kinderarmut bekämpfen“ will das Bistum Limburg nun ein Zeichen gegen die Armut von Kindern setzen.

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst sieht die Notwendigkeit einer solchen Kampagne „zuerst und zunächst aus der Verantwortung unseres Glaubens“ heraus. „Es islt unser Glaube, der uns Position und Perspektive ermöglicht“, gab er in Wiesbaden den Besuchern der Auftaktveranstaltung zur Kampagne mit. Jesus Christus selbst habe die Kinder immer wieder in die Mitte gestellt. Daraus erwachse für Christen eine Verpflichtung zu Solidarität und zur besonderen Sorge um die Kinder.

Der Bischof sieht die Familie als „Kern unserer Gesellschaft“ besonders gefordert. Aus wissenschaftlichen Studien sei bekannt, dass die Zuwendung der Eltern für Kinder, sowohl für die geistige, wie die seelische und körperliche Entwicklung entscheidend sei. Deshalb müsse die Sorge um die Kinder bei der Stärkung der Familien beginnen. „Starke Familien sind der beste Kinderschutz“, formulierte Tebartz-van Elst.

„Die steigende Kinderarmut in einem der reichsten Länder der Erde stellt einen Skandal dar.“
Beatrix Schlausch

Beatrix Schlausch, Präsidentin der Diözesanversammlung im Bistum, hatte zunächst eindrucksvolle Zahlen mitgebracht. 19 Millionen junge Europäer betrifft das Thema, in Deutschland sind es 1,9 Millionen. Das Thema Kinderarmut werde auch in katholischen Gemeinden mitunter „sträfl ich vernachlässigt“, fi ndet sie. „Hier wird dem nicht immer und überall die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt“, so ihr Eindruck. „Die steigende Kinderarmut in einem der reichsten Länder der Erde stellt einen Skandal dar“, empörte sie sich und folgerte: „Wenn es uns nicht gelingt, die Armut unter Kindern und Jugendlichen wirksam zu bekämpfen, verspielen wir die Zukunft der kommenden Generation!“

Daher hat das Bistum nun eine Kampagne gestartet, die bis zum 25. August kommenden Jahres laufen soll. Ziel ist es, nach Verbesserungen zum Schutz und zur Förderung aller Kinder zu suchen. Das Bistum will das Problem der Kinderarmut zum Thema in der Öffentlichkeit machen und darüber auch mit den politisch Verantwortlichen ins Gespräch kommen. „Das klare Bekenntnis zu unseren christlichen Grundwerten und der Kirche gibt uns dabei entscheidende Orientierung“, betonte der Bischof.

Innerhalb eines Jahres soll das Thema in kirchlichen Einrichtungen vor Ort behandelt werden. Erwünscht sind Ideen, um in der unmittelbaren Umgebung gegen Armut vorzugehen. Deren Umsetzung sollen in einem eigens eingerichteten Internetportal veröffentlicht werden. Das Bistum selbst kündigte Aktivitäten zu Höhepunkten im Kirchenjahr an. Gerda Holz vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik in Frankfurt hatte zu Beginn der Veranstaltung Konzepte zur Armutsprävention angemahnt. „Bald werden wir mehr arbeitende als arbeitslose Arme haben“, gab sie zudem zu bedenken. Gleichzeitig empfahl sie den Teilnehmern dringend, Kinderarmut nicht als individuelle Schuld zu betrachten, sondern als gesellschaftliches Problem anzuerkennen.

Weitere Informationen: www.kinderarmutbekaempfen.de

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