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Sonne und Schatten
02.01.11

Sonne und Schatten

Das Jahr 2010 im Rückblick: neue Strukturen und Dekane, Gläubige aus dem Bistum in Israel und Rom und viele weitere Schlagzeilen

„Im Kreuz ist Hoffnung allezeit“ lautete das Motto des Kreuzfestes in Nastätten. Zum Gottesdienst mit Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hatten Jugendliche ein selbst gefertigtes Kreuz mit ihren Hoffnungen, Sorgen und Freuden mitgebracht. Foto: Gundula Stegemann

Während der Weihe der neuen Kirche St. Petrus Canisius in Oberursel-Oberstedten im Dezember durch Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wurde auch Weihrauch verbrannt. Foto: Jochen Reichwein

Von Bernhard Perrefort

Wallfahrten nach Rom und ins Heilige Land, der Missbrauchsskandal, ein Betrugsprozess und bundesweite Eröffnungen von „Renovabis“ beziehungsweise der „Woche für das Leben“ – das Jahr 2010 zeigte sich im Bistum Limburg von der Sonnen- und Schattenseite: ein Rückblick.

Das Thema „Missbrauch“ sei auch am Ende des Jahres nicht vorbei, sagt Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in einem Rundfunkinterview: „Wir dürfen als Kirche nicht müde werden, hier wachsam zu bleiben.“ Deshalb gibt es im Bistum Limburg zusätzlich zu einem Missbrauchsbeauftragten noch einen Präventionsbeauftragten. Außerdem startete das Bistum eine Internetplattform, um Missbrauch zu verhindern. Denn den gab es auch hier. Einige Fälle liegen bereits Jahrzehnte zurück, und die Täter sind tot. In den anderen Fällen hat Bischof Tebartz-van Elst, der sich von Anfang an für eine lückenlose Aufklärung und Transparenz aussprach, nach Bekanntwerden die Priester sofort von ihren Seelsorgediensten entbunden.

Schockiert zeigte sich Tebartz-van Elst über die „verbrecherische Praxis“ eines Werner Jung-Diefenbachs. Dem früheren Rentamtsleiter war es gelungen, über Jahrzehnte hinweg Kirchengelder in Höhe von 4,8 Millionen Euro zu unterschlagen. Jung-Diefenbach wurde im März zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und drei Monaten verurteilt. Um künftig solche Veruntreuungen auszuschließen, kündigte der Bischof auf einer Pressekonferenz (PK) in Limburg umfassende strukturelle und personelle Maßnahmen an.

Wegen der PK hatte er eigens eine Wallfahrt ins Heilige Land unterbrochen, an der 100 Gläubige aus dem Bistum teilnahmen. Die Wallfahrt war nach Ansicht des Bischofs „eine Schule des Glaubens, des Gebets und der Gemeinschaft“.

Deutschlandweit stand das Bistum im Blickpunkt bei zwei großen Auftaktveranstaltungen: Am ökumenischen Gottesdienst im Frankfurter Dom zur „Woche für das Leben“ unter dem Motto „Gesunde Verhältnisse“ nahmen unter anderem der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst und der evangelische Landesbischof Ulrich Fischer teil. Gäste aus der Ökumene und Bischöfe aus mehreren Ländern Osteuropas feierten bereits eine Woche später im April den Beginn der Renovabis-Aktion in einer Pontifikalvesper im Limburger Dom beziehungsweise ein -amt im Frankfurter Kaiserdom.

Das 775-jährige Jubiläum des Limburger St.-Georgs-Doms begleitete „Der Sonntag“ mit einer eigenen Beilage im Juni. Eine solche gab es ebenfalls zum Kreuzfest, das dieses Mal Mitte September im Bezirk Rhein-Lahn in Nastätten stattfand. „Wer Gott im Kreuz berührt, gewinnt ein Gespür dafür, das Leben richtig anzupacken“, sagte Franz-Peter Tebartz-van Elst im Pontifikalamt mit 600 Gläubigen und verwies auf das Motto des Bistumsfestes „Im Kreuz ist Hoffnung allezeit“. Großen Zuspruch erhielt auch die internationale Ministrantenwallfahrt während der Sommerferien nach Rom, bei der 1000 Jugendliche aus dem Bistum zusammen mit dem Bischof den Papst und die Ewige Stadt erlebten.

Freude herrschte auch in Kiedrich bei der feierlichen Erhebung der Pfarrkirche St. Valentinus und Dionysius zur Basilika minor am 31. Oktober. Damit würdigte Papst Benedikt XVI. die Bedeutung des Gotteshauses als Zentrum besonderer liturgischer und pastoraler Strahlkraft für die Diözese Limburg. „In einer Welt der großen Marktplätze für Meinungen und Waren, in der Inflation der Bilder, die Menschen nicht mehr zu sich und zu Gott kommen lassen, braucht es herausgehobene Orte wie diese St. Valentinus-Basilika“, sagte Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in dem Pontifikalamt.

Ebenfalls im Herbst ist nach eineinhalbjähriger Erkundungsphase in den sechs Piloträumen der Prozess „Bereitschaft zur Bewegung“ in seine Auswertungsphase übergegangen. Es geht darum, wie Kirche zukunftsfähig bleiben kann. Eng verknüpft damit ist die vom Bischof formulierte Perspektive, wonach die Pastoralen Räume die Pfarreien der Zukunft seien.

Auch einem weiteren Projekt steht nichts mehr im Wege: Die Stadt Limburg hat im Dezember die Baugenehmigung für das „Haus der Bischöfe“ erteilt. In etwa zwei Jahren, so die Hoffnung im Bischöflichen Ordinariat, könne das Ensemble auf dem Domberg, das aus dem früheren Küsterhaus, der „Alten Vikarie“, einem Wohnhaus und einer Kapelle bestehen wird, fertig sein.

Entscheidungen mussten zudem in personeller Hinsicht getroffen werden: So gab es für Frankfurt und Wiesbaden mit Dr. Johannes zu Eltz beziehungsweise Wolfgang Rösch neue Stadtdekane; neue Bezirksdekane wurden Georg Franz im Rheingau und Franz-Josef Kremer im Bezirks Limburg. Für Wetzlar ernannt wurde Dr. Christof May.

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