Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
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Wir entscheiden mit jedem Euro
12.04.09

Wir entscheiden mit jedem Euro

Dr. Franz-Jakob Hock berichtet vom Jahrestreffen der Umweltbeauftragten der Bistümer in Fulda

Dr. Franz-Jakob Hock Foto: privat

Kürzlich tagten die Umweltbeauftragten der deutschen Diözesen und der evangelischen Landeskirchen in Fulda. „Es gibt noch viel zu tun, aber es geht in die richtige Richtung“, ist Dr. Franz-Jakob Hock, Umweltbeauftragter des Bistums Mainz, überzeugt.

Welchen Eindruck haben Sie vom Stand der kirchlichen Bemühungen um das Thema „Bewahrung der Schöpfung“?

In beiden Kirchen gibt es viele gute Ansätze und Bemühungen, sich dieses Themas anzunehmen. Die Deutsche Bischofskonferenz hat ja bereits 2006 ein viel beachtetes Papier zum Klimawandel veröffentlicht. Wir im Bistum Mainz haben mit unserer Pastoralen Richtlinie Nr. 14 „Nachhaltigkeit“ Eck- und Leitpunkte für das Bistum, aber auch für die Pfarrgemeinden gesetzt. Viele Bistümer und Landeskirchen haben ähnliche Erklärungen. Es gibt sicherlich noch viel zu tun, aber sowohl das Bistum als auch die Pfarreien machen erste sehr positive Schritte in die richtige Richtung.

Welches Fazit haben Sie vom Jahrestreffen mitgenommen?

Wir haben auf dem Treffen der Umweltbeauftragten der katholischen Bistümer unsere jeweiligen Programme diskutiert, Anregungen erhalten und neue Ziele besprochen. Mit den Kollegen der evangelischen Landeskirchen haben wir unseren Auftritt beim ökumenischen Kirchentag 2010 in München vorbereitet. Dort wollen wir mit einem gemeinsamen Stand auftreten. Ich denke, dass wir alle an einem Ziel arbeiten, das wir auch erreichen können.

Unter anderem standen die ökumenischen Projekte „Zukunft einkaufen – glaubwürdig wirtschaften in Kirchen“ sowie „Biodiversität und Kirche“ auf der Agenda. Worum geht es?

Bei „Zukunft einkaufen“ geht es darum, dass eine ökologische und sozial verträgliche Produktion das ausschlaggebende Kriterium beim Einkaufen werden wird. Denn es ist ein Unterschied, ob wir grünen oder normalen Strom, ob wir ökofairen oder konventionellen Tee kaufen. Mit jedem Euro, den wir investieren, entscheiden wir, wie die Welt aussieht, ob Kohlekraftwerke entstehen oder Windräder, ob Wälder abgeholzt oder erhalten werden, ob Produzenten einen fairen Preis für ihren Tee erhalten oder nicht.

Dieses Projekt läuft gemeinsam mit der Wirtschaftsgesellschaft der Kirchen in Deutschland (WGKD) und wird unterstützt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Beim Thema „Biodiversität und Kirche“ geht es um die Artenvielfalt. Ziel ist es, den Kirchengemeinden Hinweise zu geben, wie sie etwas zur Erhaltung der Arten beitragen können. Wir alle sollen die Vielfalt der uns von Gott geschenkten Tier- und Pflanzenarten erhalten.

Welche Chance ergibt sich hieraus für die Ökumene?

Diese Projekte sind kleine Bausteine für die Ökumene, die aber sicherlich vielfältige Frucht tragen können.

Was kann ein erster Schritt für Gemeinden und Christen zum Umweltschutz sein?

Wir alle sind aufgerufen etwas für unsere Umwelt zu tun. Die Broschüre des Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) „Schöpfungsverantwortung wahrnehmen – jetzt handeln!“, die leider viel zu unbekannt ist, gibt hierzu viele gute Beispiele, aber auch unsere Pastorale Richtlinie Nr. 14 sollte hier nicht unerwähnt bleiben.

Wie können Kinder und Jugendliche für die „Bewahrung der Schöpfung“ gewonnen werden?

Wir müssen bereits im Kindergarten damit anfangen, die Sensibilität für die Schöpfung zu fördern. Wir alle, ob Jung oder Alt, sind aufgefordert, etwas für die Bewahrung der Schöpfung zu tun.

Kardinal Lehmann schrieb hierzu: „Unsere Erde ist uns nicht übergeben worden als Spielball menschlichen Genusses und menschlicher Willkür. Sie ist uns anvertraut als Gottes Geschenk, das es zu schützen und zu bewahren gilt; als Ebenbild und Sachwalter Gottes sind wir mit der Fürsorge für Gottes gute Schöpfung betraut. Das ökologische Ziel der Erhaltung und Bewahrung unserer Umwelt und Mitwelt ist darum eine zutiefst biblische und christliche Aufgabe.“

Interview: Anja Weiffen

Infos im Internet unter www. zukunft-einkaufen.de; die Broschüre „Schöpfungsverantwortung wahrnehmen – jetzt handeln!“ gibt’s beim ZdK, Postfach 240141, 53154 Bonn, Telefon 02 28 / 3 82 97 - 0

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