Schulranzen für ABC-Schützen

Ausgabe 19 vom 8. Mai 2011

Offenbach (pm). „Der wichtige Übergang von der Kita in die Schule soll für Kinder nicht von Mangel geprägt sein“, sagt Michelle Serret vom Caritashaus St. Josef. Deshalb führt sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen auch dieses Jahr wieder die „Schulranzenaktion“ durch. Denn in vielen einkommensschwachen Familien, weiß sie, ist die Vorfreude auf den ersten Schultag getrübt: Die Kosten für die Einschulung übersteigen die finanziellen Möglichkeiten der Familien.

Jedes dritte Kind in Offenbach lebt von staatlicher Unterstüt-zung, heißt es in einer Pressemitteilung des Caritasverbands. Fast die Hälfte der Drei- bis Sechsjährigen und fast 30 Prozent der Sieben- bis 15-jährigen Kinder erhielten soziale Transferleistungen. Das staatlich gewährte „Schulbasispaket“ reiche nicht aus, um den Schulstart zu finanzieren: Für das erste Schulhalbjahr werden auf Antrag 70 Euro, für das zweite Halbjahr 30 Euro gezahlt. Von den 70 Euro müssten Schulranzen und Mäppchen, Schultüte, Turnbeutel und -schuhe, Brotdose und Trinkflasche bezahlt werden, außerdem Zeichenmaterial und Hefte. Dabei, argumentieren die Mitarbeiter des Caritashauses, sei doch ein guter Ranzen kaum unter 90 Euro zu bekommen.

Zum vierten Mal will die Caritas nun zahlreichen Kindern bedürftiger Familien die komplette Schulerstausstattung kostenlos zur Verfügung stellen. In den vergangenen Jahren wurde diese Aktion durch zahlreiche Spenden möglich. Pfarrgemeinden, Stiftungen, Privatpersonen und Unternehmen haben geholfen. „Es ist erfreulich, dass sich Menschen solidarisch zeigen mit den Kindern und mithelfen, einen kleinen Gegenakzent zu setzen gegen die erschreckende Kinderarmut in Offenbach“, betont Frank Mach, Leiter des Caritashauses St. Josef.

Caritashaus St. Josef, Michelle Serret Grinvalds, Telefon 0 69 / 80 06 42 81, E-Mail: michelle. serret@cv-offenbach.de