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Bischofssitz wird spiritueller Ort
14.02.10

Bischofssitz wird spiritueller Ort

Bistum Limburg stellt Bauantrag für den Domberg – Fertigstellung frühestens Ende 2011

 

Ausgabe 7 vom 14. Februar

Lageplan für das Bauprojekt: Auf dem Limburger Domberg, in direkter Nähe zum Georgsdom, wird der neue Amtssitz der Diözesanbischöfe entstehen. Abbildung: Architekturbüro Dischinger, Schattner und Zierer

Limburg (kai/ids). Das Bistum beabsichtigt, in der nächsten Woche bei der Stadt Limburg einen Bauantrag für den Amtssitz der Bischöfe auf dem Domberg zu stellen. Damit geht eine mehr als dreijährige Planungszeit zu Ende. Mitte des Jahres soll mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Die Diözese setzt auf ein Konzept von Professor Karljosef Schattner aus Eichstätt. „Es ist unser Ziel, ein stimmiges Ensemble, bestehend aus der Alten Vikarie, dem Küsterhaus und dem neuen Gebäude, zu schaffen“, erläutert Diözesanbaumeister Tilmann Staudt. In der Alten Vikarie soll der Amtssitz der Diözesanbischöfe entstehen. In dem historischen Wohngebäude wird es Büroräume für den Bischof, den persönlichen Referenten und das Sekretariat geben.

Neuer Entwurf wurde erstellt

Ursprünglich hatte sich eine Jury im Sommer 2008 für einen Entwurf des Architektenbüros Willi Hamm und Partner aus Bad Camberg entschieden. „Die Planung des Bischofshauses war ein langer Prozess über mehrere Jahre, in dem historisch-kulturelle und städtebauliche Bedingungen und funktionelle Anforderungen nach und nach deutlicher geworden sind. Daher gibt es aus heutiger Sicht andere Rahmenbedingungen für den Bau, als wir 2008 angenommen hatten“, sagt Bistumssprecher Professor Gernot Sydow auf Nachfrage des „Sonntag“. „Mit diesen heutigen Rahmenbedingungen lässt sich der damalige Entwurf nicht realisieren, so dass Professor Schattner einen eigenen Entwurf erstellt hat.“

Im Rahmen des Bauprojekts wird auch das ehemalige Küsterhaus renoviert. „Hier finden künftig Ordensschwestern ein neues Zuhause“, erklärt Sydow. Auf dem Areal zwischen Diözesanmuseum und Alter Vikarie entsteht ein neuer privater Wohnbereich für den Bischof von Limburg und seine Nachfolger. Außerdem soll es dort zwei Zimmer für Gäste und einen Eingangs- und Empfangsbereich geben.

Schwesterngemeinschaft zieht ein

„Ein Bischofssitz muss aber nicht nur ein funktionaler, sondern vor allem auch ein spiritueller Ort sein“, betont Sydow. Daher wird es auf dem Gelände auch eine von außen gut sichtbare neue Kapelle geben. Auch die Tatsache, dass eine weitere Schwesterngemeinschaft auf dem Domberg einzieht, verstärkt den geistlichen Charakter des Bischofssitzes.

Das gesamte Bauprojekt wird aus dem Bistumshaushalt unterstützt. „Die Diözese plant das Bauprojekt seit vielen Jahren und hat für die Investition eine Rücklage von 2,5 Millionen Euro gebildet“, sagt Gernot Sydow. „Diese Rücklage wird im Zuge des Projekts aufgelöst und für den Bau und die Sanierung der Bestandsgebäude verwendet“, so Sydow.

Eine Grundsanierung der Alten Vikarie und des Küsterhauses sei nach vielen Jahren überfällig. Die Kosten, die diese Mittel des Bistumshaushaltes übersteigen, werden aus dem Vermögen des Bischöflichen Stuhls finanziert. Sydow erklärt dazu: „Bei diesem Vermögen handelt es sich um finanzielle Mittel, die für die bischöfliche Amtsführung bereitstehen und in jedem Bistum existieren.“ Der Bischöfliche Stuhl ist eine eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts neben dem Bistum und dem Domkapitel. Er wurde bei der Bistumsgründung 1827 errichtet und vom Herzog von Nassau mit Vermögen dotiert. „Innerhalb des Vermögens des Bischöflichen Stuhls wird es bilanztechnisch einen sogenannten Aktivaustausch geben: Bestehendes Vermögen wird in den Bau investiert“, so Justitiar Sydow im Gespräch mit dem „Sonntag“. „Wie hoch die Baukosten einschließlich der Sanierungskosten insgesamt sein werden, lässt sich gegenwärtig nicht sicher sagen.“

Das Bistum hat das Areal und die vorhandene Bausubstanz genau überprüfen lassen. „Die Ergebnisse hatten zur Folge, dass wir unsere ursprünglichen Pläne komplett überarbeiten mussten“, berichtet Tilmann Staudt. Der Neubau wird auf einem Kellergeschoss aufbauen, das Platz für Lager und Archivräume bietet. „Als Besonderheit werden historische Kellerfragmente eingebunden. Diese Baureste lassen laut Experten auf ein Datum zwischen 1050 bis 1150 schließen und sind durch den Neubau witterungsgeschützt zugänglich“, sagt Staudt.

Wann der neue Bischofssitz fertig gestellt werden kann, hängt vom Verlauf der Bauarbeiten ab. „Bei historischer Bausubstanz muss immer mit Überraschungen gerechnet werden, die die Bau- und Renovierungszeit verlängern können“, so Staudt. „Wenn alles gut läuft“, so Bistumssprecher Sydow, „könnte das Bischofshaus Ende 2011 bezugsfertig sein, eventuell auch erst 2012.“

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