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Beten überwindet Grenzen
19.04.09

Beten überwindet Grenzen

Gebetsgemeinschaft von Gesunden und Kranken – eine Anregung zur „Woche für das Leben“

„Der gute Hirte ist da, hier, jetzt. Angedeutet, unauffällig, kaum erkennbar, geheimnisvoll – aber da“, schreibt der Künstler Alois Ewen in der Betrachtung zu diesem Bild. Das Motiv ist das Titelbild des Faltblatts und auch auf einem Gebetszettel, der das „Materialpaket“ ergänzt.

Von Maria Weißenberger

„Wenn wir miteinander beten, hilft das, Grenzen zu überwinden.“ Davon ist Hans Jürgen Dörr, Ordinariatsrat im Dezernat Seelsorge des Bistums, überzeugt. Deshalb hat er eine Gebetsgemeinschaft von Gesunden und Kranken in der „Woche für das Leben“ angeregt. Und gleich einen Gestaltungsvorschlag „mit allem Drum und Dran“ angeboten.

3500 Gebetstexte, in einem Faltblatt mit Bildern von Alois Ewen zum Psalm 23 ansprechend „verpackt“, sind beim Seelsorgeamt angefordert worden, berichtet Dörr. Im Redaktionsteam hat er gemeinsam mit seiner Ehefrau Agnes Dörr-Roet, die als Krankenseelsorgerin tätig ist, dem Mainzer Krankenhauspfarrer Franz Zierz, Familienreferent Klaus Heizmann und dem Künstler die Elemente der Gebetszeit zusammengestellt. Eine der 65 Bestellungen kam aus der Pfarrei St. Michael in Münster bei Dieburg. Hier traf die Anregung genau „passend“ auf die Situation: „Seit 2008 gibt es hier ein Pfl egeheim“, berichtet die Pfarrgemeinderats- Vorsitzende Margarete Elster, die auch im Liturgieausschuss aktiv ist. „Und wir sind dabei, die Einrichtung bewusst in den Blickpunkt der Gemeinde zu rücken.“ Ein erster Gottesdienst hat in der Vorweihnachtszeit in dem Heim stattgefunden, auch haben Frauen aus der Gemeinde Bewohner besucht. Ziel sei es, einen geregelten Besuchsdienst aufzubauen und ein Gottesdienst- Angebot im Haus zu etablieren. „Zumindest einmal im Monat soll hier eine Eucharistie feier stattfinden“, erklärt Margarete Elster. „Darüber hinaus können wir uns gut Wortgottesdienste vorstellen, die Laien gestalten“, sagt sie. Einen Termin für eine Gebetszeit in der „Woche für das Leben“ hat sie mit der Hausleitung bereits abgestimmt: Am 28. April um 16.30 Uhr kommen die Impulse aus dem Ordinariat zum Einsatz. Eingeladen sind alle, die kommen möchten – ob gesund oder krank, katholisch oder evangelisch.

„Das Leitthema unserer Gemeinde für dieses Kirchenjahr lautet: Gott erfahren mit allen Sinnen“, erzählt Elster. Dies lasse sich in Gebet und Gottesdienst gut verwirklichen. „Mir ist bewusst: Kranke Menschen leiden oft darunter, dass sie nicht mehr alle Sinne gebrauchen können“, sagt sie. „Aber gerade in Gottesdiensten gibt es immer Elemente, die sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten ansprechen.“ So ist sie gespannt, wie die Bilder von Alois Ewen bei den Teilnehmern „ankommen“ werden. Sie selbst fühle sich von den Farben „sehr stark angesprochen“.

Hans Jürgen Dörr freut sich über das Interesse aus vielen Gemeinden, Krankenhäusern und Hospizdiensten, Alten- und Pflegeheimen sowie Sozialstationen, aber auch aus Schulen, Tagungs- und Bildungshäusern. „Das zeigt, dass viele sich Gedanken machen und es offenbar viele Ideen gibt, unsere Anregung umzusetzen.“ So könne er sich auch vorstellen, den Gebetstext bei der Krankenkommunion zu nutzen oder im Gemeindegottesdienst zu verwenden. Die „kleine Gebetsform“ ermögliche zudem die Erfahrung: „Im Miteinander- Beten wird Gemeinschaft deutlich – und dazu müssen wir keine Theologen sein.“

Froh ist Dörr auch, dass es gelungen ist, „im Miteinander mit dem Künstler etwas entstehen zu lassen“. Alois Ewen bringe die Glaubensbotschaft des Psalms ins Bild – die Gewissheit: Gott ist für die Menschen da. „Aber“, so Dörr, „die Bilder und Texte machen ebenso deutlich: Es geht auch durch die Schluchten. Sie wischen das Leid nicht einfach weg.“ Und das sei ihm wichtig. Denn: „Wir wissen, mit vielen Krankheiten ist es schwer umzugehen – für die Kranken ebenso wie für Angehörige und Freunde.“

Zur Sache

Woche für das Leben

In den Jahren 2008 bis 2010 steht die ökumenische Woche für das Leben unter dem Leitthema: „Gesund oder krank – von Gott geliebt.“ Das Jahresmotto 2009 heißt: „Gemeinsam mit Grenzen leben.“

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