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Im Herzen immer Pfarrer geblieben
31.07.11

Im Herzen immer Pfarrer geblieben

Generalvikar Dietmar Giebelmann blickt zurück auf 40 Jahre priesterlichen Lebens

 

Ausgabe 31 vom 31. Juli 2011

Generalvikar Dietmar Giebelmann Foto: Sascha Zink

Seine Eltern stammen aus Breslau, nach ihrer Vertreibung ist Dietmar Giebelmann im Rheinland geboren und aufgewachsen. „Ich bin schlesisch-rheinisch-römisch-katholisch“, sagt er. Seit 40 Jahren ist er Priester, seit 2003 Generalvikar des Bistums Mainz. Für „Glaube und Leben“ blickt er zurück auf 40 Priesterjahre:

Schlesisch-rheinisch-römischkatholisch: Wenn jemand fragt „Was ist das?“, dann sage ich, das hat etwas mit Frömmigkeit und Lebensfreude, mit Verantwortung und Gelassenheit zu tun.

1971 zum Priester geweiht, die stürmischen 68er Jahre waren gerade vorbei, es waren die einzigen Demos meines Lebens – wofür und wogegen, weiß ich heute nicht mehr genau. Das Konzil hatte die Fenster der Kirche geöffnet, wir waren voller Erwartung, und viele Erwartungen haben sich erfüllt. Die Kirche ist dort, wo die Menschen sind, die Kirche ist keine feste Burg irgendwo, unser Platz ist bei den Menschen, in ihrer Freude, in ihrem Leid.

Das schafft der Priester nicht alleine, dafür braucht er Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gerade auch das Ehrenamt. Wenn ich sehe, wie viele Menschen sich in unserem Bistum ehrenamtlich engagieren, vom Mitwirken im Pfarrgemeinderat, im Seelsorgerat, in der Liturgie bis hin zu den vielen Helfern im Bereich der Caritas, in „Brotkörben“ und „Tafeln“, dann bin ich stolz darauf.

Priester bin ich geworden, um Pfarrer zu werden, etwas anderes kannte ich damals auch nicht. Heute weiß ich um die Vielfältigkeit dieses Berufs. Nach 25 Jahren als Kaplan, Pfarrer und Dekan hat mich unser Bischof gefragt, ob ich als Personaldezernent im Bischöfl ichen Ordinariat arbeiten und dann 2003, ob ich Generalvikar werden möchte. Ich habe jedes Mal gerne ja gesagt, weil mich das Vertrauen meines Bischofs geehrt und gefreut hat, und weil ich unseren Bischof bewundere.

Jeder weiß, dass ich gerne Gemeindepfarrer war und es im Herzen jetzt noch bin. Im Stillen versuche ich das Amt des Generalvikars mit dem Herzen eines Pfarrers zu vereinbaren. Und die Firmungen und die Gespräche mit den Firmlingen sind ein wenig Ersatz für die frühere Jugendarbeit.

Auch die Möglichkeit, gemeinsam mit unserem Bischof etwas zu gestalten, zu entwickeln, pastorale Konzepte umzusetzen, Spardiskussionen zu führen und Personalpläne aufzustellen, macht mir Freude.

Natürlich wäre es blauäugig, nur von Freude zu sprechen. Die Gespräche mit Opfern und Tätern im Kontext des sexuellen Missbrauchs haben uns gezeigt, dass wir nicht nur eine Kirche für die Sünder, sondern auch eine Kirche mit Sündern sind.

Diese 40 Jahre sind wie im Flug vergangen. Es waren und sind spannende Jahre. Ich danke all meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und zuallererst Kardinal Lehmann, der mir das Vertrauen und die Freiheit für meine Arbeit gibt.

Mein „Adsum“, mein ja zu diesem Weg, sage ich im Stillen jeden Tag neu.

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