Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
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Protokoll einer erfüllten Nacht
12.09.10

Protokoll einer erfüllten Nacht

Stippvisiten in Mainzer Gotteshäusern in der dritten „Nacht der offenen Kirchen“

 

Ausgabe 37 vom 12. September

St. Peter: Während Besucher den Gitarrenklängen jüdischer Lieder des Gitarristen Manolo Lohnes lauschen, schreiben andere Glückwünsche für eine Grußwand, die der Pfarrgemeinderat der jüdischen Gemeinde überreichen will. Fotos: Elisabeth Heinen

Helfer der evangelischen Jugendgruppe gönnen sich eine Pause am „Christusbeach“.

Von Elisabeth Heinen

In Mainz ist die ökumenische Kirchen-Nacht bereits im Festkalender der Stadt etabliert. Die 250 haupt- und ehrenamtlichen Helfer haben Kirche(n) mal in einem anderen Licht gezeigt. Eine Chance auch für Jugendliche, eigene Ideen einzubringen.

  • • 20 Uhr, St. Ignaz. Der Innenraum der Kirche mit den prachtvollen Deckengemälden ist in geradezu gespenstisches Licht getaucht. Die Beleuchtung am Hochaltar wechselt alle paar Sekunden die Farbe. Von der Empore sind pulsierende Loungerhythmen zu hören. Denn St. Ignaz ist heute Abend eine Jugendkirche, überschrieben mit: „Was glaubt denn ihr? Jugendliche befragen das Glaubensbekenntnis“. Aber es sind nicht nur Teenager, die sich hereintrauen. Im Programm geht es um die Schönheit der Schöpfung, um ihre Verletzlichkeit und ihre Zerstörung durch den Menschen. Christoph Dischinger (18) und Dominika Reddig (17) aus der Jugendgruppe von St. Ignaz stehen am Eingang und sprechen mit den Besuchern. Wer bei den beiden noch eine Spende für die pakistanischen Flutopfer abgibt, erhält als Dankeschön ein leuchtendes Armband.
  • 20.45 Uhr, Augustinerkirche. Die barocke Seminarkirche gleicht einem großen Forum. Viele Menschen stehen in Gruppen zusammen, lachen und diskutieren. Unter dem Motto „... und unruhig ist unser Herz...“ ist die Kirche des Priesterseminars in dieser Nacht vor allem ein Ort des Gesprächs.
  • 21.15 Uhr. Vor den kerzengeschmückten Stufen, die zur evangelischen Lutherkirche empor führen, steht Pfarrerin Mechthild Böhm und begrüßt ihre Gäste. Drinnen lauschen Besucher dem Konzert des Flötenkreises der Luther- und Thomasgemeinden „Flutho“. „Es freut mich, dass viele Besucher des nahen Weinmarkts den Weg zu uns finden“, sagt Böhm, „einige bleiben viel länger, als sie es vielleicht vorhatten.“

„Das ist doch ein schöner Zufall“

  • 21.50 Uhr, St. Peter. Vor der Kirche sitzen dutzende Besucher bei einem Glas Wein zusammen, und auch drinnen ist viel los. Hier geht es den ganzen Abend um die jüdischen Wurzeln des Christentums. „Als wir die Nacht der offenen Kirchen planten, war noch gar nicht klar, dass die Synagoge am selben Tag eröffnet werden würde“, erzählt Dr. Stefanie Rieger- Goertz vom Pfarrgemeinderat, „das ist doch ein schöner Zufall.“ Sie hat den Kontakt zur jüdischen Gemeinde im Vorfeld hergestellt und sich mit deren Mitgliedern über das Programm in St. Peter beraten. „Toll ist, dass wir auch in unserer Gemeinde auf große Begeisterung gestoßen sind mit diesem Thema.“
  • 22.15 Uhr. Auf dem „Christusbeach“ vor der evangelischen Christuskirche sind nicht mehr allzu viele Liegestühle besetzt. Doch Katharina Klemens (23) und Anna Fremgen (18) von der evangelischen Jugendgruppe haben nun schon so viele Gäste am Getränkestand bewirtet, dass sie es sich auch einmal dort gemütlich machen. In der Kirche betrachten noch ein paar Besucher die Bilder der Ausstellung des Künstlers Andreas Felger. Auch Hildegard Eckert hat sich hier umgeschaut. Sie ist in der Gemeinde Mariä Himmelfahrt in Weisenau zuhause, doch für die Nacht der offenen Kirchen macht sie sich gern in die Innenstadt auf. Am besten hat es ihr in der Karmeliterkirche gefallen. Ihr Resümee: „Die Ideen, die in den vergangenen Jahren gut ankamen, wurden wieder aufgegriffen, zum Beispiel die Lichtinstallationen. Man sollte die Veranstaltung aber nicht mehr auf das Weinmarktwochenende legen.“ Besonders gefällt ihr, dass man zunehmend vor den Kirchen auch für das leibliche Wohl der Gäste sorgt.

Gospelklänge in Altmünster bis halb zwei

  • Um Mitternacht wird die Veranstaltung traditionell in St. Quintin beendet. Doch damit ist noch nicht Schluss. Rund 100 Menschen finden sich danach zum Gospelkonzert in der Altmünsterkirche ein. Um halb zwei Uhr gehen auch die Letzten nach Hause – erfüllt von den Eindrücken einer besonderen Nacht.
Zur Sache

Viele Gäste

Mehrere tausend Gäste waren auch in diesem Jahr wieder zur „Nacht der offenen Kirchen“ unterwegs. Allein 600 Menschen besuchten die Auftaktveranstaltung in St. Johannis, 250 kamen um 24 Uhr zum Ausklang nach St. Quintin. Die nächste Nacht der offenen Kirchen wird am 31. August 2012 stattfinden.

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