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Anecken für Christus
05.06.11

Anecken für Christus

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst weiht Michael Löw und Daniel Engels zu Priestern

 

Ausgabe 23 vom 5. Juni 2011

Werden auf ihrem Weg zum Priestertum vor allem von ihren Familien unterstützt: Michael Löw (links) und Daniel Engels. Foto: Heike Kaiser

Von Heike Kaiser

Dienen – und dabei Profil zeigen. Das wollen Michael Löw und Daniel Engels. Die beiden jungen Männer werden an Pfingsten zu Priestern geweiht.

„Ich habe den richtigen Weg eingeschlagen“, ist sich Michael Löw sicher. Sein Diakonatsjahr in der Diaspora, im Pastoralen Raum Wetzlar-Süd, hat der angehende Priester als Bestätigung erlebt: „Ich glaube, ich bin da, wo Gott mich haben will“, unterstreicht der 28-Jährige. Er erzählt von einer Jugendlichen, die zwei Stunden Fahrzeit auf sich nimmt, um auch nach dem Firmkurs weiter bei einem Bandprojekt mitzumachen. „Und vielleicht habe ich ein kleines bisschen dazu beigetragen, dass sie zu Gott und zur Kirche gefunden hat. Das macht mich richtig glücklich.“

Daniel Engels hingegen war in einem „überwiegend urkatholischen“ Gebiet eingesetzt: „Ich habe im Pastoralen Raum Brechen-Hünfelden viele Traditionen erlebt“, berichtet er. „Zum Beispiel eine Fronleichnamsprozession mit mehreren Stationen, mit Blumenteppichen vor den Altären und geschmückten Häusern auf dem Prozessionsweg.“ Er freue sich, sagt er, über diese „Vielfalt des katholischen Glaubens“.

„Dienen hat nichts mit Kuschelchristentum zu tun.“ Michael Löw

Das Dienen an der und für die Gemeinde ist beiden Weihekandidaten wichtig. „Jesus hat das vorgelebt. Das Dienen hat allerdings nichts mit Kuschelchristentum zu tun. Ganz im Gegenteil: Manchmal muss man auf Konfrontation gehen, um Profil zu zeigen“, macht Michael Löw deutlich. Doch wer Profil habe, ecke auch an. Trotzdem zu seinen Positionen zu stehen, ist für Löw Dienst an Jesus Christus. Denn: „Auch er ist angeeckt.“

Dienst – „das ist eine Aufgabe, die mein Leben ausfüllt“, sagt Daniel Engels. Dienst an der Gemeinde, dazu gehöre, „Menschen zur Eucharistie einzuladen, damit sie erleben: Erlösung, das passiert hier, in der Messe“, nennt der 27-Jährige ein Beispiel.

Die beiden jungen Männer fühlen sich auf ihrem Weg zum Priestertum von vielen Menschen getragen und unterstützt – von Familie, Freunden und Gemeindemitgliedern. „In der Familie wird für mich gebetet. Dort finde ich einen Ort, wohin ich mich auch hin und wieder mal zurückziehe“, erzählt Michael Löw. „Meine Eltern empfinden meinen Weg zum Priestertum als stimmig, als etwas, das zu mir passt.“

Die gleichen Erfahrungen hat Daniel Engels gemacht: „Meine Familie hat mich schon immer auf diesem Weg begleitet, weil sie erkannt hat, dass es der Richtige für mich ist“, unterstreicht er. Er freut sich darüber, dass die Mitglieder seiner Praktikumsgemeinde ebenfalls starken Anteil nehmen: „Sie fragen oft: ,Wie lange bleiben Sie noch?‘ und zeigen mir damit, dass ich ihnen wohl ans Herz gewachsen bin.“ Beiden Weihekandidaten ist klar, dass sie für den Weg, den sie vor sich haben, viel Kraft brauchen. Die finden sie vor allem im Gebet, im Innehalten, im Danken und Bitten. „Und in Gemeindemitgliedern, die einen stützen“, sagt Michael Löw. „Es gibt mir Kraft, wenn ich weiß, für wen ich das alles mache: für Jesus und für die Menschen. Das hilft über manchen Unmut hinweg.“

„Wenn ich nicht selber Kraft schöpfe, kann ich auch nichts für die Gemeinde tun.“ Daniel Engels

Kraft gibt den beiden angehenden Priestern auch, wenn sie Dankbarkeit erfahren. „Oft ist das so bei Taufen und Beerdigungen, wenn die Gläubigen erleben: Da ist jemand, der spricht mir Gottes Verheißungen, Gottes Trost zu“, erzählt Daniel Engels.

