Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
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Die befreiende Kraft der Versöhnung
05.05.09

Foto: Paavo Ondreka

Einen Neuanfang wagen – das kann man überall und zu jeder Zeit. Vorausgesetzt man ist bereit, Fehler einzugestehen und Schuld zu bekennen. Auch im Mainzer Dom gibt es – wie in jeder anderen Pfarrei – die Möglichkeit, diese befreiende Erfahrung im Sakrament der Beichte zu erleben.

„Das Bußsakrament ist Ausdruck, dass Gott mir immer wieder einen neuen Anfang schenkt und mir meine Sünden vergibt“, sagt Dompfarrer Franz-Rudolf Weinert. Er ist einer von mehreren Beichtvätern, die im Dom das Bußsakrament spenden.

Gleich mehrere Beichtstühle sind in den Kapellen der Seitenschiffe aufgestellt. Genutzt wird jedoch nur der Beichtstuhl in der Petruskapelle, der vorletzten Kapelle im nördlichen Seitenschiff.

Dort nehmen Priester zu festen Zeiten die Beichte entgegen. Freitags von 15.30 bis 17 Uhr ist dort immer Bußkanoniker Dr. Peter Hilger anzutreffen. Samstags von 16 bis 18 Uhr wechseln sich verschiedene Priester ab. Ein Schild vor dem Eingang verrät dem Beichtenden den Namen des Priesters.

Die Beichte kann als klassische „Ohrenbeichte“ im Halbdunkel des Beichtstuhl erfolgen. Aber auch ein Beichtgespräch von Angesicht zu Angesicht ist möglich. Dazu verlässt der Priester den Beichstuhl und nimmt zusammen mit dem Beichtenden auf einer der Bänke in der Petruskapelle Platz.

Um der erhöhten Nachfrage vor Ostern gerecht zu werden, bieten in der Karwoche zwei Priester gleichzeitig Beichtgelegenheiten im Dom an. „Wir machen das immer vor Ostern und Weihnachten“, sagt Dompfarrer Weinert, der den Samstags-Termin koordiniert und auch selbst die Beichte im Dom hört.

Zur Zeit bereiten sich gerade die Erstkommunion-Kinder der Dompfarrei und von St. Quintin auf ihre Erstbeichte vor, sagt Weinert. „Wir werden anschließend eine Feier der Versöhnung im Dompfarrheim feiern, zusammen mit den Eltern.“

Der Geistliche ist von der befreienden Kraft des Bußsakraments überzeugt. „Gott schenkt Versöhnung.“ Voraussetzung dafür sei aber, dass man zur Umkehr bereit ist. Zu einem geistlichen Leben gehöre es, „sein Leben zu überprüfen, im Beichtgespräch Wegweisung erhalten zu können und sakramentale Vergebung zu erfahren“.

An seine erste Beichte als Kind in Bingen erinnert sich Weinert gerne. „Das war befreiend und diese Erfahrung mache ich auch heute noch.“

Paavo Ondreka

© Annegret Burk