Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
 Startseite -  Verlag -  Stellenangebote -  Inhalt -  Impressum -  Kontakt 
Mit dem Handwerkszeug Jesu arbeiten
06.12.09

Mit dem Handwerkszeug Jesu arbeiten

Generalvikar Dietmar Giebelmann: Diakonie ist unverzichtbarer Wesensausdruck der Kirche

Heppenheim (mbn). „Die Diakonie ist ein unverzichtbarer Wesensausdruck der Kirche. Wir müssen uns auf allen Ebenen der Kirche fragen, ob wir diesem Anspruch gerecht werden. Das ist auch eine Frage der Glaubwürdigkeit.“ Das sagte Generalvikar Dietmar Giebelmann beim siebten Forum Sozialpastoral im Haus am Maiberg in Heppenheim. Der Generalvikar sprach bei der Veranstaltung, weil die Bistumsleitung die Sozialpastoral zu einem Schwerpunktthema im Bistumsprozess „Lebendige Gemeinden in erneuerten pastoralen Einheiten“ erklärt hat.

Nicht zu den Katholiken allein gesandt

Alles seelsorgliche Handeln muss diakonisch ausgerichtet sein, sagte Giebelmann. Dies zeige schon ein Blick auf das „pastorale Handwerkszeug“ Jesu. Er habe das Schicksal der Menschen aufmerksam wahrgenommen und sich davon berühren lassen. In seiner Zuwendung zu den Menschen sei bereits Verkündigung geschehen. In diesem Sinne müssten sich die Mitarbeiter der Kirche fragen, ob die Menschen in den Gemeinden und in der Seelsorge insgesamt wirklich „Zuwendung“ erfahren. In diesem Zusammenhang wies Giebelmann darauf hin, dass die Seelsorger nicht nur zu den Katholiken in ihrer Pfarrei, sondern zu „allen Menschen guten Willens“ im Pfarrgebiet gesandt seien.

Ein wesentliches Ziel des Schwerpunktthemas „Sozialpastoral“ sei es, die diakonische Dimension gerade auf der Ebene der pastoralen Einheit neu zu entfalten. Die drängenden sozialen Fragen unserer Zeit, die weiterhin hohe Arbeitslosigkeit, die steigende materielle Armut, die Situation von Alleinerziehenden und von kinderreichen Familien sollten in den pastoralen Einheiten wieder mehr ins Blickfeld genommen werden.

Ein weiteres Anliegen sei es, zu einem neuen Miteinander von Caritas und Seelsorge zu kommen, betonte der Generalvikar. Die Arbeit der Caritas werde in der Seelsorge häufig noch als „externer Dienst“ betrachtet; doch seien die Dienste der Caritas Teil der Kirche. Eine bessere Zusammenarbeit der Seelsorger mit den Mitarbeitern der Caritas wäre für das diakonische Profi l der Kirche ein großer Gewinn. Aus diesem Grund sei es ein Ziel des Bistumsschwerpunktes Sozialpastoral, die Zuordnung von Caritas und Seelsorge zu verbessern. „Wir brauchen eine diakonische Seelsorge und eine seelsorgende Diakonie“, sagte Giebelmann.

In der Diskussion fragte Martin Fraune, Leiter des Caritaszentrums Heppenheim, ob ein klares diakonisches Profi l der Kirche nicht helfe, auch in der Öffentlichkeit aufmerksamer wahrgenommen zu werden. Er wünsche sich auch deutlichere Worte der Kirche zu Fragen der Gerechtigkeit.

Wenn die Diakonie ausfällt, schreit niemand

„Diakonie schreit nicht!“, erklärte Gemeindereferentin Lioba Breu-Wedel aus Mainz-Weisenau. Würden Gottesdienstzeiten gestrichen oder die Erstkommunion- Vorbereitung von zwei Gemeinden zusammengelegt, gebe es Proteste. Wenn die Diakonie in der Pfarrpastoral ausfalle, schreie niemand. Deswegen wünsche sie sich eine Absicherung des diakonischen Aufgabenfelds in den Stellenbeschreibungen der pastoralen Mitarbeiter.

Am Nachmittag arbeiteten die Teilnehmer des Forums in mehreren Workshops an den „Baustellen der Sozialpastoral“ im Bistum Mainz. Themen waren unter anderen: „Armut und Armutsinitiativen“, „Arbeitslosigkeit und Arbeitsloseninitiativen“, „Sozialpastoral im Dekanat“, „Kirche als politische Stimme in der Gesellschaft“.

Zur Sache

Das Forum

Das Forum Sozialpastoral führt seit 2003 jährlich haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter aus Seelsorge und Caritas zusammen. Es stand diesmal unter dem Motto: „Sozialpastoral im Bistum Mainz – aus gutem Grund!“ Veranstalter ist die Initiative Sozialpastoral im Bistum Mainz, die von Ordinariatsrat Hans Jürgen Dörr, Abteilungsleiter im Dezernat Seelsorge, und Pastoralreferent Winfried Reininger, Stabsstelle Gemeindecaritas im Caritasverband für die Diözese Mainz, unterstützt wird.

Ihr Draht zu uns

Redaktion

Liebfrauenplatz 10
55116 Mainz
Tel. 06131 / 28755-0
Fax 06131 / 28755-22
Mail: info@kirchenzeitung.de

Abonnenten

Tel. 06431 / 9113-24
Fax. 06431 / 9113-37
Mail: vertrieb@kirchenzeitung.de

Anzeigen

Tel. 06431 / 9113-22
Fax. 06431 / 9113-37
Mail: anzeigen@kirchenzeitung.de