Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
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Krippenfiguren aus Lindenholz geschnitzt
20.12.09

Foto: Anja Weiffen

„Etwa 80 cm groß sind die Krippenfiguren im Mainzer Dom“, sagt Josef Greif vom Dombauamt. Eine Woche vor Weihnachten organisiert er den Krippenaufbau, bei dem zehn Handwerker der Dombauhütte mit anpacken und die Krippe im Westchor in der Nähe des Taufbeckens platzieren.

Zuerst schrauben sie das 36 Quadratmeter große Podest für die Krippe zusammen. Als Dekor dienen Fichten aus dem Hunsrück, dazu Blumenschmuck. „Frisches Moos wird direkt aus dem Wald geholt. Darauf platzieren wir die Krippenlandschaft mit ihren 20 Figuren“, berichtet Greif.

Die Krippendarstellung entstand zwischen 1955 und 1967. Der Mainzer Künstler Friedrich Knobloch schnitzte die Figuren aus Lindenholz, sein Bruder Hans zimmerte den Stall. Zu sehen in der Szenerie von Bethlehem sind unter anderem die drei Weisen aus dem Morgenland, eine Familie mit ihren zwei Kindern und die Hirten mit den Schafen.

Einer der Hirten trägt einen Korb voller Früchte. Ein anderer, der hier abgebildet ist, spielt auf der Flöte. Domdekan Heinz Heckwolf sagte einmal über diese Figur: „Wo unsere Bilder nicht ausreichen und unsere Worte versagen, hilft uns die Musik. Vielleicht steht deshalb an der Mainzer Domkrippe ein Hirte, der Flöte spielt. Er steht am richtigen Ort.“

Anja Weiffen

© Annegret Burk