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In Hochheim Paulus begegnen
01.03.09

In Hochheim Paulus begegnen

Ausstellung und vieles mehr zum Apostel in der Stadt am Main – Mit dabei ist auch „Paulinchen“

Mit Papyrus, Bambuskiel und Tintenfass, Wachstäfelchen und Stift begeistert Gabriele Nick nicht nur Heinz Schlosser für das Leben zur Zeit des Apostel Paulus. Foto: Eva Wilke

Von Eva Wilke

In Hochheim wird vom 1. bis 15. März 2009 die Wanderausstellung „Mensch Paulus“ zum interaktiven Erlebnis. Archäologin Gabriele Nick hat dazu eine Menge Ideen und Material beigesteuert: Bambuskiele etwa.

Aus ihrem Korb zaubert Gabriele Nick nicht nur in Gewänder aus biblischen Zeiten gehüllte Biegepuppen. Ein Tintenfass aus Ton, dazu ein Bambuskiel und Papyrus zum Schreiben gehören genauso dazu wie zwei mit Lederschnüren verbundene Holzbrettchen, in die auf jeweils einer Seite Wachs in eine Vertiefung eingebracht ist. „Das war das Notizbuch der Evangelisten“, erklärt die promovierte Archäologin. „Auch Paulus hat auf solchen Wachstäfelchen seine Briefe entworfen. Oder hat sie seinen Sekretär darauf schreiben lassen.“ Anschließend, so sagt Nick, sei das Ganze dann sauber mit dem Bambuskiel auf Papyrus übertragen worden.

„Wir haben neben Paulus auch Paulinchen. Ein Mädchen, das auf dem Weg durch die Ausstellung viele Fragen an Paulus richtet.“
Gabriele Nick

Material, das begreiflich macht, wie Paulus und seine Zeitgenossen geschrieben haben, ist nicht das einzige, womit Gabriele Nick und ihre Mitstreiter der Kolpingfamilie in Hochheim die Ausstellung „Mensch Paulus“ Anfang März bereichern.

„Mensch Paulus“ ist eine Wanderausstellung, bestehend aus 18 Tafeln, die zum Paulus-Jahr 2008/2009 von der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Trier entwickelt wurde. „Ich wurde durch meine Arbeit darauf aufmerksam“, sagt Nick. „Jemand aus dem Bistum Trier fragte bei mir an, ob ich nicht einen ,Paulus- Koffer‘ zusammenstellen könne.“ Nick packte aus ihrem Angebot „Antike zum Begreifen“ verschiedene Materialien zusammen, die zur Zeit Paulus‘ genutzt wurden. Gleichzeitig begeisterte sie Heinz Schlosser, den Vorsitzenden der Kolpingfamilie Hochheim, die Ausstellung in die Gemeinde zu holen. „Dazu waren einige Telefonate notwendig“, sagt Schlosser. „Aber wir waren eine der ersten Gemeinden, die sich im Bistum Limburg für die Ausstellung interessiert haben.“

Für die hat Nick gemeinsam mit einigen Frauen aus der Kolpingfamilie über das Anschauungsmaterial hinaus noch mehr vorbereitet, was die Ausstellung vor allem für jugendliche Besucher spannend macht. „Wir haben neben Paulus auch Paulinchen. Ein Mädchen, das auf dem Weg durch die Ausstellung viele Fragen an Paulus richtet.“ Paulinchen hat auch ein Gesicht, entworfen von Nicks 13- jähriger Tochter. Paulinchen stellt die Fragen, die vermutlich vor junge Menschen gerne Paulus stellen würden. „Was würdest du heute Menschen von Jesus erzählen?“ will sie etwa wissen.

Ein interessantes Exponat ist für so manchen Besucher das Phantombild von Paulus von Tarsus, erstellt von der Abteilung „Visuelle Fahndungshilfe“ des Landeskriminalamtes Nordrhein- Westfalen mit den dazu gehörenden Erläuterungen.

An verschiedenen Stationen haben Jung und Alt die Möglichkeit, sich in der Ausstellung zu Wort zu melden. „Hattest Du in Deinem Leben schon einmal ein Damaskus- Erlebnis?“ ist etwa eine Frage, die jeder für sich beantworten kann. Auch ein persönlicher Brief an Gott kann verfasst werden. „Wir werden das, was die Besucher schreiben, zunächst in die Ausstellung integrieren und dann Gedanken daraus in die Gottesdienste der Fastenzeit einfl ießen lassen, etwa in die Fürbitten, so ist es geplant“, sagt Nick. Auch das Begleitprogramm bietet für jedes Alter etwas. Ein Vortrag über das Leben des Apostel Paulus wendet sich an Erwachsene. „Kochen wie zur Zeit des Paulus“ und das Verfassen eines Gemeindebriefes auf Papyrus sind als Aktionen für Kinder und Jugendliche gedacht.

Zum Abschluss des Paulus-Jahres wird eine Gemeindefahrt nach Malta führen. Das ist die Insel, vor der der Apostel auf seinem Weg nach Rom Schiffbruch erlitten hat, wie die Apostelgeschichte erzählt. „Die Reise ist schon völlig ausgebucht“, sagt der Kolpingvorsitzende Heinz Schlosser.

Termine

Kochen wie beim Missionar

Die Ausstellung „Mensch Paulus“ ist vom 1. bis 15. März, täglich von 15 bis 20 Uhr, im Katholischen Vereinshaus, Wilhelmstraße 4, zu sehen. Außerhalb der Öffnungszeiten können Gruppen, vor allem Schulklassen, Termine vereinbaren. Anmeldung bei Heinz Schlosser, Telefon 06146/3687.

Der Vortrag, „Paulus – Vom Christenverfolger zum Apostel Christi“ von Reinhold Schmitt beginnt am Dienstag, 3. März, um 20 Uhr.

„Auch ein Missionar hat Hunger – Kochen wie zur Zeit des Paulus“, Kochen mit Kindern, ist am Sonntag, 15. März, ab 10 Uhr angesagt. Am Sonntag, 15. März, ab 13 Uhr fragen Kinder und Jugendliche: „Warum schrieb Paulus keine E-Mails?“ Anmeldung zu den Kinder-Kursen ist bei Andreas Nick unter Telefon 06146/839384 möglich. (ewi)

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