Keinen Reim in der Fastnachtspredigt

Garde-Gottesdienst ist Tradition im Dom

Ein Anruf bei Domdekan Heinz Heckwolf (66). Er zelebriert den „Garde-Gottesdienst“ am Fastnachtssonntag im Mainzer Dom.

Frage: Was ist das Besondere an diesem Gottesdienst?

Heckwolf: Zuerst einmal: Der Garde-Gottesdienst ist ein ganz normaler Gottesdienst, die Liturgie entspricht dem siebten Sonntag im Jahreskreis. Auch die Messdiener, Kommunionhelfer und Lektoren sind die, die das auch sonst tun – fastnachtlich ist, dass sie in ihren Gardeuniformen in den Dom kommen.

Woher stammt diese Tradition?

Vor elf, zwölf Jahren entstand dieser besondere Gottesdienst, angeregt von Regina Gerster. Die damalige Altstadt-Vorsteherin hatte bei mir angefragt – ich war zu der Zeit Dompfarrer –, ob die Ranzengarde in Uniform teilnehmen könne, denn die Gardisten wollten nach der Messe direkt zur Parade. Ich war zwar nicht so begeistert, aber ich habe zugesagt.

Warum waren Sie anfangs nicht begeistert?

Ich lehne es ab, den Gottesdienst für die Fastnacht zu instrumentalisieren, also etwa eine gereimte Predigt zu halten. Ein Zugeständnis in der Predigt: Ich greife ein Element der Fastnacht auf wie etwa die Eule, die Zahl Elf oder das Lachen.

Wie hat sich der Garde-Gottesdienst weiterentwickelt?

Er hat ein großes Echo gefunden. Alle Mainzer Garden und Fastnachtsvereine sind heute eingeladen. Die Mitfeiernden – auch ohne Uniform – sollten sehr früh in den Dom kommen, um noch einen Platz zu finden, denn diese Messe ist sehr beliebt. Im vergangenen Jahr wurde die Kommunion von acht Helfern ausgeteilt.

Sie sind persönlich auch fastnachtlich aktiv?

Ja, seit 25 Jahren in der Ranzengarde und neuerdings in der Prinzengarde. In die Bütt steige ich heute jedoch nicht mehr.

Anruf: Anja Weiffen

Garde-Gottesdienst am 22. Februar um 8.30 Uhr im Mainzer Dom