Michael Löw hat sich vorgenommen, sich weiterhin Zeit für seine Familie und für seine Hobbys zu nehmen: „Wer das nicht tut, tut sich und seiner Gemeinde keinen Gefallen“, ist der 28-Jährige überzeugt. Löw fährt gerne Motorrad und ist gerne handwerklich tätig: „Die Palette reicht von Laminat verlegen bis Garten gestalten“, meint er schmunzelnd. „Das ist doch ein guter Ausgleich!“

„Wenn ich nicht selber Kraft schöpfe, kann ich auch nichts für die Gemeinde tun“, bekräftigt Daniel Engels. Deswegen will er sich Freiräume zu schaffen: „Da müssen dann auch mal zwei Stunden für mich drin sein“, sagt er. Zeit, ins Theater zu gehen, Kulturelles zu pflegen, zum Lesen, zum Treffen mit Freunden.

Zur Person

Studiert in Frankfurt, Rom, Wien

Daniel Engels wurde am 13. Juli 1983 in Bad Ems geboren. Seine Heimatgemeinde ist die Pfarrei St. Bonifatius in Nassau. Der 27-Jährige studierte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt. Sein Freijahr verbrachte er an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Sein Diakonatsjahr verbrachte Daniel Engels im Pastoralen Raum Brechen-Hünfelden. (kai)

Michael Löw, geboren am 2. März 1983, stammt aus Limburg-Lindenholzhausen. Seine Heimatgemeinde ist St. Jakobus. Löw studierte wie Daniel Engels an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt, außerdem an der Universität in Wien. Der 28-Jährige absolvierte nach der Diakonenweihe 2010 sein einjähriges Diakonat im Pastoralen Raum Wetzlar-Süd. (kai)

Zur Sache

Vesper und Weihe

Daniel Engels und Michael Löw werden an Pfingstsonntag, 12. Juni, von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst im Limburger Dom zu Priestern geweiht. Die Weiheliturgie beginnt um 15 Uhr. Der Weihevers der beiden jungen Männer lautet: „Alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.“ (1 Korinther 12, 13c) Die Vesper mit Segnung der Primizkelche wird am Samstag, 11. Juni, 17 Uhr, im Limburger Dom gefeiert. (kai) Informationen zur Priesterausbildung im Bistum Limburg gibt es im Internet: www.berufe-der-kirche-limburg.de

Hintergrund

Priester werden – ein gut begleiteter Weg

Wer Priester werden möchte, muss in der Regel die allgemeine Hochschulreife besitzen. Etappen der Priesterausbildung im Bistum Limburg:

  • Studium der katholischen Theologie (mindestens zehn Semester); regulärer Studienort ist die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt.
  • Das Theologiestudium führt zu dem akademischen Grad „Magister theologiae“. Die Magisterarbeit wird im neunten Semester geschrieben, das zehnte Semester dient der Vorbereitung auf die Schluss-prüfung.
  • Während des Studiums ist es üblich, im Anschluss an das Vordiplom zwei Semester an einer anderen Hochschule im In- oder Ausland zu verbringen.
  • Begleitend zum Studium werden Praktika in Gemeinden und Schulen absolviert, außerdem in einem Wahlbereich.
  • Nach dem Studium folgt der zweijährige Pastoralkurs. In dieser Phase der Priesterausbildung kooperiert das Bistum Limburg mit den (Erz-) Diözesen Aachen, Hamburg, Hildesheim und Osnabrück.
  • In einem zweimonatigen Pastoralpraktikum werden die Priesterkandidaten in Pfarreien ihrer Heimatdiözese eingesetzt.
  • Darauf folgt ein viermonatiger Diakonatskurs im Priester- seminar der Erzdiözese Hamburg, unterbrochen von einer vierwöchigen Ausbildungsphase in der Heimatdiözese.
  • Der Diakonenweihe schließt sich ein einjähriges Diakonats-praktikum in Pfarreien der Heimatdiözese an.
  • Ein sechswöchiger Presbyteriatskurs im Osnabrücker Priesterseminar dient der endgültigen Vorbereitung auf die Priesterweihe. Den Abschluss bilden Weiheexerzitien und Priesterweihe.
  • Nach der Priesterweihe folgt die Kaplanszeit von (in der Regel) zweimal drei Jahren in zwei verschiedenen Pfarreien. Nach Ablegen des Pfarrexamens kann ein Kaplan vom Bischof zum Pfarrer ernannt werden. (kai)

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